Facettenreiche Volksmusik aus Venezuela bietet der Klangkosmos Weltmusik am Montag, 19. Februar, ab 20.00 Uhr. Das Ensemble “Vaca Mariposa” (“Schmetterlingskuh”) gastiert dann im Trauzimmer in der Marina Rünthe.
Das Repertoire des Trios Vaca Mariposa ist inspiriert von traditionellen Formen der Música Criolla Venezolana und besteht hauptsächlich aus venezolanischen Liedern der 1960er -1970er Jahre. Dies war eine ganz besondere Epoche. Nach dem Ende der Diktatur fand eine Demokratisierung des Landes statt. In dieser Zeit stieg der Wohlstand schnell durch den Export von Erdöl, so dass Venezuela zu einem der reichsten Länder Südamerikas wurde. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Musikkultur, die sich neu definierte, sodass viele neue Stile und Lieder entstanden. Aber auch das traditionelle Repertoire wurde wiederentdeckt, neu bearbeitet und zeitgenössisch interpretiert.
Das Trio Vaca Mariposa widmet sich dem Repertoire dieser Zeit, gespielt von den Multi-Instrumentalisten der Gruppe auf typischen Instrumenten Venezuelas: der viersaitigen Cuatro,
Der Name „Vaca Mariposa“ (Schmetterlingskuh) bezieht sich auf das berühmte Lied von Simón Díaz „El becerrito“, in dem er von einer Vaca Mariposa spricht, die von der reichen Vegetation des Landes und anderen Tieren unterstützt wird, um ihr Kalb vor den Menschen zu schützen. Diese Figur ist allgegenwärtig in der venezulanischen Volksmusik und verdankt seinen Spitznamen den dunklen Fellflecken der Kühe, die an die Flügel von Schmetterlingen erinnern.
Venezulanische Musik ist eine unendliche Liebesgeschichte der Klänge, Rhythmen, Stimmen, Melodien, aber auch der Sprache, des Gesangs und der Poesie. In Venezuela singt man fast immer und überall: in der Natur, während der Arbeit und im Alltag – von Sonnenaufgang bis zum Einbruch der Dunkelheit. Es singen die Hirten auf den großen Ebenen des Landes. Ihre „Tonadas“ sind improvisierte a capella Klagelieder, in denen sie die Landschaft, ihre Freunden und ihr Leid besingen. Man singt zur Arbeit auf den Feldern, während der Ernte, beim Dreschen des Getreides und beim Schälen der Maiskolben. Es wird gesungen, um die Tiere zu beruhigen, sie zu rufen oder zu melken.
Man musiziert bei Festen den Joropo, die Musik der weiten Ebenen im Hinterland der karibischen Küste. Es ist ein schneller Tanz, der mit Harfe, Maracas, Cuatro und Bandola gespielt wird. Man singt dabei über die Liebe, die Verführung, während der Markttage oder einfach über das Leben.
Auch der Walzer ist sehr präsent in der venezolanischen Musik, ebenso der Merengue, der in Caracas in den 1920er Jahren entstand. Er verdankt seine besondere Stimmung einem ungleichen 5/8 Rhythmus, der einzigartig auf dem südamerikanischen Kontinent ist und nichts mit dem Merengue aus der Dominikanischen Republik zu tun hat.
Tickets für das Konzert sind zum Preis von 5,00 Euro erhältlich im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), und an der Abendkasse!
Weitere Infos unter www.klangkosmos-nrw.de