Im Suff Autos demoliert: Erst U-Haft – jetzt Bewährung

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von Andreas Milk

In der Nacht zum 2. Juli vergangenen Jahres wurden in Oberaden fünf Autos beschädigt. Auf der Anklagebank im Kamener Amtsgericht saß nun einer, der für diese Schäden (mit-)verantwortlich war: Tobias F. (Name geändert), heute 22 Jahre alt, hatte Frust abreagieren wollen. Er kam damals von einem Einsatz als Kellner zurück, hatte selbst 1,7 Promille im Blut und Knatsch mit der Freundin im Kopf. Dann standen da diese Autos.

Das Besondere an F.s Fall: Der Verdacht der Sachbeschädigung brachte den jungen Mann für zweieinhalb Wochen in Untersuchungshaft. Das lag daran, dass er die Ladung zum ersten Gerichtstermin nicht sonderlich ernst genommen hatte. Ein Fehler war das, wie er inzwischen zugibt. 18 Tage hinter Gittern – das habe ihm gereicht.
Ein bisschen kompliziert wurde die Sache jetzt noch, weil zwar fünf Autos demoliert wurden – F. aber glaubhaft versichert, sich „nur“ an zwei Autos ausgetobt zu haben, einem Polo und einem Twingo. Und tatsächlich passen die übrigen drei Schäden auch einfach nicht so recht zu seinem üblichen Nachhauseweg.

Lösung: Das Verfahren wurde abgetrennt. Die Staatsanwaltschaft kann die drei Fälle in einem gesonderten Verfahren nochmals anklagen oder – was wohl wahrscheinlicher ist – die Sache einstellen. Zeugen jedenfalls gibt es nicht. Darum wäre ein Tatnachweis schwer oder schlicht unmöglich.

Was die zwei zugegebenen Beschädigungen angeht: F. wurde dafür zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt. 540 Euro muss er zahlen, falls er nochmal Mist baut. Und: Die Schäden an den beiden Autos muss er wieder gut machen.