Prügel für Ex-Mann der Verlobten: 15 Monate Haft

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von Andreas Milk
Der Bergkamener Michael K. (42, Name geändert) hat Mitte September am Hauptfriedhof den Ex-Mann seiner Verlobten verprügelt – dafür muss er ins Gefängnis. Das hat der Kamener Amtsrichter entschieden. Er verurteilte den vielfach vorbestraften K. zu 15 Monaten Haft. Neben der Körperverletzung ist darin die Strafe für das Fahren eines Mofas enthalten, das deutlich schneller war als 25 km/h. Darum ging es aber nur am Rande.

Sehr viel schwieriger war die Wahrheitsfindung in Sachen Prügelei. Es gab zwei widersprüchliche Versionen. Michael K. sagt: Er habe dem Ex seiner zukünftigen Frau bloß das Handy aus der Hand geschlagen. Denn mit diesem Handy habe er dauernd Nachrichten an seine geschiedene Frau geschickt. Dagegen sagt der Ex: Er habe an jenem Nachmittag mit seiner Exfrau telefoniert, nach einigen Minuten sei Michael K. auf seinem Mofa angefahren gekommen und habe ihm Faustschläge und Tritte zugefügt. Mutmaßliches Motiv: K. habe nicht verkraftet, dass seine Verlobte zum Ex immer noch Kontakt gehabt habe – auch sexuellen.

Sowohl der Staatsanwalt als auch der Verteidiger Michael K.s zweifelten die Prügel-Version des Ex an. Der mutmaßliche Schläger Michael K. sei kleiner und weniger kräftig als das angebliche Opfer. Der Richter allerdings erklärte seine „persönliche Überzeugung“, dass K. sehr wohl zugeschlagen und zugetreten habe.
K.s Vorgeschichte als Straftäter begann 1995 mit einem Jugendarrest wegen gefährlicher Körperverletzung. Es folgte eine Vielzahl von Delikten samt Gefängnisaufenthalten. Der letzte war gerade acht Tage her, als die illegale Mofafahrt aufflog. Nach der Verurteilung in Kamen kann K. nun noch per Berufung vor dem Landgericht Dortmund versuchen, einen weiteren JVA-Aufenthalt abzuwenden.