Flüchtlinge spielen Fußball beim VfK: fair und durchaus gekonnt

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Es wird ja immer wieder gesagt, dass Flüchtlinge unser gesellschaftliches Leben bereichern können. Dass dies auch beim Sport möglich ist, hofft der Vorsitzende des VfK Weddinghofen Ingo Klostermann. Denn  nicht ganz ohne einen kleinen Hintergedanken, stellt der Fußballverein seine Plätze am Häupenweg dem Bergkamener Flüchtlingshelferkreis zur Verfügung.

VfK 2Zum ersten Training der zwei Dutzend Männer aus mindestens sieben Kriegs- und Krisengeschüttelten Ländern wie Afghanistan oder Syrien war auch Bürgermeister Roland Schäfer gekommen. Er bedankte ausdrücklich sich beim VfK für diese Initiative und beim Flüchtlingshelferkreis für sein ehrenamtliches Engagement. Gerade weil sie ihre Arbeit jetzt selbst organisieren, werde einiges für die Stadt einfacher, erklärte er.

Am Tag davor war Schäfer wieder einmal in Berlin in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebund. Und wieder hat er dort Angela Merkel getroffen. Die Bundeskanzlerin habe die Bedeutung des Sports in dieser Veranstaltung hervorgehoben. Dabei ging es ihr nicht nur um dessen integrative Kraft. Sport sei gerade in großen Flüchtlingsunterkünften ein Weg aus der Langweile und böte den Flüchtlingen die Möglichkeit, einmal kräftig Dampf abzulassen.

VfK 1Vor diesem Hintergrund will VfK-Geschäftsführer Uwe Hühnerbein jetzt Kontakt mit den Johannitern aufnehmen, die die Betreuung der großen Flüchtlingsunterkunft auf dem Parkplatz des Wellenbads übernommen haben. Wenn dort die ersten Bewohner vielleicht schon in der nächsten Woche ankommen, sehen sie, wenn sie nach Süden schauen, einen schönen Kunstrasenplatz.

Beim Sport für Flüchtlinge soll es nicht beim Fußball bleiben. Volleyball für Frauen, Basketball und Schwimmen sollen schon bald das Sportprogramm ergänzen, wie Christian Stadtler, der Sportkoordinator des Bergkamener Flüchtlingshelferkreises betont. Sein Spendenaufruf nach Sportkleidung und Schuhe haben auch schon Wirkung gezeigt. Nur einer kickte in dicken Socken,  viele spielten in Dress berühmter Mannschaften in Schwarz/Gelb oder Bayern-Rot.

Natürlich werden immer noch Sportschuhe und Sporthosen gesucht, erklärt er. Hier baut der Helferkreis gerade eine eigene Spendenlinie jenseits der beiden bekannten Abgabestellen auf. Wer spenden möchte, wird gebeten, sich per Mail unter sport@fluechtlingshelferkreis-bergkamen.zu melden.

Der VfK hofft übrigens, wie Ingo Klostermann erklärte, das eine oder andere Talent unter den Flüchtlingen zu entdecken. Was sie am Mittwoch auf den Kunstrasen am Häupenweg brachte, konnte sich durchaus sehen lassen. Und noch etwas war auffällig: der faire Umgang miteinander. Ein Schirri, so er denn dagewesen wäre, hätte nichts zu pfeifen gehabt.