„Alle Jahre wieder…“ Die Worte stimmen nicht nur auf den Heiligen Abend ein. Sie beschreiben auch eine weihnachtliche Realität bei den Feuerwehren im Kreis.
Kerzen und was sonst noch den Weihnachtsbaum ziert, sind immer wieder Ursache für Brände und damit für den Einsatz der Feuerwehr. Um die Gefahr zu senken, gibt Kreisbrandmeister Ulrich Peukmann Tipps zum vorbeugenden Brandschutz. Gleiches gilt natürlich auch für den Adventskranz.
„Am besten ist es natürlich, alles Flammende und Sprühende aus dem Christbaum zu verbannen und durch elektrische Lichterketten zu ersetzen. Diese elektrischen Kerzen sollten den VDE-Bestimmungen entsprechen“, wird der Fachmann gleich direkt. Er weiß aber auch, dass viele Familien die Wachskerzen natürlich nicht missen möchten.
Baum vor dem Austrockenen schützen
„Wer auf echte Kerzen nicht verzichten will, sollte den Baum bis zum Heiligen Abend im Freien lagern, denn dadurch lässt sich ein Austrocknen verhindern“ unterstrich Peukmann. Vor dem Aufstellen sollte das verharzte Stammende abgeschnitten werden. „Wichtig ist der feste und sichere Stand des Baumes in einem wassergefüllten Ständer. In einem Umkreis von mindestens einem Meter um den Weihnachtsbaum dürfen sich keine brennbaren Gegenstände befinden“, so der Kreisbrandmeister weiter.
Um die Kerzen aufrecht am Baum befestigen zu können, sollten Halter mit Kugelgelenken verwendet werden. „Natürlich dürfen sich in Flammennähe keine Tannenzweige oder brennbarer Baumschmuck befinden“, so Peukmann. Angezündet werden sollte die leuchtende Dekoration in der Reihenfolge von hinten nach vorn und von oben nach unten; gelöscht wird umgekehrt.
Eine mit Wasser gefüllte Bodenvase oder ein Eimer in der Nähe des Baumes sind Pflicht. Wichtig: Der mit brennenden Kerzen versehene Christbaum sollte niemals unbeaufsichtigt oder mit Kindern allein gelassen werden. Auch Feuerzeuge und Zündhölzer müssen stets außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Im Brandfall überlegt Handeln
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Brand, ist überlegtes Handeln gefragt. Oft verbrennen die trockenen Zweige und Nadeln explosionsartig. Flammt der Baum schlagartig auf, muss sofort Deckung gesucht werden. Keinesfalls sollte man versuchen, den Baum anzufassen und aus dem Raum zu transportieren. Allerdings sollten sofort alle brennbaren Gegenstände aus der näheren Umgebung des Feuers entfernt werden. Wird der Weihnachtsbaum zur Brandfackel, ist unverzüglich die Feuerwehr unter der bundesweit einheitlichen Notrufnummer 112 zu alarmieren.
Brennendes Fett nie mit Wasser löschen
Läuft bei der Zubereitung des Weihnachtsbratens nicht alles nach Plan, hält Ulrich Peukmann ebenfalls wichtige Tipps bereit: „Brennendes Fett in der Pfanne oder Fritteuse darf nie mit Wasser gelöscht werden“, warnt der Kreisbrandmeister, denn: „Dies führt zu einer Fettexplosion, die für Umstehende lebensgefährlich ist.“ Im Falle eines Falles sollte der Deckel auf Topf oder Pfanne gelegt und das Behältnis sofort von der Herdplatte genommen werden. Ein fest sitzender Deckel erstickt das Feuer, die Flamme erlischt.
Rauchmelder retten Leben
Einen nützlichen Geschenktipp hat Kreisbrandmeister Peukmann auch noch: „Rauchmelder – denn diese sollten in keinem Haushalt fehlen. Sie können im Brandfall Leben retten.“ Rauchmelder sind im Fachhandel schon für unter 10 Euro erhältlich. Beim Kauf sollte man auf das VdS-Zeichen achten.
Seit dem 1. April 2013 sind Eigentümer von Neubauten in Nordrhein-Westfalen zur Erstausstattung mit Rauchmeldern verpflichtet. Für bereits bestehende Wohnungen gilt noch eine Übergangsfrist bis 2017.