Mit Wirkung vom 1. Oktober hat die Bezirksregierung Arnsberg für das Gelände der ehemaligen Zeche Haus Aden in Bergkamen die Bergaufsicht beendet. Lediglich die Betriebsbereiche der Hauptwasserhaltung und der Grubengasgewinnung verbleiben unter Bergaufsicht. „Nachdem die Kohleförderung im Jahr 2001 endete, gehen hier 80 Jahre Bergbaugeschichte nun auch im rechtlichen Sinne zu Ende.“ Dies erklärte Hans-Udo Jutz von der zuständigen Abteilung Bergbau und Energie der Bezirksregierung am gestrigen Tag.
Mit diesem Schritt beginnt nun die Zukunft der Fläche als Standort der „Wasserstadt Aden“. Durch die Beendigung der Bergaufsicht wurde die rechtliche Voraussetzung geschaffen, dass die für die Realisierung der Wasserstadt notwendige sanierungsrechtliche und wasserrechtliche Genehmigung durch den Kreis Unna und das Dezernat Wasserwirtschaft der Bezirksregierung Arnsberg erteilt werden können. Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters, der Erste Beigeordnete der Stadt Bergkamen, zeigte sich hocherfreut: „Mit der Beendigung der Bergaufsicht sind wir der Umsetzung unserer Planungen für das wichtigste Städtebauprojekt der Stadt – die Wasserstadt Aden – wieder ein großes Stück näher gekommen.“
Im Zuge der Schließung der Zeche im Jahr 2002 hatte die Stadt Bergkamen begonnen, mögliche Nachnutzungen für diesen Standort anzudenken. Bis 2007 wurden Planungsideen für das Gelände entwickelt und durch eine entsprechende Rahmenplanung in den Grundzügen fixiert. Im Ergebnis soll mit der Wasserstadt Aden ein völlig neues Stadtquartier mit Wohn-, Arbeits- und Dienstleistungsbereichen entstehen. Die Idee ist getragen vom Bezug zum Wasser durch den neuen Adensee und eine ihn speisende Gracht sowie dessen direkter Anbindung zum Datteln-Hamm-Kanal als Verbindung zu Rhein und Nordsee. Das hohe Interesse der Bürgerinnen und Bürger sowie von Investoren und Entwicklern bestätigt die Besonderheit dieser Planung. Auch das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt, eine Fördermittelzusage in Höhe von rund 10 Mio € liegt bereits vor.
In enger Abstimmung mit der Eigentümerin der Fläche, der RAG Montan Immobilien GmbH, und den zuständigen Fachbehörden wurden die weiteren Schritte durch ergänzende Untersuchungen, Gutachten und Genehmigungsanträgen konkretisiert. Aufgrund der Besonderheit und Komplexität des Projekts hatten sich die Verfahren allerdings mehrfach verzögert.
Mit der Beendigung der Bergaufsicht ist darüber hinaus auch eine wesentliche Voraussetzung erfüllt, dass Teile der Fläche in das Eigentum der Stadt Bergkamen übergehen können. „Der Kaufvertrag ist quasi unterschriftsreif.“, erklärte Thomas Middelmann von der RAG Montan Immobilien GmbH.
Dr. Peters und sein Team bedanken sich ausdrücklich bei allen beteiligten Akteuren, Behörden und politischen Gremien für das konstruktive Miteinander und bei den zahlreichen Interessenten und Grundstücksbewerbern für ihre Geduld. Die Stadt hofft nun, dass die beiden übrigen Genehmigungen für die Bodenarbeiten und die Seeplanung noch in diesem Jahr erteilt werden, so dass im nächsten Jahr mit der Realisierung des Projekts begonnen werden kann.