Historische Möbel kommen zurück ins Museum

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Jana Franz und die als verschollen geglaubten Möbel . Foto: Stadtmuseum Bergkamen

In der vergangenen Woche sind längst verschollene historische Möbel wieder in das Stadtmuseum Bergkamen eingezogen.
Museumsleiter Mark Schrader: „Ein kleiner museologischer Krimi mit einem großen Gewinn für die zukünftige Ausstellung.“

Die Familie Dieterich aus Würselen bei Aachen meldete sich bei der Museumsleitung um zwei ehemalige Ausstellungsstücke wieder der Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Nach einem kurzen Vergleich der Möbel mit den Inventarkarten wurde schnell klar, die als „verschollen“ verzeichneten Möbel sind wieder aufgetaucht. Als wissenschaftliche Begleitung wurde Jana Franz, Studentin des Faches Museologie in Leipzig, mit einer kunsthistorischen Facharbeit betraut. Bei der Sichtung der Inventarisation im Museumsdepot wurden dann auch die zwei Inventarkarten der zwei Möbelstücke gefunden. Die Möbelstücke werden aktuell ausgewertet und wurden ins Stadtmuseum Bergkamen transportiert.

In den 1970er Jahren wurden historische Möbel im damaligen Heimatmuseum Bergkamen ausgestellt. Auch die Familie Dieterich hatte von 1971 bis 1976 zwei historische Möbel, einen Bauernschrank und eine  Truhe aus der Mitte des 18. Jh., als Dauerleihgabe dem Museum zur Verfügung gestellt. Was nach 1976 geschehen ist, konnte erst mit Hilfe von Günter Dieterich rekonstruiert werden. 1983 wurden die Möbel durch die Familie Dieterich aus Unna-Königsborn abgeholt und bis heute als Möbel genutzt. Nach der Auflösung des Wohnsitzes in Unna-Königsborn fanden sich alte Leihverträge und Dokumentationen, die auf das Stadtmuseum Bergkamen verwiesen. Diese Dokumente werden aktuell gesichtet und mit alten Aufzeichnungen des Museumsdepots verglichen und ergänzt.

Das Stadtmuseum Bergkamen freut sich über die Dauerleihgabe der Familie Dieterich und kann die Epoche des französischen Westfalens in die Ausstellung mit integrieren.
Jana Franz: „Was Spannenderes gibt es fast gar nicht. Verschollen geglaubte Kulturgüter tauchen wieder auf, die kunstgeschichtlich total faszinierend sind und eine tolle und schnell geklärte Objektgeschichte mitbringen. Und gleichzeitig habe ich für meine Uni-Hausarbeit ein tolles wissenschaftliches Projekt in meiner Heimatstadt.“