Die Rückkehr in den Präsenzunterricht ist zumindest in den nächsten zwei Schulwochen noch nicht vorgesehen. Gerade deshalb sind regelmäßige Online-Stunden ein wichtiger Bestandteil des Unterrichtsangebots am Städtischen Gymnasium Bergkamen und fest im schuleigenen Distanzlernkonzept verankert. Der Englischunterricht in der Klasse 6a findet beispielsweise regelmäßig digital statt. Thema an diesem Dienstag Grammatik, genauer: Zusammensetzungen mit „some, any, every and no“.
Durch das Teilen der Inhalte haben die Schülerinnen und Schüler über ihren Bildschirm zu Hause die Möglichkeit, Anschriebe von Englisch-Lehrer Daniel Tautz zu sehen. „Im Prinzip funktioniert das wie eine digitale Tafel“, erklärt Daniel Tautz. Zusätzlich können die Schülerinnen und Schüler auf gleichem Wege ihre Arbeitsergebnisse präsentieren, zum Beispiel nach einer Gruppenarbeit in digitalen Gruppenarbeitsräumen. Wenn Unterstützung benötigt wird, kann per Knopfdruck Unterstützung angefordert werden, alternativ hat die Lehrkraft stets die Möglichkeit die digitalen „Gruppenarbeitsräume“ zu besuchen. „Ich finde es toll, dass wir Schüler uns zumindest auf dem Bildschirm sehen können. Neue Sachen kann man besser verstehen, wenn die Lehrer uns das in der Video-Konferenz erklären. Wenn wir etwas nicht verstanden haben, können wir unsere Lehrer immer fragen. Viele Stunden am Tablet sind aber auch anstrengend. Ich freue mich, wenn die Schule wieder losgeht“, sagt Alexander Rahn, Schüler der Klasse 6a.
„Trotz der großen Belastung für alle Beteiligten funktioniert die Umsetzung des Distanzlernkonzeptes gut. Die Lehrkräfte geben sich große Mühe, die Schülerinnen und Schüler im Distanz-Unterricht zu begleiten. In unterschiedlichen Formaten werden neue Themen abwechslungsreich vermittelt. Durch regelmäßige Video-Konferenzen können die Aufgaben besprochen und Fragen geklärt werden, was auch die Eltern entlastet“, ist Alexanders Mutter Jutta Rahn froh über das regelmäßige digitale Angebot.
„Gerade jetzt übernimmt der Online-Unterricht neben der Vermittlung von neuem Unterrichtsstoff oder der Auswertung von Arbeitsphasen auch eine wichtige soziale Aufgabe ein. Hier besteht die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und miteinander zu arbeiten“, betont Schulleiterin Bärbel Heidenreich. Wichtig sei allerdings der wohldosierte Einsatz des Videounterrichts. „Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Form des Unterrichts für die Schülerinnen und Schüler anstrengender ist, genauso für die Kolleginnen und Kollegen. Diese Rückmeldungen erhalten wir regelmäßig“, so Bärbel Heidenreich. Auch wenn Distanz- und Online-Unterricht Entwicklungschancen biete, die auch zukünftig gewinnbringend genutzt werden könnten, sei klar, dass der Distanzunterricht den Präsenzunterricht nicht ersetzen kann. „Wir alle wünschen uns trotz allen Engagements und aller Kreativität den täglichen Trubel in der Schule zurück.“