Es scheint zunächst nur ein Hammer Problem zu sein, doch diese Masche von Islamisten könnte schnell weite Kreise schlagen. Sechs Anzeigen hat es seit Freitag von Bürgern der Nachbarstadt gegeben. Die betroffenen waren, ohne es zu wollen, plötzlich nicht nur Mitglied einer islamistischen Facebook-Gruppe, sondern sofort auch Administratoren. Offensichtliches Ziel dieser Masche, die übrigens auch von Facebook-Gruppen mit weit harmloseren Zielen genutzt wird, ist es, die Anliegen der Gruppe unter den Facebook-Freunden weiter zu verbreiten.
Diejenigen, die Strafanzeige bei der Polizei erstattet hatten, befüchteten, dass ihre Facebook-Accounts „gehackt“ worden seien. Das wurde durch die Ermittlungen der Polizei nicht bestätigt. Auch das Vorgehen der islamistischen Gruppen sei im Prinzip nicht strafbar, meinte die Polizei. „Das ist ein übliches Verfahren, damit die Leute weitere Mitglieder einladen können. Gleichzeitig bekommen sie Statusnachrichten „ihrer“ Gruppe, zum Beispiel wenn neue Likes eingehen.“, heißt es in einer Mitteilung des Hammer Polizeipräsidiums.
Das alleinige Einladen einer Person in eine Gruppe ist nicht strafbar. Die islamistische Gruppen selbst bewertet die Polizei skeptisch, insbesondere aufgrund der geposteten Videos. Sie prüft die Seiten und versucht nötigenfalls eine Sperrung zu veranlassen, was jedoch schwierig ist Die Polizei empfiehlt den Facebook-Usern, ihre Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen. Man kann die Gruppe verlassen und anklicken, dass man nicht erneut hinzugefügt werden möchte. Das schützt natürlich nicht davor, dass man in eine andere eingeladen wird.