Flüchtlingsbetreuer Wolfgang Plugge setzt auf die integrative Kraft des Sports

image_pdfimage_print

Am Mittwochmorgen sah es nicht so aus, als ob das neue Sportangebot für die in Bergkamen lebenden rund 250 Flüchtlinge der große Renner sein wird. Doch Wolfgang Plugge ist zuversichtlich, dass die Fuß-, Basket- oder Volleyballer wenn nicht jetzt, sondern am nächsten oder übernächsten Mittwoch zur Turnhalle an der Pestalozzischule schon kommen werden. „Sie haben ja sonst nicht viel zu tun“, erklärt der pensionierte Sportlehrer.

Spende für den Flüchtlingssport (v.l.): Juditha Siebert, Dieter Voigt, Wolfgang Plugge und Heiko Rahn.
Spende für den Flüchtlingssport (v.l.): Juditha Siebert, Dieter Voigt, Wolfgang Plugge und Heiko Rahn.

Wolfgang Plugge hatte sich vor einigen Monaten bei Juditha Siebert, die im Bergkamener Rathaus die Flüchtlingsbetreuung koordiniert, als sie nach ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern suchte. 20 engagierte Bürgerinnen und Bürger haben sich gemeldet. Sie betreiben jetzt zwei Mal in der Woche das Flüchtlingscafé im Albert-Schweitzer-Haus in Weddinghofen. Sie unterstützen die Flüchtlinge bei Behördengängen oder zeigen den Familien bei einem Spaziergang Bergkamen. Auch Zoobesuche sind schon organisiert worden.

Seit sechs Wochen leitet Wolfgang Plugge ein Deutsch-Sprachkurs für Flüchtlinge bei Multi-Kulti an der Präsidentenstraße. 18 Jahre bis Mitte 40 sind die Teilnehmer. Einige kommen aus Somalia und Eritrea. Plugge vermutet, dass sie einen Teil des Wegs nach Deutschland auf einem Boot auf dem Mittelmeer zurückgelegt haben. Fragen möchte er sie aber nicht.

Vom neuen Sportangebot hatte auch die Stadtsportgemeinschaft erfahren. In ihrer jüngsten Vorstandssitzung beschlossen die Vereinsvertreter, dieses Projekt zu unterstützen. Am Mittwoch, als das Angebot eigentlich starten sollte, waren auch der Vorsitzende des Stadtsportgemeinschaft Dieter Voigt und Geschäftsführer Heiko Rahn zur Stelle. Sie brachten 250 Euro Starthilfe mit und einen Fußball.

Über diese Spende brauchte in der Stadtsportgemeinschaft nicht lange diskutiert werden. Stattdessen wurde überlegt, die das Sportangebot für Flüchtlinge verbreitert werden kann. Möglich wäre dies bei den diversen Lauftreffs im Stadtgebiet. Dies würde auch helfen, Einheimische und Flüchtlinge einander näher zu bringen.

Die Bergkamener Flüchtlingsbetreuer brauchen noch weitere Verstärkung. Wer sich hier ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich im Rathaus bei Juditha Siebert melden: 3. Etage, Zimmer 310, Tel.: 02307/965-272, Fax: 02307/69299, E-Mail: j.siebert@bergkamen.de, integration@bergkamen.de.

Die andere Möglichkeit ist, einfach zum nächsten Treffen der Flüchtlingsbetreuer am Dienstag, 12. Mai, ab 18 Uhr im Saal 2 des Ratstraktes zu kommen.