„Es fühlt sich derzeit ein wenig so an wie das Warten auf den großen Sturm“, beschreibt Agenturchef Thomas Helm die Situation auf dem Arbeitsmarkt und erklärt: „Bis auf allmählich nachlassende Stellenmeldungen und steigende Zugänge in Arbeitslosigkeit zeigt der Arbeitsmarkt die typische Herbstentwicklung und gibt noch keinen Anlass zur Sorge. Dennoch wissen wir alle, dass die schlechten Konjunkturprognosen ebenso wie die stark gestiegenen Energiepreise ihren Einfluss auf die Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung haben werden, nur eben nicht wann und in welchem Ausmaß.“ Entsprechend herausfordernd sei es derzeit, Aussagen über die
weitere Entwicklung zu treffen und Anzeichen losgelöst von Bedrohungsszenarien zu interpretieren: „Sicher ist für uns nur“, so Helm, „dass der Arbeitsmarkt auch bei nachlassender Dynamik vor allem auf gut qualifizierte Fachkräfte setzt und es Menschen ohne diese Qualifikation
schwer haben werden, in ihren Beschäftigungsverhältnissen zu bestehen oder Arbeit zu finden.
für den Lebensunterhalt spürbar ansteigen, ist eine gute und aktuelle berufliche Qualifikation die Grundlage für gut entlohnte Arbeit und ein Wettbewerbsvorteil für individuelle Gehaltsverhandlungen.“
„In diesem Jahr sind zwei Effekte auf dem Ausbildungsmarkt deutlich zu beobachten: Das Ausbildungsinteresse von Jugendlichen hat sich nach einem erfreulichen Anstieg im letzten Jahr wieder deutlich nach unten korrigiert, denn Ausbildung wird vielfach nicht mehr als attraktiv genug empfunden. Zum anderen ändert auch die verbesserte Stellen–Bewerber–Relation nichts daran, dass der Ausbildungsmarkt am Ende des Jahres unausgeglichen ist. Vielmehr zementieren sich Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage, die zu einer Stagnation bei unbesetzten Stellen sowie unversorgten Bewerbern führen“, zieht Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Hammer Arbeitsagentur, Bilanz. Auf beiden Seiten führe dies zu Problemen: „Während Betriebe dem sinkenden Angebot an Bewerbern mitunter machtlos gegenüberstehen und keine Lösung ihres Fachkräfteproblems finden, verlieren sich immer mehr junge Menschen in der
Orientierungslosigkeit und schlagen viel zu früh das Angebot einer qualifizierten Berufsausbildung aus, ohne für sich eine zukunftsweisende Alternative gefunden zu haben.“
Berufsausbildungsstellen, 171 weniger als im Vorjahr (–6,5 Prozent). Zum Ende des Berichtsjahres am 30. September waren 176 Ausbildungsstellen unbesetzt, 31 weniger als im Vorjahresvergleich, und 175 junge Menschen unversorgt (+66).
gewinnen Schulabgänger während einer Berufsausbildung an Lebens– und Berufserfahrung, die sie unentbehrlich für den Arbeitsmarkt machen. Wer mit einer abgeschlossenen Ausbildung nach einer Festanstellung sucht, hat es oftmals leichter als Studienabsolventen, bei denen praktische Erfahrungen während des Studiums zu kurz gekommen sind.“ Helm betont, dass aktuell noch viele Last Minute Angebote auf dem heimischen Ausbildungsmarkt verfügbar sind. Wer Interesse daran hat, kann sich unmittelbar an die Beratungshotline der Arbeitsagentur unter der Telefonnummer 02303 – 2807 111 wenden. Auch die Kammern und viele Unternehmensverbände bieten entsprechende Vermittlungsunterstützung an.