AWO: Soziale Infrastruktur vor dem Kollaps – Geplante Kürzungen der Landesregierung hätten dramatische Folgen

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Rainer Goepfert, Geschäftsführer der AWO RLE.

Ein gemeinsames Zeichen gegen die bevorstehenden Kürzungen für den sozialen Bereich, die sowohl im Landes- als auch im nächsten
Bundeshaushalt vorgesehen sind, setzen die Träger der Freien Wohlfahrtspflege am 19. Oktober vor dem Düsseldorfer Landtag. Unter dem Motto „NRW bleib sozial!“ hoffen die Träger, dass mehrere tausend Menschen kommen, um gemeinsam für die wertvolle Arbeit in den Einrichtungen einzutreten, die durch die geplanten Kürzungen stark gefährdet ist. Reduzierte Öffnungszeiten in Kitas und Offenen Ganztagsschulen sind dabei nur der Anfang der bevorstehenden Konsequenzen, sollten die Kürzungen wie geplant umgesetzt werden. Auch bei den Migrationsberatungen und anderen wichtigen Beratungsstellen werden massive Kürzungen zum Abbau von Leistungen und
Schließungen führen.

Die Träger fühlen sich von der Landes- und Bundesregierung mehr als nur im Stich
gelassen!
Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um das pure Überleben. Es ist kurz vor 12. Die AWO Ruhr-Lippe-Ems (AWO) kann diesen Zustand, der zu Lasten von Kindern, Eltern und Mitarbeitenden geht, nicht weiter hinnehmen. Daher wird sie sich an der Demonstration der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege am 19. Oktober vor dem Düsseldorfer Landtag beteiligen. Drei volle Reisebusse werden sich am 19. Oktober von Kamen auf den Weg in die Landeshauptstadt machen. Die Veranstaltung vor Ort bildet dabei nur den Auftakt für weitere Aktionen. Die AWO wird sich so bis zum Dezember 2023, der Zeitpunkt, an dem der Landeshaushalt
voraussichtlich verabschiedet wird, für eine angemessene Finanzierung und den Erhalt der sozialen Infrastruktur einsetzen. Sie hofft dabei auch auf die rege Beteiligung und Unterstützung der Eltern. „Unser Ziel ist es mit einer großen Delegation nach Düsseldorf zu fahren, um deutlich zu machen, dass wir den Abbau sozialer Infrastruktur nicht stillschweigend hinnehmen werden. Die sozialen Einrichtung leisten wertvolle und unverzichtbare Arbeit. Und sie haben mehr verdient als das Klatschen vom Balkon in Krisenzeiten. Gute Arbeit und tarifvertragliche Bezahlung muss auch bei den Trägern auskömmlich finanziert und für die Zukunft gesichert werden.“, so Rainer Goepfert, Geschäftsführer der AWO RLE. Die AWO RLE schließt an diesem Tag die Geschäftsstellen, um den Mitarbeitenden eine Beteiligung an der Aktion zu ermöglichen. Auch aus Kitas und Offenen Ganztagsschulen werden sich viele Mitarbeitende beteiligen. Sie bleiben aber zumindest im Notbetrieb geöffnet. „Wir müssen gegenüber der Landesregierung klare Zeichen setzen. Wir sehen aktuell keine andere Möglichkeit mehr, als zu solchen Maßnahmen zu greifen.“, so Goepfert weiter. Allerdings wolle man die Familien auch nicht im Stich lassen, daher gewährleiste man zum jetzigen Zeitpunkt eine Notbetreuung, führt Goepfert weiter aus.

Beginn der zentralen Auftaktveranstaltung am 19. Oktober ist um 11:55 Uhr. Die Sammelphase der Teilnehmer beginnt um 11 Uhr vor dem Landtag in Düsseldorf. Um ein gemeinsames Zeichen zu setzen, bittet die AWO darum, sich schwarz bzw. dunkel zu kleiden. Der Sozialbereich soll sinnbildlich „zu Grabe getragen“ werden. Weitere Informationen zur Kampagne der Freien Wohlfahrtspflege NRW unter: https://www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/initiativen/nrw-bleib-sozial/einfuehrung