9-Euro-Ticket: Berufstätige im Kreis Unna nutzten verstärkt Bus und Bahn

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Zum Ende des 9-Euro-Tickets hat die Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH (VKU) eine Online-Umfrage durchgeführt. 1930 Personen beteiligten sich daran. Das Fazit zeigt, dass die Idee aufgegangen ist: Vor allem berufstätige Pendler, die Bus und Bahn nutzen, wurden finanziell entlastet.

32% der Befragten nutzten das 9-Euro-Ticket für Fahrten zu beruflichen Zwecken. Die Fahrten zu Freizeitzwecken lagen lediglich bei 30%. Berufstägige stellten mit 54% auch die größte Nutzergruppe in dieser Umfrage. Sie legte mit dem 9-Euro-Ticket am häufigsten Wege zur und von ihrer Arbeit zurück.
„Es muss in Zukunft kein 9-Euro-Ticket sein. Auch mit einer günstigen Alternative zum derzeitigen Tarif, würde ich weiter Bus und Bahn nutzen“, so, und so ähnlich lauteten einige der offenen Rückmeldungen von Nutzerinnen und Nutzern.

Der Großteil der Befragten hatte vor Einführung des 9-Euro-Tickets kein Abonnement. Sie zählten demnach eher nicht zu den regelmäßigen ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzern. Es konnten folglich einige Neukunden gewonnen werden.

Die Zufriedenheit mit dem 9-Euro-Ticket war insgesamt erwartungsgemäß hoch. Am häufigsten wurde der Preis als Grund der Zufriedenheit angegeben.

Ebenso waren die Kunden mit dem Verkehrsangebot bzw. der Fahrtenhäufigkeit, der Pünktlichkeit bzw. Zuverlässigkeit sowie der Fahrplanauskunft zufrieden. Das ist aus Sicht der VKU sehr erfreulich. Tendenziell schnitt in der Beurteilung der Befragten der Bus etwas besser ab als die Bahn.

Doch was bleibt übrig vom 9-Euro-Ticket? Wie viele Menschen wechseln dauerhaft zum ÖPNV und lassen das Auto in der Garage?

Viele ließen sich erfreulicherweise vom vorhandenen Busangebot und den nun wieder regulären Preisen für Bus und Bahn überzeugen. „Das ist ermutigend und spricht schon einmal für unser Angebot“, ist André Pieperjohanns, Geschäftsführer der VKU, überzeugt.

Der Preissprung von 9 Euro hin zu den normalen Abonnementpreisen hat scheinbar nicht alle Neukunden abgeschreckt „Unsere Abo-Teams haben derzeit alle Hände voll zu tun, um unter anderem Neu-Kunden mit Abonnements zu versorgen“, weiß Christiane Doll, Leiterin Verkehrsmanagement der VKU. Offensichtlich erscheinen selbst die regulären Ticketpreise mit Blick auf Kraftstoffkosten von über 2 Euro je Liter attraktiv.

Für beide Verkehrsexperten steht allerdings fest: „Wenn eine halbwegs günstige Nachfolgeregelung zwischen 49 und 69 Euro umgesetzt wird, wird die Nachfrage auch noch einmal steigen“, so Doll und Pieperjohanns. Denn wenn das 9-Euro-Ticket eines gezeigt hat: Der Ticket-Preis spielt eine entscheidende Rolle bei der Attraktivitätssteigerung von Bus und Bahn. So sind die Menschen auch bereit, ihre Gewohnheiten zu überdenken und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.