Der Pflegenotstand wächst gerade in der Pandemie. Krankenhäuser, Senioreneinrichtungen und Pflegedienste suchen dringend Fachkräfte. Die Werk-
statt im Kreis Unna engagiert sich für den Nachwuchs. Sie bietet für langzeitarbeitslose Menschen die doppelte Chance: Mit der Qualifizierung zur Pfle-
gebegleiter*in können Interessent*innen gleichzeitig den fehlenden Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10 erwerben. Das Angebot, das sich
auch an Migrant*innen und Geflüchtete richtet, bietet so die Chance auf die Weiterbildung zur examinierten Pflegekraft. „Sowohl im Kranken- wie im Altenpflegebereich drohen Einrichtungen zu kollabieren, weil das nötige Personal nicht verfügbar ist“, weiß Doro Rengers, zuständige Abteilungsleiterin der Werkstatt im Kreis Unna. Es fehlen nicht nur examinierte Kräfte, sondern ebenso die Hilfskräfte. Das zeigen die Rückmeldungen aus den vielen Einrichtungen, mit denen die staatlich anerkannte Pflegeschule der Werkstatt erfolgreich kooperiert. Gleichzeitig steigt die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis Unna, die für sich einen neuen Weg suchen. Viele können sich eine Arbeit mit und für alte oder kranke Menschen gut vorstellen, aber das Lernen in einer Ausbildung scheint zu schwer oder der Schulabschluss fehlt.
Hier hilft die Werkstatt im Kreis Unna mit einem neuen Qualifizierungsangebot, das mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westflane und des Europäischen Sozialfonds/REACT-EU als Teil der Reaktion der Union auf die Covid-19-Pandemie umgesetzt werden kann. In einer einjährigen Ausbildung kann sowohl der zertifizierte Abschluss als Pflegebegleiter*in erworben werden als auch der fehlende Schulabschluss. Gelernt wird in Kleingruppen, stark praxisorientiert und mit ganz viel individueller Unterstützung.
Praktika in ambulanten oder stationären Einrichtungen gehören zur Qualifizierung: Von der Grundpflege, Betreuung bis zur hauswirtschaftlichen Versor-
gung werdend die Teilnehmer*innen ausgebildet. Parallel läuft an zwei Tagen in der Woche der Unterrichtung zur Erlangung des qualifizierten Hauptschulabschlusses am Berufskolleg der Werkstatt. Sollten Sprachkenntnisse fehlen, werden diese individuell vermittelt. Nach erfolgreichem Abschluss können die Absolvent*innen direkt in die Praxis einsteigen. Oder an der Pflegeschule der Werkstatt die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft anschließen. Bei beiden Wegen sieht die Abteilungsleiterin optimale Chancen auf einen zukunftssicheren Arbeitsplatz: „Viele unserer Kooperationspartner suchen händeringend personelle Unterstützung, und alle Absolvent*innen unserer Pflegeschule wurden nach der bestandenen Prüfung direkt übernommen.
Information für Interessent*innen: www.werkstatt-im-kreis-unna.de, Nina Schmerfeld, n.schmerfeld@werkstatt-im-kreis-unna.de, Tel.: 02303 9819028