Kino-Open-Air säuft mit dem Phasen-Hasen fast ab

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Tolle Atmosphäre trotz reichlich feuchter Bedingungen bei Kino-Open-Air.

Eine halbe Stunde vor dem Filmstart war es noch weniger als ein Dutzend besonders hartgesottener Filmfans beim Kino-Open-Air. Dann strömten doch noch einige auf das inzwischen wieder abtrocknende Gelände der Overberger Schützen. Zuvor hatte der Himmel unablässig und zum Teil sturzbachartig die Schleusen geöffnet.

Auftakt mit geballter Trocknung.

Handtücher zum Reservieren der Plätze brauchte jedenfalls niemand. Für die Trockenlegung umso mehr. Das Stadtmarketing-Team war vor allem als Putz-Kohorte unterwegs, damit die dann doch rund 50 Zuschauer halbwegs trocken Platz nehmen konnten. Immerhin hielten die dicken Wolken am Himmel fortan dicht. Auch die mobile Band konnte sich wieder unter den schützenden Dächern des Bierwagens, der Pizza- und Pommesbude und des Süßigkeitenstandes hervorwagen. So kam kurz vor dem Filmstart noch gute Stimmung auf und die ganz dicken Regensachen konnten wieder verstaut werden.

Die mobile Band behielt die gute Laune unter dem regenschützenden Dach.

Decken und warme Jacken taten aber dennoch Not, denn der Abend war weit entfernt von lauschigem Sommer-Feeling. Mancher ließ auch lieber die Radhandschuhe an und zog die wärmenden Kapuzen über. Ein schöner Glühwein hätte auch gute Dienste geleistet. Dafür warteten Popcorn und Nachos auf die Gäste, die sich unverdrossen auf einen unterhaltsamen Kino-Abend freuten. Der hatte auch sonst einiges zu bieten, was es in geschlossenen Kinoräumen garantiert nicht gibt. Jagende Fledermäuse im Licht der 72 Quadratmeter großen Leinwand, beispielsweise. Oder farbenfroh illuminierte Bäume rundherum. Dazu das Lichtspiel des Mondes mit den dicken Wolken: Eine ganz besondere Atmosphäre belohnte alle, die sich durch immer noch hochstehende Pfützen und über durchgeweichte Radwege auf das Gelände gekämpft hatten.

Dem Kinoprojektor konnte der Regen nichts anhaben.

Der hochkarätig besetzte Film war zwar parallel in der Mediathek öffentlich-rechtlich auch zuhause zu haben. Christoph Maria Herbst und Christiane Paul sind dort aber garantiert nicht in solcher Größenpracht zu sehen. Schon gar nicht das turbulente Treiben, das mit Unterstützung von Jürgen Vogel, Ulrich Tukur oder Cordula Stratmann mehr als hohe Wellen schlug. Denn mit Ende 40 dreht nicht nur der Körper samt einiger wesentlicher Funktionen einigermaßen durch. Auch im Gehirn schlagen die Gefühlswelten Purzelbäume. Aus der einst glücklichen Ehe wird relativ plötzlich ein langweiliges Nebeneinander. Ein spontaner Seitensprung inklusive öffentlichen Ausrasters auf einer Geburtstagsfeier stellt dann alles in Frage.

Spaß war da vorprogrammiert. Die ganz junge Zuschauerfraktion konnte allerdings nicht mehr ganz folgen und suchte bewaffnet mit Kinoleckereien dann doch lieber andere Gefilde auf oder amüsierte sich abseits der Kinofläche mit Tanzeinlagen. „Es ist nur eine Phase, Hase“ richtete sich dann doch überwiegend an die Generation gerade noch U- und bald schon Ü-50 und warf so einige durchaus essenzielle Fragen auf, die tiefer gingen als in die Schenkelklopferregion.

1 Kommentar

  1. hallo. ich habe mit meine Freundin in der 2 Reihe gesessen. Es war nicht zu viel Zuschauer (villeicht wegen dem Wetter) aber die Atmosphäre und der Film war einfach klasse. Ich habe lange so nicht gelacht.

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