Polizei, Banken und Kreisverwaltung starten gemeinsame Aktion zum Schutz von Senioren vor Betrügereien

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Vorstellung des Geldübergabeumschlags: Klaus Moßmeier (Sparkasse Unna-Kamen, l.), Landrat und Behördenleiter Mario Löhr (M.), Lars Kessebrock (Volksbank Schwerte)
Foto: Kreispolizeibehörde Unna

Die Volksbanken und Sparkassen im Kreis Unna unterstützen die Kreispolizeibehörde Unna bei der Bekämpfung von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Das Ziel der Zusammenarbeit ist, Seniorinnen und Senioren vor Betrügern zu schützen – mit einem Geldübergabeumschlag, der die Kundinnen und Kunden noch beim Besuch in der Filiale darauf hinweist, dass sie gerade womöglich Opfer eines Betrugsversuchs geworden sind. Die gemeinsame Aktion ist am Mittwoch (17.03.2021) von Landrat Mario Löhr, Leiter der Kreispolizeibehörde Unna, dem Leitenden Polizeidirektor Peter Schwab, Abteilungsleiter Polizei, sowie Vorstandsvertretern der Volksbanken und Sparkassen im Kreis Unna offiziell vorgestellt worden.

Fast täglich verzeichnet die Kreispolizeibehörde Unna Anzeigen von Bürgerinnen und Bürgern, die kurz zuvor von falschen Polizisten oder Enkeln angerufen worden sind. In den meisten Fällen legen die Geschädigten auf und informieren die echte Polizei. Leider gelingt es den Tätergruppen aber auch immer wieder, mit ihren kriminellen Methoden hohe Summen von zumeist Seniorinnen und Senioren zu erbeuten. 2020 hat die Kreispolizeibehörde Unna 1248 Betrugsfälle zum Nachteil älterer Menschen erfasst – das waren 310 mehr als 2019. Schadenshöhe: über 950 000 Euro. Aufgrund dieser Entwicklung ist der behördenstrategische Schwerpunkt auf die Bekämpfung dieser Straftaten gelegt worden.

Die Opfer werden von den Tätern durch eine Legende und unter Ausübung von großem Druck dazu gebracht, ihre Bank aufzusuchen, um dort einen bestimmten Betrag an Bargeld zu beschaffen und diesen später einem Kurier zu übergeben. Die Kundinnen und Kunden erhalten ab sofort einen von der Kreispolizeibehörde Unna und der Kreisverwaltung erarbeiteten Geldübergabeumschlag, auf dessen Vorderseite konkrete und auffällig gestaltete Fragen an die potenziellen Opfer gerichtet sind. Haben die Geschädigten für sich selbst nur zwei dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet, liegt ein Betrug vor. In diesem Fall sollte sofort die echte Polizei gerufen werden. Die Fragen führen dazu, dass die gängigen Betrugsvarianten wie Enkeltrickbetrug, Gewinnversprechen am Telefon, Schockanrufe und falsche Polizeibeamte noch vor der Geldübergabe von hauptsächlich vier- und fünfstelligen Beträgen an die Täter verhindert werden.

„Trotz unserer intensiven und professionellen Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit ist es schier unmöglich, jede ältere Bürgerin und jeden älteren Bürger in unserem Zuständigkeitsbereich vor den Machenschaften der Tätergruppen zu warnen. Deshalb sind wir auch auf die Unterstützung der Banken angewiesen, die bei einem klassischen Ablauf eines Trickbetrugs die Möglichkeit haben, ihre Kundinnen und Kunden bei der Abholung noch frühzeitig zu warnen, bevor sie ihr Vermögen verlieren“, betont Landrat Mario Löhr, Leiter der Kreispolizeibehörde Unna. „Aus diesem Grund sind wir den Volksbanken und Sparkassen im Kreis Unna für die Zusammenarbeit sehr dankbar. Gemeinsam haben wir nun die Chance, noch mehr Seniorinnen und Senioren vor diesen widerlichen Vorgehensweisen zu schützen.“