Befürworter der L 821n werfen Gegnern „gezielte Falschinformationen“ vor

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In einer schriftlichen Stellungnahme wirft die Bürgerintiative „Pro L 821n jetzt!“ der Bürgerinitiative gegen den Bau der Umgehungsstraße und den Grünen „gezielte Falschinformationen“ während der Informationsveranstaltung am 1. September in der Realschule Oberaden vor.

Konkret geht es um die Aussage, dass die Pumpen am Kuhbach es nicht schaffen würden, bei Starkregen auch die zusätzlichen Wassermengen von der geplanten Umgehungstraße zu bewältigen. Im Wortlauf schreibt der Sprecher der BI „Pro L 821n jetzt!“ Thomas Schauerte:

Der Bürgerinitiative Pro L821n jetzt! liegen Informationen vor, nach denen auf der Bürgerversammlung gegen die Ortsumgehungsstraße L821n, zu der Bündnis 90/ Die Grünen, sowie die Bürgerinitiative L821n Nein am 01. September 2017 eingeladen hatten, gezielt Falschinformationen verbreitet wurden. Ein politisches Interesse zu den anstehenden Wahlen  seitens der Bündnis 90/ Die Grünen, die mit diesen Aussagen auf der Versammlung auf sich aufmerksam gemacht haben, scheinen anscheinend ebenfalls eine Rolle zu spielen.

Auf den ersten Blick erscheint es sicherlich so, als wenn hier die BI Pro L821n jetzt! zu einem redaktionellen Gegenschlag ausholt, jedoch wird der Leser bei den aufgeführten Fakten sicherlich nachdenklich gestimmt.

Was ist passiert? Auf der Bürgerversammlung am 01. September diesen Jahres, hatte sich der Landwirt Hermann Schulze-Bergcamen als angemeldeter Redner der Versammlung ausgiebig zum Thema Entwässerungsprobleme am Pumpwerk Bergkamen-Kuhbach A+B (Lippeverband), durch versiegelte Flächen von ca. 70.000 m² der L821n sowie ca. 60.000 m² der ebenfalls geplanten Waldsiedlung, geäußert. In ernster Tonlage wurde den 249 Zuhörern der Versammlung durch den Landwirt ausgiebig dargestellt, dass das Pumpwerk Bergkamen-Kuhbach A+B, das am geologisch gesehen tiefsten Punkt des Pantenweges vom Lippeverband zur Abwasser-und Regenwasserableitung betrieben wird, keinerlei zusätzlichen Wassermengen, wie sie durch eine L821n oder eine Waldsiedlung anfallen würden, aufnehmen bzw. abpumpen könne. Dieses Pumpwerk sollte nach Angaben des Redners lediglich eine technisch bedingte Höchstpumpleistung von 490 m³/ Stunde (vierhundertneunzig) haben.  Mit mathematischem Geschick wurden in den Ausführungen bei einem Starkregenereignis von 30 Liter/ Stunde die Einheiten Quadratmeter, Liter und Stunden zu einem Wert von zusätzlichen 4.000 m³/ Stunde (viertausend) durch die beiden geplanten Baumaßnahmen aufgearbeitet. Außerdem wurde die Aussage getätigt, dass auf Anfrage beim Lippeverband, die Pumpenleistung dieser Anlage auch für die beiden geplanten Bauprojekte als ausreichend dimensioniert betrachtet wird. Jetzt erstarrten die Gesichter der Anwohner, Oberaden würde somit durch den Bau der L821n meterhoch geflutet. Unterstütz wurde der Redner in seinen Aussagen durch den Bergkamener Ortsverbandsvorsitzenden Bündnis 90/ Die Grünen Rolf Humbach. Jetzt war neben der „Monsterstraße L821n“ als Bauwerk auch noch der Untergang von Teilen Oberadens in den Wassermassen der L821n als Horror-Vision in den Köpfen platziert. Fast perfekt inszeniert…

Wir als BI Pro L821n jetzt! haben uns nach dieser Versammlung vom 01.09.2017, an der wir ebenfalls zahlreich vertreten waren, die Frage gestellt, ob die in der Versammlung dargestellte Abwasserproblematik der L821n in Kombination mit der Waldsiedlung den Tatsachen entspricht. Aus vertraulichen Kreisen wurde uns E-Mail-Verkehr aus August 2017 zwischen Bündnis 90/ Die Grünen und Lippeverband zugesandt. Zur sachlichen Klärung nahmen wir am 04.09.2017 direkten Kontakt zum Lippeverband in Dortmund auf. Der zuständige Betriebsleiter war über unseren Anruf recht erstaunt, denn er hatte Bündnis 90/ Die Grünen doch rechtzeitig vor dem 01.09.2019 per E-Mail auf deren 6 Fragen geantwortet. Hierbei wurde vom Lippeverband die Pumpenleistung des Pumpwerk Bergkamen-Kuhbach A+B mit 8,6 m³/ Sekunde, dies entspricht 30.900 m³/ Stunde (dreissigtausend) angegeben. Auch die Wassermengender der geplanten L821n und Waldsiedlung wurden vom Lippeverband mit der derzeitigen Pumpenanlage, die über vier 900 kVA-Mittelspannungstransformatoren  (entspricht rund 3.600.000 Watt elektrischer Anschlussleistung!), als schadlos ableitbar deklariert.

Wie hier wider besseren Wissens diese Falschinformationen verbreitet wurden, zeigt ganz deutlich, wer und mit welchen Methoden hier gespielt wird. Das Urteil mag sich hier jeder Leser selber bilden. Unter Betrachtung dieser Tatsachen, steht die Aussage unseres Bürgermeisters, dass den Bürgern  „Sand in die Augen“ gestreut wurde, in einem ganz anderen Licht.

Aus welchem Grund sich der Landwirt Schulze-Bergcamen zu solch einer Darstellung hinreißen ließ, ist durchaus fraglich. Ihm als erfahrenen Landwirt hätte die von ihm dargestellte Pumpenleistung des Pumpwerk Bergkamen-Kuhbach A+B von 490 m³/ Std. doch schwer ins Grübeln bringen müssen. Bringt eine Hochleistungs-Güllepumpe, angetrieben über einen handelsüblichen Traktor, eine Pumpenleistung von rund 340 m³/ Stunde.“           

1 Kommentar

  1. Als Sprecher der BI gegen die L821N möchte ich folgendes dazu sagen:
    1. Herr Schulze Bercamen gehört nicht der BI an.
    2. Die BI war über die Inhalte des Vortrages von Herrn Schulze Bercamen nicht in Kenntniss gesetzt worden.
    3. 2014 gab es, aufgrund von Starkregen eine Überschwemmung an der Jahnstraße. Die Pumpleistung war nicht ausreichend. Nun kommen 70000 qm versiegelte Fläche hinzu. Es mag jeder selber beurteilen, was das bedeuten könnte.
    4. Die BI zu bezichtigen bewusst und vorsätzlich Falschmeldungen zu verbreiten ist unterste Schublade.
    5. Herr Schauerter hat anscheinend nun endlich eine Unstimmigkeit gefunden. Endlich ein Aufhänger um uns zu diffamieren.
    Sehr armselig. So etwas passiert, wenn einem die sachlichen Argumente fehlen.

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