THW-Mitglied sucht mit Rettungshund nach Verschütteten – Training auf GSW-Gelände wird nach Erdbeben zur Realität

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Ein Mitglied aus der THW-Ortsgruppe Unna-Schwerte ist mit ihrer Hündin seit Mittwoch im Erdbebengebiet im Einsatz, um nach Verschütteten zu suchen. Im Sommer 2022 trainierte die Gruppe auf dem einstigen Freibadgelände in Kamen für den Ernstfall. Dabei sind diese Bilder entstanden. Foto: GSW

Aus einem Trainingsszenario wird bittere Realität: Ein 50-köpfiges Team des Technischen Hilfswerks (THW) startete in der Nacht zu Mittwoch (8. Februar) in das Erdbebengebiet im Südosten der Türkei. Es sind Experten aus der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA), die auf die Ortung und Rettung verschütteter Personen spezialisiert sind. Darunter ist auch ein Mitglied aus der Hundestaffel des THW-Ortsverbandes Unna-Schwerte. Die Fachgruppe hatte im vergangenen Sommer auf der einstigen Freibadfläche der Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen die Suche nach verschütteten Personen trainiert. Nun wird für eine Frau aus der Gruppe gemeinsam mit ihrer Hündin das Trainingsszenario auf dem Abbruchgelände zur Realität im Erdbebengebiet.

Insgesamt vier Rettungshunde werden mit ihren Hundeführern und durch den Einsatz modernster Technik in der vom Erdbeben betroffenen Region nach verschütteten Menschen suchen. Um sich auf den Ernstfall bestmöglich vorbereiten zu können, absolvieren die Mitglieder der Hundestaffeln regelmäßig Trainingseinheiten. Je reeller die Situation in den Übungen ist, umso besser können sich Hundeführer und Hund auf einen echten Einsatz einstellen.

Realitätsnahes Szenario in Kamen

Das ehemalige Freibadgelände in Kamen eignete sich im vergangenen Sommer somit als perfekte Trainingsstätte. „Hier am Freibad ist es eine ganz besondere Situation, weil es sich um eine reelle Baustelle und echte Trümmerfelder handelt. Frische Trümmer können sich zudem bewegen. Ein solches realitätsnahes Szenario schult die Hunde noch besser für den Ernstfall“, sagte Sascha Stanicki, Gruppenführer der Hundestaffel, während des Trainings im Juni 2022.

Bevor das Team aus Mensch und Tier im Ernstfall zum Einsatz kommt, muss es spezifisch ausgebildet werden. Die vier Rettungshunde des THW, die nun im Erdbebengebiet in der Türkei nach Verschütteten suchen, sind speziell auf Großschadenszenarien vorbereitet worden. Dafür absolvierte die Spezialeinheit im Dezember 2022 mit Katastrophenschutzteams aus insgesamt vier Ländern realitätsnahe Übungsszenarien in Portugal. „Dort konnten die Spezialisten der SEEBA wertvolle Trainingseinheiten für den Ernstfall im Erdbebengebiet sammeln“, berichtet Sascha Stanicki. Darunter war auch das Mitglied der Ortsgruppe Unna-Schwerte. Seine THW-Kollegin sei seit drei Jahren in der SEEBA und gut ausgebildet für die Herausforderungen im Erdbebengebiet in der Türkei. Das gilt auch für ihre Hündin, wie man bei dem Training auf dem einstigen Freibadgelände in Kamen im Sommer erleben konnte. Nach einer kurzen Orientierung in der fremden Umgebung konnte sich der Vierbeiner unbeeindruckt durch die Trümmerteile bewegen, um eine Person zu orten. „Jede Erfahrung, die die Hunde im Training machen, ist wichtig für den Ernstfall“, sagt Sascha Stanicki.