Die Diskussion um die Zukunft der GSW-Freizeiteinrichtungen in Kamen und Bergkamen nimmt erhebliche Fahrt auf. Inzwischen hat sich auch die Stadtsportgemeinschaft positioniert. Sie spricht sich für den Neubau von zwei Bädern für jedes der beiden Städte aus unter Verzicht auf die vorhandenen.
Dieter Vogt, der Vorsitzende der Bergkamener Stadtsportgemeinschaft hatte sich in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Weiterbildung zu Wort gemeldet und für diese Lösung geworben. Rund 27 Millionen Euro müssten die GSW in den nächsten Jahren in die Bäder investieren. Dafür bekäme man auch zwei neue. Der Neubau des Lünener Hallenbades habe rund 10 Millionen Euro gekostet und das in Werne werde mit 14,6 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Entschieden sprach er sich gegen den Bau eines Zentralbades für Kamen und Bergkamen. Offensichtlich hat es hier bereits Abstimmungsgespräche mit den Kamener Sportvereinen gegeben. Sie seien derselben Meinung, erklärte er im Ausschuss. Hauptgrund sei, dass dieses einzige Bad nicht genügend Trainingszeiten für diese Vereine ermöglichen würde. In Kamen gebe es immerhin neun Wassersportvereine und in Bergkamen zwei.
In der Woche nur Schul- und Vereinssport
Weiteren Zündstoff wird vermutlich ein zweiter Vorschlag der Stadtsportgemeinschaft bringen. Dieses neue Bad soll von Montag bis Freitagmittag ausschließlich dem Schul- und Vereinssport vorbehalten sein. Für die Öffentlichkeit zugänglich wäre es dann nur am Freitagnachmittag und an den Wochenenden. Von Montag bis Freitagmittag könnte dann auch auf den Einsatz von Schwimmmeistern verzichtet werden. Die notwendige Aufsicht würden dann die Schwimmlehrer der Schulen und die Übungsleiter der Vereine übernehmen.
Entschieden forderte Vogt vom Ausschuss, sich gegen den Bau eines Zentralbades einzusetzen, insbesondere deshalb, weil die GSW eine „Machbarkeitsstudie zum Bau eines Zentralbades“ in Auftrag gegeben hätte. Sowohl Ausschussvorsitzender Rüdiger Weiß als auch Sportdezernentin Christine Busch verweigerten hier die Gefolgschaft. Zwar solle es eine Machbarkeitsstudie geben, nicht aber mit dem einzigen Ziel „Zentralbad“. Zurzeit sei die Politik in den beiden Städten dabei, Vorgaben für solch eine Studie zu erarbeiten. Es sei völlig verfrüht, sich auf eine Lösung festzulegen.
Eissporthalle in Weddinghofen erhalten
Nach Überzeugung des Stadtsportverbandes soll auch die Eissporthalle in Weddinghofen erhalten bleiben. Sie sei Heimat von drei Vereinen. Darunter auch die Bergkamener Eisbärinnen, die in der Fraueneishockey-Bundesliga spielten. Die Schließung der Halle am Häupenweg bedeute praktisch das Aus für diesen Verein, betonte Vogt.
Nach Angaben des Vorsitzenden des Stadtsportverbandes haben die von den Sport- und Freizeitstätten der GSW abhängigen Vereine 900 Mitglieder. Über 50 Prozent sind Kinder und Jugendliche. Sie werden von bis zu 100 Übungsleiterinnen und Übungsleitern betreut. Sie wenden pro Jahr durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit 11.000 bis 12.000 Stunden auf.