Der Coach muss wohl zum Idiotentest

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von Andreas Milk

Zwei Herren aus Bergkamen und ihr Umgang mit Drogen beschäftigten heute das Kamener Amtsgericht. Wobei der eine in eher kleinen Mengen illegales Zeug gehortet hatte – und der andere in beachtlicher Menge legalen Alkohol geschluckt. Aber der Reihe nach.

Carsten B. (Namen geändert) bekam im vergangenen August Besuch von Drogenfahndern. Die hatten von mehreren seiner Kunden Hinweise bekommen. Gefunden wurden bei ihm Ecstasy-Pillen, Amphetamin, Marihuana-Krümel. B., Mitte 30 und nicht vorbestraft, gab zu, er selbst habe Marihuana geraucht, um mit dem Frust der – inzwischen überwundenen – Arbeitslosigkeit klar zu kommen; auch habe er etwas an Bekannte abgegeben, sprich: verkauft. Und weil er eben diesen Handel getrieben hatte, verurteilte ihn das Gericht zu einer Geldstrafe von 75 Tagessätzen à 30 Euro.

Und damit weiter zu Felix K. – der rauschte am 24. November 2016 mittags „blau“ durch Bergkamen: rund 2,2 Promille ergab die Auswertung der Blutprobe. Den Gerichtstermin heute nahm er nicht wahr – denn er ist vielbeschäftigter Coach und weilt gerade in Berlin. Sein Verteidiger saß im Gerichtssaal, und die Strafprozessordnung lässt ein Urteil auch ohne Angeklagten zu. Es lautete: 30 Tagessätze à 40 Euro Geldstrafe, dazu weitere sieben Monate Führerscheinsperre. Sehr wahrscheinlich kommt auf K. die berühmte MPU zu, die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, im Volksmund Idiotentest. Der Anwalt wusste zu berichten, K. lebe „gegenwärtig abstinent“ und lasse regelmäßig die Leberwerte checken.