Das passiert nicht oft, dass ein Antrag der CDU im Stadtrat glatt durchgeht. Am Donnerstag war es aber so weit: Einstimmig beschlossen die Stadtverordneten den Bürgermeister zu beauftragen zu prüfen, mit welchen Rechtsinstrumenten gegen sogenannte Schrottimmobilien vorgegangenen werden kann. Außerdem soll er in einer späteren Sitzung berichten, ob es Möglichkeiten gibt, solche verwahrlosten Gebäude wie das Haus Jockenhöfer in Rünthe durch die Stadt zu kaufen und danach wieder zu verwerten.
Den Antrag hatte die CDU-Fraktion schon lange in der Schublade. Anlass, ihn jetzt zu präsentieren war die konkrete Gefahrenlage am Haus Jockenhöfer, als vom Dach Dachziegel und auch Mauersteine in die Tiefe stürzten. Die größten Gefahrenquellen hatte die Feuerwehr beseitigt. Anschließend wurde ein Dachdecker tätig.
Immerhin gibt es beim Haus Jockenhöfer eine Berliner Architektin, die im Auftrag der Eigentümerin, einer Firma mit Sitz auf den Virgin Islands tätig geworden ist. Sie lässt zurzeit das Gebäude Untersuchung. Als erste Trendmeldung ist beim Ersten Beigeordneten Dr. Hans-Joachim Peters und der Bergkamener Bauverwaltung angekommen, dass wohl zumindest das Dach komplett abgerissen und neu aufgebaut werden muss.
Bürgermeister Roland Schäfer, Dr. Peters und auch Sprecher der SPD-Fraktion wiesen darauf hin, dass die Stadt bereits Erfahrungen im Umgang mit solchen Schrottimmobilien gesammelt habe. Jüngstes Beispiel sei der zurzeit laufende Abriss des Rests des ehemaligen City-Wohnturms.
Ob nun auch die Turmarkaden unter Rubrik „Schrottimmobilie“ einzuordnen sind, darin scheiden sich noch die Geister. Das einst blühende Einkaufszentrum zeigt sicherlich immer deutlichere Spuren eine Verwahrlosung. Deshalb drängen einige Bürger im Internet darauf, dass der Abrissbagger, nachdem er den Wohnturmrest erledigt hat, seine Arbeit doch bitte beim dahinterliegenden Gebäude fortsetzen möge.
Im Gegensatz zu Jockenhöfer wollen die Eigentümer der Turmarkaden mit ihrem Bergkamener Besitz allerdings noch ein Geschäft machen. Hier besteht auch ein Dialog mit der Stadt. Bürgermeister Roland Schäfer erklärte auf einen entsprechenden Einwand in den sozialen Medien, dass der Eigentümer zurzeit prüfe, ob er selbst die Vermarktung des geplanten Einkaufszentrums in die Hand nehmen wollen oder nach dem Verkauf der Immobilie dies anderen Interessenten überlässt.