Bremen interessiert sich für Bergkamener Müll

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„Von Bergkamen lernen…“ So titelt die taz in ihrer Internet-Ausgabe vom 11. August. Es geht um den Müll in Bremen. Dort interessiert man sich für eine Rekommunalisierung der Müllabfuhr nach Bergkamener Vorbild.

MülltonnenDer Bremer Senat denkt über eine Rekommunalisierung der Abfallwirtschaft nach, hat aber wenig Ahnung von Kosten und Gewinn. „Anderswo hat man gute Erfahrungen gesammelt“ schreibt die taz.

Die taz schreibt:

„In Bergkamen haben sie es schon gemacht. Und werben jetzt damit, dass die Abfallentsorgung dort, seit Jahren, wieder in der Hand der Stadt ist. Okay, die Stadt in Nordrhein-Westfalen hat nur 51.000 EinwohnerInnen. Aber deren Müllgebühren sind gleich nach der Rekommunalisierung um zwölf Prozent gesunken, die Straßenreinigungsgebühr sogar um ein Viertel. Und der Service ist besser geworden: Es gibt dort jetzt eine verbilligte „Windeltonne“ für Eltern von Kleinkindern und einen „Voll-Service“, der für 40 Euro drei Kubikmeter Sperrmüll aus dem Keller wegschafft. Zwar will Bürgermeister Roland Schäfer (SPD) „keine generelle Vorbildfunktion“ für seine Stadt in Anspruch nehmen, aber: Wenn die Stadt derlei Aufgaben selbst erledige, „ist das Vielfach die beste Option“.“

Ob diese Lösung auch für Bremen die beste ist,  will der rot-grüne Senat jetzt prüfen. Am Dienstag (13.8.) wird darüber im Senat debattiert.

2018 laufen in Bremen die Verträge mit der heute vollständig zur Nehlsen AG gehörenden Entsorgung Nord GmbH (ENO) aus, die früher, vor 1998, Bremer Entsorgungsbetriebe hießen.

Die Meinung der Linkspartei dazu ist klar: „Die neoliberale Lüge, mit Privatisierungen sei alles besser und billiger zu machen, hat sich am Beispiel der Müllabfuhr selbst widerlegt“, sagt ihr Umweltpolitiker Klaus-Rainer Rupp in der taz. Ganz im Gegenteil. Die Müll-Firmen würden viel verdienen. Die Linke behauptet: „Jeder zehnte Gebühren-Euro bleibt als Gewinn übrig.“ Und der Wirtschaftswissenschaftler Ernst Mönnich von der Hochschule Bremen spricht in der taz von einem „Huhn, das goldene Eier legte“.
Der vollständige taz-Artikel ist zu finden unter:

 

http://www.taz.de/Rekommunalisierung-der-Muellabfuhr/!121641/

 

1 Kommentar

  1. Dass Bremen sich die Entwicklung in Bergkamen genau anschaut ist lobenswert. Man kann aber nur hoffen, dass auch die Kosten und Arbeitsplätze genau im Auge behalten werden. Durch den fehlenden Wettbewerb kann eine Rekommunalisierung höhere Entsorgungsgebühren mit sich führen.
    Kartellamtspräsident Andreas Mundt warnt vor diesem Rückschritt. Das Rad hier zurückzudrehen hätte sehr nachteilige Folgen für den Verbraucher.“ Die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU) veröffentlichte einen Faktencheck – mit ganz ähnlichem Ergebnis.
    Also bitte nichts überstürzen!
    Quelle: http://www.recyclingnews.info/Zustimmung_fuer_duale_Systeme_waechst

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