Gaspreise bleiben stabil, Strompreisdeckel sorgt für Entlastung: GSW geben Ausblick auf die Preisgestaltung 2023

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GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl. Foto: GSW

Nach der Ankündigung des Maßnahmenkatalogs der Bundesregierung werden die Kundinnen und Kunden der Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen eine Entlastung in der Energiekrise spüren. Das zeigt der Ausblick auf die Preisgestaltung für das kommende Jahr.

Eine erste finanzielle Hilfe wird es dank der geplanten Befreiung des Dezember-Abschlages für Gas bereits in Kürze geben. „Wir freuen uns, dass es damit eine kurzfristige und spürbare Entlastung für unsere Kunden gibt“, sagt Jochen Baudrexl, Geschäftsführer der GSW. Sobald die Details in der Umsetzung geklärt sind, werden die Kundinnen und Kunden der GSW informiert. Eine weitere erfreuliche Nachricht kann Baudrexl geben: „Die Preise für Gas bleiben zum 1. Januar stabil. Aufgrund der langfristigen und vorausschauenden Beschaffungspolitik können wir hier weiter vergleichsweise attraktive Preise anbieten, sodass der von der Bundesregierung geplante Gaspreisdeckel gar nicht zum Tragen kommt.“ Denn mit den aktuellen Gas-Tarifen der GSW bleibt man gar unter dem gedeckelten Preis von 12 Cent pro Kilowattstunde, der von der Bundesregierung für die Gaspreisbremse spätestens ab März vorgesehen ist.

Neben einer Deckelung der Gaspreise sieht der Bund zudem eine Strompreisbremse ab Januar vor. Demnach sollen Verbraucher für 80 Prozent ihres Jahresverbrauches maximal 40 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. „Wir begrüßen die Idee der Deckelung der Strompreise“, erklärt Jochen Baudrexl. „Wenn diese so wie angekündigt beschlossen wird, würde dies eine deutliche finanzielle Unterstützung für unsere Kunden bedeuten.“ Eine Anpassung der Stromtarife ist schließlich für die Verantwortlichen der Gemeinschaftsstadtwerke ab Januar 2023 unumgänglich.

Historische Entwicklung auf dem Handelsmarkt hat Auswirkungen auf Stromtarife

Dank einer langfristigen und vorausschauenden Einkaufspolitik konnten die GSW ihren Kundinnen und Kunden bisher vergleichsweise günstige Strompreise anbieten. Nun aber erreichen die dramatischen Entwicklungen der Stromhandelspreise auch den lokalen Energieversorger im vollen Umfang. Die Marktpreise auf dem sogenannten Terminmarkt in Deutschland sind seit dem Jahr 2021 exorbitant gestiegen. Auch wenn sich die Handelspreise derzeit etwas erholen, liegen sie immerhin noch das Zehnfache über den üblichen Preisen. Diese nie zuvor dagewesene Situation führt dazu, dass sich die Bezugskosten für das Jahr 2023 drastisch erhöhen. Zudem haben sich die Transportkosten und die im Strompreis enthaltenen Umlagen stark erhöht. Zu den Transportkosten zählen etwa die Entgelte für die Übertragungsleitungen und örtlichen Verteilnetze.

Eine Anpassung der Stromtarife ist deshalb zum 1. Januar 2023 nötig. „Wir bedauern, dass wir die Preise erneut anpassen müssen. Leider können wir die extrem gestiegenen Kosten bei der Beschaffung und im Transport nicht mehr abfedern“, erklärt Jochen Baudrexl.

Demnach werden die Tarife zum Jahresbeginn angepasst. Der Arbeitspreis wird um 17,75 Cent pro Kilowattstunde (Netto) bzw. 21,12 Cent pro Kilowattstunde (Brutto) angehoben. Der Grundpreis in den Strom-Tarifen bleibt unverändert. Beispielhaft bedeutet das für einen Kunden im Tarif „GSW Fashion“ mit einem über Monate gleichmäßig verteilten Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden – im Vergleich zu den zum 1. Oktober 2022 gültigen Preisen – Mehrkosten von monatlich 52,81 Euro (Brutto). Das entspricht 59,6 Prozent.

Eine Entlastung wird durch die gedeckelten Strompreise spürbar. Ein Kunde in der Grundversorgung mit einem beispielhaften Verbrauch von 3000 Kilowattstunden im Jahr wird durch die Strompreisbremse monatlich um 16,5 Prozent entlastet. Sein vorheriger monatlicher Abschlag wird um 26 Euro auf 132 Euro reduziert – bei elf Teilbeiträgen pro Jahr. Bei den Wärmestromprodukten wie etwa die Tarife „GSW Strom Nachtspeicher“ oder „GSW Strom Wärmepumpe/Wallbox“ fällt die prozentuale Anpassung höher aus, da das Preisniveau tiefer als bei den Standardprodukten liegt.

Kunden werden in persönlichem Schreiben informiert

Die Kundinnen und Kunden der GSW werden in den nächsten Tagen in einem persönlichen Schreiben über die Anpassung der Strom-Tarife informiert. Die neue Abschlagshöhe, die ab dem 1. März greift, werden die GSW ihren Kunden mit der Jahresverbrauchsabrechnung 2022 mitteilen. Voraussichtlich Ende Februar erfolgt diese Mitteilung, die unter anderem den aktuellen Verbrauch aus dem Kalenderjahr 2022 berücksichtigt. Die automatisierte Abschlagsanpassung übernehmen die GSW für die Kunden. Das heißt, die Kunden müssen an dieser Stelle nicht selbst tätig werden.

Mit Blick auf das kommende Jahr gehen die Verantwortlichen der GSW davon aus, dass auch die Tarife in der Fernwärme angepasst werden müssen. Dabei ist die Preisgestaltung generell von sogenannten Index-Werten (Holz, Gas) abhängig und diese Rohstoffkosten steigen bekanntlich. Hier begrüßen die Verantwortlichen der GSW den Vorschlag der Expertenkommission, dass die Bundesregierung auch auf die Fernwärme einen Preisdeckel setzt. Dies würde eine deutliche Entlastung für die Fernwärme-Kunden der GSW bedeuten.

Den Verantwortlichen der GSW ist bewusst, dass jede Preisanpassung bei Kundinnen und Kunden mit Sorgen und Fragen verbunden sein kann. Die GSW bieten in ihren Kundencentern in Kamen, Bönen und Bergkamen wie gewohnt Beratungsgespräche an. Alles Wissenswerte gibt es zudem unter www.gsw-kamen.de

2 Kommentare

  1. Bitte Tacheles reden und nicht verschleiernde Aussagen wie „Der Arbeitspreis wird um 17,75 Cent pro Kilowattstunde (Netto) bzw. 21,12 Cent pro Kilowattstunde (Brutto) angehoben.“

    Die Zahlen hat keiner im Kopf. Einfach sagen: Anfang letzten Jahres ca. 25 ct/kwh, ab 2023 kostet Strom 50ct. Und die Monatspauschale, also der Anteil, den die GSW sicher bekommt, ist auch höher.

    Freunde, der Strompreis hat sich verdoppelt.

    Viel Spaß damit.

  2. „Eine Entlastung wird durch die gedeckelten Strompreise spürbar.“

    Der Strompreis hat sich im Vergleich zum Vorjahr (und den relativ stabilen Jahren davor) nun mittlerweile VERDOPPELT.

    Das Gerede von Entlastungen ist politisches Gefasel und dem Umstand geschuldet, dass man den Pöbel – der in (Geo)Politik unbeleckt ist – und seine Mistforken nicht vor dem eigenen Haus sehen will. Verständlich, trotzdem wäre weniger verschleiernde und nebulöse Formulierung wünschenswert.

    Die GSW wäre auch der falsche Ansprechpartner für Mistforken. Das haben andere verbockt.

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