Stadt erfreut: Bergkamen hat Vorreiterrolle bei erneuerbaren Energien

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Der Verwaltungsvorstand unter Leitung des Bürgermeisters Roland Schäfer hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit der aktuellen Bilanz beim Einsatz von erneuerbaren Energien in Bergkamen beschäftigt. Der Erste Beigeordnete Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters berichtete erfreut, dass inzwischen die in der Stadt erzeugte Energiemenge aller erneuerbaren Energiearten um ca. 7,5 % höher liege als der Gesamtenergieverbrauch in ganz Bergkamen.

Mehr als ein Windrad ist laut Gutachten auf dem Galgenberg nicht möglich.
Die Windenergie wird künftig in Bergkamen eine größere Rolle spielen. Zweit weitere zu dem auf dem Galgenberg sind in Planung.

„Betrachtet man den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch liegt die Stadt Bergkamen auf Kreisebene mit großem Abstand an erster Stelle“, betont Peters. Ein Großteil der erneuerbaren Energie werde sicherlich durch das 2005 in Betrieb genommene Biomasse-Kraftwerk der RWE in das öffentliche Stromnetz eingespeist, aber auch die Solarstromerzeugung oder die Stromerzeugung durch Grubengas spiele in Bergkamen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der gesamte kommunale Gebäudebestand sowie die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet werde zudem mit Strom aus Wasserkraft versorgt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Einspeisungen aus erneuerbaren Energien in das Verteilnetz  der Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) in Bergkamen für das Jahr 2013:

 

2011

Anzahl

installierte Leistung

Erzeugung

 Biomasse

1

20,00 MW

127.650 MWh

 Deponiegas

1

0,80 MW

717 MWh

 Grubengas

2

4,70 MW

27.757 MWh

 Solar

562

7,60 MW

5.797 MWh

 Windenergie

1

0,80 MW

1.166 MWh

 Gesamt

567

33,90 MW

163.087 MWh

Tab.1:  Einspeisungen aus erneuerbaren Energien ins Verteilernetz  der GSW (Quelle GSW, Stand 31.12.2013)

Nach Auskunft der GSW betrug die Gesamtabgabemenge an Letztverbraucher (Industrie/Privat) in Bergkamen im letzten Jahr 151.742 MWh. Bei einer Gesamterzeugung von erneuerbaren Energien nach  EEG von 163.087 MWh liegt die Deckung des Gesamtverbrauches bei 107,48%, d. h. es wurden 11.345 MWh mehr erzeugt als verbraucht wurden.

2 Kommentare

  1. Wie so oft weiß der Bergkamener Verwaltungsvorstand nicht wovon er spricht.
    Peters verweist auf einen Gesamtenergieverbrauch für die Stadt Bergkamen die genannten Zahlen beschreiben lediglich den Gesamtstromverbrauch Bergkamnens.
    Der Gesamtenergieverbrauch beinhaltet aber über den Strom hinaus noch Erdgas, Kraftstoffe, Heizöl, Kohle usw..
    Der Anteil von Strom am Gesamtenergieverbrauch liegt in Deutschland bei ca 20%.

  2. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Bergkamen bereits die Energiewende geschafft hat und somit die Erneuerbaren Energien in Bergkamen eine dominierende Rolle in der Stadt und im Bewusstsein der Bürger/Bürgerinnen spielen. Dieses ist leider nicht der Fall und entspricht auch nicht den Realitäten: Mehr als 75% der installierten Leistung („Biomasse“kraftwerk und Gruben-/Deponiegas) sind nicht den Erneuerbaren Energien zuzuordnen, sondern können aus politischen/ökonomischen Gründen nach dem EEG abgerechnet werden. Bezogen auf die erzeugte Strommenge in MWh sind das sogar mehr als 95%. Erfreulich ist lediglich die Zunahme der PV-Anlagen in der Stadt um 172 Anlagen (4.297 MWh auf 5.797 MWh) seit 2011 – und dieses trotz massiven politischen Gegenwindes. Die Windenergie mit dem größten Potential an Erneuerbarer Energie und als Basis der Energiewende propagiert dümpelt in Bergkamen seit Jahren auf dem Niveau mit 1 Anlage und der Erzeugung von 1.166 MWh in 2013. Vergessen sollten wir dabei auch nicht, dass das Steinkohlekraftwerk Bergkamen mit ca. 750 MW installierten Leistung immer noch die dominante Stromerzeugung in Bergkamen darstellt und damit die installierte Leistung aus Erneuerbaren Energien bislang tatsächlich bei 1% liegt. Für eine Energiewende in Bergkamen ist also noch viel zu tun. Die jetzt beschlossene EEG-Reform – durch Bundeswirtschaftsminister Gabriel auf den Weg gebracht – sieht allerdings eine andere Richtung vor: Keine Stärkung der lokalen Energiewende mit entsprechendem Bürgerengagement sondern Wiederbelebung der Energiekonzerne, die die Entwicklung schlicht verschlafen haben.

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