Der Winter macht es: Arbeitslosenquote für Bergkamen klettert auf 8 Prozent

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Im Kreis Unna stieg der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 317 auf 14.015. Im Vergleich zu Dezember 2018 ging die Arbeitslosigkeit jedoch um 141 Personen (-1,0 Prozent) zurück. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich entsprechend um 0,2 Punkte
auf 6,6 Prozent. In Bergkamen stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer um 3,4 Prozent bzw. 68 auf 2.086. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 8 Prozent

„Im Dezember hat der Winter die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna saisontypisch gedrosselt und für steigende Arbeitslosenzahlen gesorgt“, fasst Thomas Helm, Leiter der für Unna zuständigen Agentur für Arbeit Hamm, die Entwicklungen der letzten Wochen zusammen. In allen Personengruppen sei es dadurch zu mehr Arbeitslosen gekommen, insbesondere bei jungen Menschen unter 20 Jahren.

Auffällig und wintertypisch sei laut Thomas Helm auch der Rückgang an offenen Stellen. Dieser falle sowohl im Vergleich zu November als auch zu Dezember 2018 sehr deutlich aus: „Noch ist es jedoch zu früh, zuverlässige Prognosen für das nächste Jahr zu stellen, denn
klassischerweise laufen zum Jahresende viele Arbeitsverträge aus, die jedoch im Frühjahr bei anziehender Auftragslage oft in Neueinstellungen münden. Dies gilt es, abzuwarten, um eine gesicherte Beurteilung vornehmen zu können“, so Helm. In den kommenden zwei Monaten rechnet der Agenturchef vorerst mit weiterhin steigender Arbeitslosigkeit.

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
Lediglich in Schwerte stagnierte die Arbeitslosigkeit (-0,1 Prozent bzw. eins auf 1.211) im vergangenen Monat. In allen weiteren neun Kommunen des Kreises Unna stieg die Arbeitslosigkeit unterschiedlich stark an: Den prozentual niedrigsten Anstieg verzeichnete Lünen
(+1,3 Prozent bzw. 54 auf 4.208). Danach folgen Werne (+1,5 Prozent bzw. 11 auf 741), Kamen (+2,5 Prozent bzw. 38 auf 1.546), Unna (+3,1 Prozent bzw. 55 auf 1.809), Fröndenberg (+3,4 Prozent bzw. 18 auf 544), Bergkamen (+3,4 Prozent bzw. 68 auf 2.086), Holzwickede (+3,5
Prozent bzw. 14 auf 418), Bönen (+4,3 Prozent bzw. 25 auf 609) und Selm (+4,3 Prozent bzw. 35 auf 843).

Rückblick 2019
Das vergangene Jahr 2019 war ein gutes für den Arbeitsmarkt im Kreis Unna. Der Bestand an Arbeitslosen konnte im Vergleich zu 2018 um 635 Menschen auf 14.367 gesenkt werden, was einem Rückgang um 4,2 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresschnitt 6,8 Prozent, während sie im Jahr 2018 noch bei 7,1 Prozent lag. Auch die Unterbeschäftigung verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 19.434, die Unterbeschäftigungsquote reduzierte sich im Jahresdurchschnitt entsprechend um 0,7 Punkte auf 8,9 Prozent.

Alle Personengruppen konnten in unterschiedlich starkem Umfang Arbeitslosigkeit abbauen. Bei Langzeitarbeitslosen ging sie um 692 zurück, bei jungen Menschen unter 25 um 135, bei Älteren über 50 um 49, bei unter 20- Jährigen um 27, bei Schwerbehinderten um 24 und bei Ausländern um 19.

Die unterjährige Entwicklung der Arbeitslosigkeit verlief im Kreis Unna saisontypisch. Während die Quote zu Jahresbeginn noch 7,3 Prozent betrug, konnte sie bis zu den Sommerferien deutlich auf 6,8 Prozent abgebaut werden. Nach einem leichten Aufwuchs auf 6,9 Prozent im August sank sie danach bis November auf 6,4 Prozent, bis sie zuletzt im Dezember auf 6,6 Prozent zulegte.