Weddinghofer Feuerwehrleute fuhren im vergangenen Jahr 177 Einsätze: Biergarten löst das Dorfabitur ab

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Bei der Jahresdienstbesprechung der Einheit Weddinghofen gab es wieder eine Reihe von Ernennungen, Beförderungen und Ehrungen.

Viel Lob gab es am Samstagabend für die Einheit Weddinghofen der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen. Etliche Veranstaltungen seien ohne die Unterstützung der Feuerwehr nicht denkbar, dankte vor allem Christian Weischede von „Wir für Weddinghofen“. Und größte Anerkennung fand über das Rettende hinaus auch das breite, soziale Engagement, das die Feuerwehr in Weddinghofen an den Tag legt.
In diesem Jahr stünde eigentlich wieder das Dorf-Abitur im Kalender, wenn man den zweijährigen Rhythmus fortsetzen wollte, bot Einheitsführer Peter Budde denn auch gleich ein Beispiel für den gesellschaftlichen Aspekt, den die Feuerwehr bietet. Aber auf eine vierte Auflage will man verzichten. „Schon beim dritten Dorf-Abitur haben wir intern damit gerungen“, gab Budde zu verstehen, dass die Veranstaltung nie kostendeckend habe durchgeführt werden können. Doch das müsse sein, erklärte Budde, auch wenn man keinen großen Gewinn erzielen wolle. Deshalb hat sich die Weddinghofener Feuerwehr dazu entschieden, dass es künftig kein Dorf-Abitur in Weddinghofen mehr geben wird.

Auf ein geselliges Miteinander im Dorf will man aber nicht verzichten – und so lädt die Einheit alle Bürger zum etablierten Termin am letzten Samstag im August (29.8.) zum Weddinghofener Biergarten ein – eine Idee, die bei der Jahresdienstbesprechung mit donnerndem Applaus belohnt wurde.

Anerkennung gab es aber auch für die ursprünglichen Aufgaben, die die Feuerwehr Tag für Tag rund um die Uhr im vergangenen Jahr bewältigte. 177 Einsätze absolvierte sie, von Kleinbränden über Autobahnunfälle bis hin zu technischen Hilfeleistungen. Einmal musste ein kleiner Junge gerettet werden, der kopfüber mit dem Fuß in einer Astgabel hin. Der Junge habe das ganz gut verkraftet, schilderte der stellvertretende Einheitsleiter Ralf Bartsch, aber die Mutter galt es zu beruhigen. „Bei uns wird doch nie langweilig“, urteilte Bartsch.

Dafür sorgte auch ein straffes Pensum an Übungen, Seminaren und Weiterbildungen, die etliche Mitglieder der 38-köpfigen Einheit absolvierten:

Lehrgänge und Seminare auf Städtebene
Vanessa Vehring absolvierte die Module 1-3 des Grundlehrgangs sowie den Erste-Hilfe-Kurs.
Sven Koch und Niklas Rödenbeck besuchten den Atemschutzgeräteträger-Lehrgang.
Jonas Katzenberg und Justin Tamme besuchen Modul A – Grundlagen der Motorsägenarbeit.
Das Führungskräfteseminar SAGES besuchten Ralf Bartsch, Berthold Boden, Peter Budde und Andreas Schubert.

Am Institut der Feuerwehr in Münster besuchte
Andreas Schorn die Lehrgänge Gruppenführer Basis und Seminare zum Thema Bahn und Sport.
Ralf Bartsch einen Lehrgang für Ausbilder und ein Seminar für Kommunikationsmanagment.
Thomas Michalik einen Lehrgang zum Brandschutztechniker.
Max Matthies eine Veranstaltung zu Wasserrettung durch die Feuerwehr.

Kreislehrgänge
Adrian Bussek absolvierte ABC-Einsatz (A) und Gerätewart-Lehrgänge und
Gemeinsam mit Sascha Knekties und Michael Wiesner den Maschinistenlehrgang.
Tobias Birk machte eine Truppführer-Fortbildung.
Eine Weiterbildung zum Brandschutzbeauftragten erhielt Berthold Boden über die Gelsenwasser AG.
Andreas Schorn besuchte einen Grundlagenlehrgang der Motorsägenarbeit über die Berufsfeuerwehr Dortmund.

24-Stunden-Dienst am Gerätehaus
Erstmals nahm die Einheit eine Idee der Hammer Freiwilligen Feuerwehr auf und leistete einen 24-Stunden-Dienst – mit Übernachtung im Gerätehaus. Was klingt wie ein Zeltlager für Erwachsene, war für die Aktiven mit viel Arbeit verbunden: Neben den Einsätzen, die abgearbeitet werden mussten, räumten sie den Dachboden auf und wurden von Kameraden der Berufsfeuerwehr Dortmund über die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen informiert.

Am Gymnasium sowie an der Pfalzschule gab es Räumungsübung, in fünf Kindergärten wurde Brandschutzerziehung durchgeführt. „Diese glänzen Kinderaugen dabei zu sehen, das hat schon was“, gab Ralf Bartsch zu, dass der Besuch der Steppkes im Gerätehaus durchaus seine schönen Seiten gehabt habe.

Bartschs öffentlicher Dank galt jedoch dem anwesenden Bernd Kemper, der sein Gehöft gleich zweimal für Übungszwecke zur Verfügung gestellt hatte: einmal für die aktiven Kameraden der Löschgruppe, einmal für die Jugendfeuerwehr.

Dass auch der aktive Nachwuchs bereit ist, viel in die Feuerwehr zu investieren, bewiesen Max Matthies und Justin Tamme, die den notwendigen Lkw-Führerschein zum Fahren eines Feuerwehrfahrzeugs halb bzw. ganz aus eigener Tasche bezahlten.

Wehrleiter Dirk Kemke dankte der Einheit mit Rückblick auf seine zehnmonatige Amtszeit für die gute Unterstützung. Nach dem vom stellvertretenden Wehrleiter Dirk Meyer-Jürgens präsentierten Jahresrückblick der gesamten Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bergkamen konnte Wehrführer Kemke dann folgende Beförderungen, Ehrungen und Ernennungen aussprechen:

Beförderungen:
Daniel Bastin und Benedikt Lefarth wurden zum Feuerwehrmann ernannt und verstärken die Einheit Weddinghofen künftig.
Patrick Schmeißer und Dennis Schubert wurden zum Hauptfeuerwehrmann befördert,
Hauke Geipel ist nun Oberbrandmeister.

Ernennungen:
Max Matthies und Jürgen Birk wurden zu Sicherheitsbeauftragten der Einheit Weddinghofen ernannt.

Ehrungen:
Frank Bartsch führt seit mehreren Jahrzehnten die Kasse der Einheit, in der einige Posten reinkommen und rausgehen. Als Dankeschön erhielt er von den Kameraden einen Gutschein.