Europa ist mitten unter uns: In Bergkamen. Im Jubiläumswald neben dem Parkfriedhof. Denn 50 Jahren nach Unterzeichnung des Elysée-Vertrages – dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle – wurden im Jubiläumswald vier Europabäume gepflanzt. Und ein neues Kunstwerk gibt es auch. Einen Europabaum aus Eichenholz.
„Konrad Adenauer und Charles de Gaulle haben mit ihrem Vertrag die Basis für die Aussöhnung zwischen den beiden größten Länden in Europa gelegt. Und wir versuchen heute, dieses friedliche Zusammenleben mit unseren Partnerstädten aktiv zu leben“, sagte Bürgermeister Roland Schäfer am Samstagvormittag. Doch längst sind zu den Freunden in der französischen Partnerstadt Gennevilliers auch Freunde in Tasucu (Türkei), in Hettstedt (Sachsen-Anhalt) und in Wieliczka (Polen) hinzukommen.
Etwa 20 offizielle Vertreter aus diesen vier Partnerstädten halten sich derzeit in Bergkamen auf und lauschten am Samstag der bekannten Eurovisionshymne, dem „Prelude“, mit dem der Bergkamener Posaunenchor einen ganz besonderen Festakt einläutete. Denn im Jubiläumswald gibt es jetzt ein Europa-Areal. Einen kleinen Europa-Wald, in dem nun ein neuer Ahorn sowie eine kleine Buche, eine Esche und eine Linde stehen. Ein Baum für jede Partnerstadt. Und einen etwa 2 Meter hohen Europabaum gibt es auch. Der Bergkamener Künstler Dietrich Worbs hat ihn aus einer alten Bergkamener Eiche geschaffen und viersprachig mit all den Begriffen versehen, die eine gute (Städte)Freundschaft ausmachen: Bürgerlichkeit, Vertrauen, Freundschaft und Partnerstadt – oder auch (übersetzt) : Fraternité, Güven oder Dostluk.
117 Arbeitsstunden hat Worbs in sein Kunstwerk gesteckt, das auch mit vielen Menschen – oft Hände haltend – und den Entfernung zu den vier Städtepartnerstädten geschmückt und fest im Boden des Jubiläumswaldes einbetoniert ist.
Abgerundet wurde das große Partnerschaftstreffen mit einer Stadtrundfahrt, einem gemeinsamen Essen und abends einem Festakt im Rathaus, bei dem sich die Freunde aus West-, Ost- und Südost-Europa ins Goldene Buch der Stadt eintrugen.
Das Thema Europa war damit allerdings nicht beendet. Bis zum 15. November gibt es im Treppenhaus des Rathauses eine Europa-Ausstellung. Und schon zum Jahresanfang hatte die Stadt Bergkamen mit einem ganz besonderen Europa-Projekt gepunktet und einen Preis für ihren Beitrag „Frankreich und NRW im Dialog“ erhalten. 23 Gewinner konnten sich damals 80.000 Euro teilen.