Neuer Chef das Stadtmuseums: Bergkamen ist mehr als Römer und Kohle

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Am 1. April tritt Mark Schrader offiziell seinen Dienst als Leiter des Bergkamener Stadtmuseums an. Er kommt zu einer Zeit, in der sich das Museum im Jahr seines 50-jährigen Bestehens, in einer Umbruchphase befindet.

Vorstellung de neuen Leiters des Bergkamener Stadtmuseums (v.l.): Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel, Kai-Uwe Semrau (Technische Leitung Stadtmuseum/ städt. Galerie "sohle 1"), Mark Schrader, Thorsten Büsing (Programmplanung, Ausstellungsorganisation Stadtmuseum/ städt. Galerie "sohle 1"), Ludwika Gulka-Höll, (Museumspädagogin Stadtmuseum/ städt. Galerie "sohle 1") und Kulturdezernent Holger Lachmann.
Vorstellung de neuen Leiters des Bergkamener Stadtmuseums (v.l.): Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel, Kai-Uwe Semrau
(Technische Leitung Stadtmuseum/ städt. Galerie „sohle 1“), Mark Schrader, Thorsten Büsing (Programmplanung, Ausstellungsorganisation Stadtmuseum/ städt. Galerie „sohle 1“), Ludwika Gulka-Höll, (Museumspädagogin Stadtmuseum / städt. Galerie „sohle 1“) und Kulturdezernent Holger Lachmann.

Schrader ist 35 Jahre alt und hat provinzial-römisches Archäologie und Geologie in Köln und Bonn studiert. Bis feststand, dass er der Nachfolger von Barbara Strobel wird, war er Geschäftsführer des „Teams Zeitreise“, das unter anderem die Besucher der Eröffnungsfeier der Holz-Erde-Mauer mit Gladiatoren-Kämpfen begeisterte. Am Sonntag bezieht er nun seine neue Wohnung in einer Oberadener Bergarbeitersiedlung.

„Ein Stadtmuseum stellt die Identität einer Stadt dar“, erklärte er am Mittwoch, als Kulturdezernent Holger Lachmann und Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel den neuen Museumsleiter Mark Schrade vorstellten.

Vorher hatte er sich im Haus schon gründlich umgesehen und hat im Keller-Archiv erstaunliches entdeckte: Fund aus dem Bergkamener Stadtgebiet die bis in die Bronze- und Steinzeit und noch weiter zurückreichen. Die will er nun in einem ersten Schritt der Öffentlichkeit zugänglich machen und damit verdeutlichen: „Bergkamen ist mehr als Römer und Bergbau.“ Die geschichtlichen Zusammenhänge reichen mehrere Jahrtausende zurück bis in die Neuzeit

Ein weiterer Schwerpunkt wird das Mittelalter sein. Davon zeugen die Bumannsburg in Rünthe und die drei Gräber, ein Fürstengrab, ein Frauengrab und ein Kindergrab aus der Zeit, als sich Franken und Sachsen in dieser Region bekriegten. Erstmals gezeigt werden sie in Bonn im Rahmen einer großen Ausstellung. Etwa in zwei Jahren erhält Bergkamen die Chancen, die Gräber im Original zu präsentieren.

Bis dahin wird Platz geschaffen. Unter anderem ist geplant, die Druckwerkstatt von Oberaden ins  Pestalozzi-Haus in Bergkamen-Mitte umzusiedeln. In der ehemaligen Grundschule sollen die Jugendkunstschule und die kreative Erwachsenenbildung.

An eine räumliche Verlagerung der Galerie „sohle 1“ werde nicht gedacht, betonte Holger Lachmann. Gearbeitet werde aber an einem Konzept zur Betreuung der Kunstausstellungen im Stadtmuseum. Hier wird, anders als seine Vorgängerin Barbara Strobel der neue Chef Mark Schrade wohl keine große Rolle spielen. Er kann zwar vieles, zum Beispiel auch Unterwasserarchäologie. Von moderner Kunst verstehe er aber, wie er am Mittwoch gestand, recht wenig.