Bergkamens Heizungszukunft liegt größtenteils in der Fernwärme. Der erste Schritt dazu, ist ein Gestattungsvertrag, der es den GSW erlaubt, für den Ausbau ihres Fernwärmenetzes städtische Grundstücke in Anspruch zu nehmen. Bei diesen Grundstücken geht es vor allem um Straßen und Gehwege. Den Vertrag haben jetzt Bürgermeister Bernd Schäfer und GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl unterzeichnet. Einen ähnlichen Vertrag für die Nachbarstadt hat Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen unterschrieben.
Derzeit werden im Bergkamener Stadtgebiet lediglich der Bereich der „Alten Kolonie“ und die in den 70er Jahren erstellten Teile des neuen Stadtzentrums westlich, südlich und nördlich des Rathauses durch die GSW mit Fernwärme versorgt. Zwei weitere private Betreiber im Stadtgebiet beliefern die Hans-Böckler-Siedlung in Oberaden sowie die Heidesiedlung in Weddinghofen.
Bisher bezogen die GSW ihre Wärme vom EON-Biomassekraftwerk. Die Wasserstadt und das Neubaugebiet Jahnstraße / Hermann-Stehr-Straße, das sogenannte Erdbeerfeld, sollen mit Wärme versorgt werden, dass das Grubenwasser von Haus Aden liefert. EON und GSW sprechen jetzt über eine weitere Zusammenarbeit. Weitere Wärmequellen wie etwa Geothermie wollen die GSW in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut im Stadtgebiet aufspüren.
Damit wäre ein wichtiger Schritt zur kommunalen Wärmeplanung erreicht, die nach dem Entwurf zum Gebäude-Energiegesetzes bis 2028 notwendig wird. Klar ist, dass nicht alle Gebäude in Bergkamen mit Fernwärme versorgt werden können. Wenn die kommunale Wärmeplanung vorliegt, werden aber die Hauseigentümer wissen, wo eine andere Technik jenseits von Gas, Öl und Kohle notwendig wird. Schon jetzt teure Wärmepumpen einbauen zu lassen, ist deshalb sicherlich nicht sinnvoll. Hauseigentümer sollten die Ruhe bewahren und abwarten.
Klar ist aber auch, dass es auch künftig auf Bergkamener Straßen viele Baustellen für die Verlegung der Fernwärmerohre geben wird, über die sich Anlieger und Verkehrsteilnehmer ärgern werden.