Ihr Interesse an der Antike hatte sie eigentlich dazu gebracht, sich für das obligatorische Schülerpraktikum in der 10. Klasse beim Bergkamener Stadtmuseum zu bewerben. Doch inzwischen ist Jana Franz eine Puppenexpertin geworden. Zusammen mit Museumsleiter Mark Schrader hat sie die umfangreiche Puppensammlung von Eva Eckold aus dem Schattendasein im Nebengebäude (Alte Post) geholt und bereitet sie für die nächste Sonderausstellung vor.
Dabei handelt sich durchweg um wertvolle Stücke, die die Sammlerin Eva Eckold über viele Jahre zusammengetragen hatte. Sie zeigen nicht nur, womit die Mädchen vor 100 Jahren gespielt haben, sondern zeigen auch mit ihrer Kleidung und den Frisuren was damals gerade als modisch galt. Eva Eckold ist eine ehemalige Bergkamenerin, die jetzt in Kassel lebt.
Wenn ihr Praktikum, das nur zwei Wochen dauert, nicht so kurz wäre, könnte die Schülerin des Bergkamener Gymnasiums durchaus Zeit lassen. Zu ihren Aufgaben gehört es zum Beispiel die Puppen nach ihrem Entstehungsjahr chronologisch zu ordnen und in eine Liste die Verkaufspreise zu notieren. Dies geschehe übrigens nicht, weil das Museum die Puppen verkaufen wolle, sondern die Ermittlung des Werts der Sammlung sei Grundlage für den Abschluss der Versicherung.
Zeitlassen könnte sich die 16-Jährige, weil die Puppenausstellung erst irgendwann im März eröffnet werden soll. Der Grund: Nicht nur das eigentliche Museum ist eine Baustelle, sondern auch in den Galerieteil sollen nun Handwerker einziehen. Die letzte große Renovierung habe es beim Umzug der Galerie aus der City in den Oberadener Museumsbau 1993 gegeben, berichtet Kulturdezernent Holger Lachmann. Jetzt sei die Erneuerung des Fußbodens und ein Anstrich der Wände dringend notwendig.