Kitas: AWO steht im Kreis vor großen Herausforderungen

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Dass die Gewinnung von Fachkräften im Bereich der frühkindlichen Bildung herausfordernd ist, ist landauf, landab zu hören. Wie alle Träger von Kindertageseinrichtungen steht auch die AWO Ruhr-Lippe-Ems (RLE) mit ihren rund 60 Kindertageseinrichtungen dabei immer wieder vor großen Herausforderungen. Wenn auch mit einigen Mühen verbunden, so gelang es bisher dennoch immer, vakante Stellen mit qualifizierten neuen Kolleginnen und Kollegen zu besetzen. „Wir geben uns große Mühe, die Strukturen für die Personalgewinnung und Suche nach
Nachwuchskräften so zu stärken, dass wir als Arbeitgeberin in diesem Bereich noch attraktiver werden. Für die bei uns beschäfitgten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es unser größtes Ziel, die bereits gut funktionierenden Strukturen aufrechtzuerhalten und, wo Bedarf ist, nachzubessern“, so Daniel Frieling, Bereichsleiter Kindertagesbetreuung bei der AWO RLE. „Natürlich ist die aktuelle Situation für alle Beteiligten mehr als
unbefriedigend. Als Trägerin von Kindertageseinrichtungen wünschen wir uns, für die bei uns betreuten Kinder einen guten Betreuungsschlüssel mit hoher Kontinuität der Mitarbetrinnen und Mitarbeiter gewährleisten zu können. Für die Kolleginnen und Kollegen wünschen wir uns natürlich die Entlastung durch zügige Wiederbsetzung
vakanter Stellen“, so Frieling weiter. Leider würden die Zeiten, bis vakante Stellen besetzt werden können, immer länger.

Zur Unterstützung der Einrichtungen arbeite die AWO RLE bereits seit knapp zwei Jahren mit einem eigenen Flexi-Fair-Team, um personelle Ausfälle und daraus resultierende Engpässe besser kompensieren zu können, heißt es in einer Pressemitteilung. In diesem Team arbeiteten insgesamt neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die immer da aushelfen, wo Unterstützung gerade am dringendsten gebraucht werde. Gerade wenn die Krankheitswelle wieder hoch sei, sei es wertvoll, ein solches Team im Einsatz zu haben. Dadurch sei es der AWO RLE möglich, zumindest punktuell zu entlasten, auch wenn das natürlich kein Dauerzustand sein könne. Natürlich benötigten die Kinder im besten Fall feste Bezugspersonen und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre es angenehmer, wenn sie in einem festen Team arbeiten könnten. Dennoch sei der Einsatz des Flexi Fair Teams gerade in dieser Zeit ein hohes Gut, auf das bei der AWO RLE niemand verzichten möchte.

Das oberste Ziel sei es dennoch, für den Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers motivierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Als Schritt in die richtige Richtung werde dabei seitens der AWO RLE die so genannte Praxis integrierte Ausbildung (PiA) sowohl für Erzieherinnen und Erzieher als auch für Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger gesehen. Auszubildende der praxisintegrierten Ausbildung werden nicht nur ab dem ersten Monat in den
Einrichtungen eingesetzt, sondern erhalten auch eine Ausbildungsvergütung. Diese ist im Vergleich zu anderen Ausbildungsvergütungen mit rund 1.194,11€/ Monat im ersten Jahr für die PiA zur Erzieherin bzw. zum Erzieher durchaus attraktiv.

Insgesamt bildet die AWO RLE in ihren Kindertageseinrichtungen aktuell 124 Menschen in verschiedenen sozialpädagogischen und pflegerischen Berufen aus. Unterstützend wirken dabei für alle 60 Einrichtungen zwei Kolleginnen, die als Fachberaterinnen die Nachwuchskräfte aktiv bei der Verwirklichung ihres Ausbildungsziels unterstützen. Wer seine Ausbildung in einer der rund 60 Einrichtungen erfolgreich abschließt, dem garantiert die AWO eine unbefristete Übernahme.

Um neues Personal zu gewinnen hat das Unternehmen bereits vor einigen Jahren außerdem die so genannte „Wegbegleiter“-Kampagne gestartet. Mit dem Slogan „Kleine Entdecker suchen Wegbegleiter“ wird so um neues Personal und um Auszubildende geworben. Durch die Kampagne möchte die AWO als moderne und attraktive Arbeitgeberin auf sich aufmerksam machen. In jeder Einrichtung kann es zu herausfordernden Situationen kommen. Liegt beispielsweise eine Schwangerschaftbei einer Mitarbeiterin vor, so gilt ab diesem Zeitpunkt ein direktes Beschäftigungsverbot. Aber auch andere Situationen, wie saisonale Grippewellen, können für die angespannte Personalsituation zu einer zusätzlichen Herausforderung.

Die AWO RLE hofft, dass bei den vielen Maßnahmen zur Personalgewinnung, zur Ausbildung und zur personellen Unterstützung in den Einrichtungen die Situation auch weiterhin aufgefangen werden kann. Für Familien, Kinder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann so derzeit noch eine gesicherte Arbeits- und Betreuungsumgebung aufrechterhalten werden. Natürlich hofft auch die AWO RLE auf weitere Unterstützung und Maßnahmen durch die
Landesregierung, da diese diese Herausforderungen sicherlich noch einige Jahre bestehen bleiben.