Stadtrat votiert für den Bau der L 821n – die Diskussion geht aber weiter

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Die Abstimmung über die Stellungnahme der Stadt Bergkamen in der Sitzung des Stadtrats am Mittwoch zur L 821n verlief erwartungsgemäß. Die SPD-Mehrheit stellte sich hinter den Verwaltungsvorschlag. Auch die CDU und die FDP sprachen sich auch für den Neubau der Ortsumgehung Oberaden/Weddinghofen aus, wollten aber auf die zusätzlichen Forderungen verzichten. Bündnis 90 / Die Grünen und BergAUF votierten gegen den Bau der Straße.

Rund 100 Mitglieder der Bürgerinitiative waren zur Ratssitzung am Mittwoch gekommen. Längst nicht alle fanden auf der Besuchertribüne Platz.

Mit dieser Abstimmung zeigten sich offensichtlich die meisten der rund 100 Mitglieder der Bürgerinitiative „Pro L 821n – Jetzt!“ zufrieden. Laute Proteste aus ihren Reihen gab es jedenfalls keine. Sie hatten sich etwa eine Stunde vor Beginn der Ratssitzung am Rathaus zu einer Kundgebung Versammlung, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Als es zu Beginn zu regnen anfing, bat Bürgermeister Roland Schäfer, der mit ihnen diskutieren wollte, sie ins Trockene des Ratstraktes.

Adressat des Ratsbeschlusses ist die Bezirksregierung. Sie hatte dieses Votum bis zu den Sommerferien eingefordert. Eine Vorentscheidung, ob die Straße tatsächlich gebaut wird, fällt im Herbst in der Verbandsversammlung des Regionalverband Ruhrgebiet, wenn dort über den RVR-Vorschlag zur Aufstellung des Landesstraßenausbauplans 2018 diskutiert wird. Das letzte Wort haben in dieser Sache die neue Landesregierung und der neue Landtag. Mitentscheidend ist auch die Frage, ob die neue Landesregierung ausreichend Geld für den Straßenneubau im kommenden Jahr zur Verfügung stellen wird.

Das bedeutet allerdings nicht, dass die Diskussion vor Ort in Bergkamen jetzt beendet ist. In der Ratssitzung meldete sich auch eine Sprecherin der Gegner der L 821n zu Wort. Sie kündigte an, dass es bereits in wenigen Wochen eine Informationsveranstaltung geben wird. Die Bürgerinitiative „L 821n Nein“ existiere weiter. Nachdem sie vor einigen Jahren vergeblich alle Rechtsmittel ausgeschöpft und eine Pause eingelegt habe, werde sie jetzt wieder aktiv.

5 Kommentare

  1. Die Planung der Straße L821n ist aus dem Jahre 2008. In der Zeit hat sich viel verändert z.B. das Gebiet um den Gewässer an der Erich Oĺlenhauer Straße. Der geplante Straßenverlauf mit der Riesenbrücke im Bereich der Realschule spätestens dann werden die Anwohner dort auf die Barrikaden gehen. Ich glaube jedenfalls das wenn alle Planungen auf den Tisch kommen, wird die Bürger-Initiative gegen die L821n groß genug sein um sie zu stoppen.

    • Hallo Udo, melde dich bei mir. Ich gebe dir weitere Infos zur BI 821n NEIN. anja.lenz(at)t-online.de

  2. Dank an die Verantwortlichen der Stadtverwaltung zur Fortschreibung des Verkehrskonzeptes in Bergkamen. Dieses letztendlich mit der Erkenntnis, dass alle bisherig angedachten Alternativkonzepte nicht wirksam werden können, und somit nur andere Straßenzüge und Anlieger in Bergkamen belastet werden.
    Die letzte Verkehrszählung hat die Fakten auf den Tisch gelegt, 82,6% mehr Verkehr, 500% bei den LKW’s , 195 LKW’s pro Tag.
    Die Gegner der L821n reden immer davon, dass Politiker dieses Thema an die Oberfläche spülen. Diesen Gegnern sei gesagt, nicht die Politiker allein wollen die Straße, sondern eindeutig die Vernunft der Bergkamener Bürger mit den betroffenen Anwohnern. Die Bürgerinitiative „L821 jetzt“ die sich hauptsächlich in den Ortsteilen Weddinghofen und Oberaden gebildet hat muss weiterhin unterstützt werden.
    Seit fast 40 Jahren kämpfen die Anlieger für eine alternative Verkehrsführung und somit für den Bau der L821n. Jetzt ist endlich der Zeitpunkt gekommen, dass auch für Bergkamen eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur von Süd nach Nord und umgekehrt möglich ist. Die unsägliche Lärmbelastung der betroffenen Anlieger hat jetzt ihren Grenzpunkt erreicht. Auch ein neuer Strassenbau muss in dieser Zeit, im Sinne der Gesundheit der Menschen, noch möglich sein.
    Der Wahnsinn muss ein Ende haben. L821n jetzt.

    • Hallo Herr Miller, ich schätze Sie als Person sehr, doch in dieser Sache haben Sie unrecht. Es gibt Alternativkonzepte, die Ihnen doch schon seit Februar 2016 gekannt sein dürften, aber die Stadt beschließt, keine alternativen Verkehrskonzepte zur L821n durchzuführen. Zur Verkehrszählung sei gesagt, dass die Stadt sich selbst die hohen Zahlen nicht erklären kann. Ich frage mich, wie ein Geschäftsführer reagiert, wenn im Unternehmen eine Kostenstelle um 82,6 % höhere Kosten verursacht und keiner im Unternehmen kann sich den Grund der Kostenexplosion vorstellen. Na, was würde der Geschäftsführer in diesem Fall machen? Aber eigentlich ist selbst diese Verkehrsexplosion auf der Schulstraße uninteressant, denn wie heißt es in Ihrer Studie : ….für die Schulstraße wird die L821n keine Abhilfe schaffen …. die Lärmbelastung der Schulstraße liegt unter dem Schwellenwert …. die Verkehrsbelastung auf der
      Schulstraße ist relativ gering ….. soll ich noch weiter aus Ihrer Studie zitieren?

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