Gymnasium erhält DRK-Auszeichnung „Humanitäre Schule“ und spendet 60 selbstgenähte Herzkissen

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Das Foto zeigt Julian Schön, Hannah Faerber und Laura Hoelken vom Schulsanitätsdienst, die sich im Rahmen der Zertifizierung als „Humanitäre Schule“ zu Scouts ausbilden ließen. Foto: Paul/SGB

Das Städtische Gymnasium Bergkamen wurde jetzt durch das Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe zertifiziert und darf sich ab sofort offiziell „Humanitäre Schule“ nennen.

Die Kampagne „Humanitäre Schule“ besteht aus der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu humanitären Scouts, der Durchführung eines Planspiels und eines humanitären Projekts. Die Teilnahme an der Kampagne erfolgte auf Initiative des Schulsanitätsdienstes (SSD) am SGB, geleitet von den Lehrkräften Viktoria Paul und Marius Breer, der derzeit 38 Schülerinnen und Schüler umfasst.

Julian Schön, Hannah Faerber und Laura Hoelken ließen sich zu humanitären Scouts ausbilden und kümmerten sich gemeinsam mit Mitgliedern des Schulsanitätsdienstes um die Durchführung des Planspiels, indem es um die Entwicklung einer gemeinsamen Lösung für fiktive Konflikte ging. Konkret setzten sich die Jugendlichen intensiv mit Szenarien auseinander, in denen wirtschaftliche Interessen von zum Teil fiktiven Staaten über dem Wohl der Menschen standen. „Das Planspiel sollte zeigen, welche Konsequenzen es haben kann, wenn Staaten nur ihre eigenen Vorteile versuchen durchzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler mussten in ihren Rollen als Ländervertretungen und versuchen Deals auszuhandeln, oder agierten als Vereinte Nationen als Vermittler. Welche Lösung zur Einhaltung der Menschenrechte kann es beispielweise geben, wenn Staaten Kindersoldaten zur Bewachung von Ölvorkommen einsetzen, oder Massenmorde geschehen?“, erläutert Lehrer Marius Breer. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestanden aus der Mittel- und Oberstufe. Alle nahmen ihre Rollen sehr ernst und wussten für ihre Positionen einzustehen, waren aber auch in der Lage sich diplomatisch im Sinne der Humanität zu einigen“, zeigt sich Marius Breer angetan von den Eindrücken aus dem Planspiel, das sich über sieben Schulstunden erstreckte.

die engagierten SSD-Mitglieder beim Nähen der Herzkissen für den Verein „Herzkissen“ e.V. zur Unterstützung brustkrebskranker Frauen. Foto: Paul/SGB

Die übrigen Mitglieder des SSD nähten unter Leitung von Anna Niggemeier im Rahmen des humanitären Projektes parallel „Herzkissen“ für den Verein „Herzkissen e.V.“ aus Dortmund, der sich um brustkrebskranke Frauen kümmert. Die Kissen dienen zur Druckentlastung der Narbe nach Brustamputationen. Insgesamt entstanden beeindruckende 60 Herzkissen in vielfältigster farblicher Gestaltung. Der Verein stellte das Füllmaterial, die Volksbank unterstützte das Projekt finanziell.

Das SGB erreichten bereits Würdigungen und Glückwünsche des Landtagspräsidenten André Kuper und des Landtagsabgeordneten Rüdiger Weiß. Die Zertifizierung als „Humanitäre Schule“ ist nun Ansporn, dieser auch zukünftig gerecht zu werden: „Wir wollen uns noch in weiteren Bereichen entwickeln und an neuen Projekten arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler fanden die gesamte Kampagne toll und entwickelten bereits viele Ideen, wie wir weiter arbeiten könnten und was noch unter dem humanitären Aspekt umgesetzt werden könnte. Im Januar folgt zum Beispiel wieder unser Projekt ‚Jugend gegen Aids‘ und die Spendenaktion mit der DKMS ist ebenfalls in Planung. Wir haben ein sehr engagiertes Team“, freut sich Viktoria Paul auf die zukünftigen Projekte mit dem Schulsanitätsdienst.