In der Sache waren sich am Dienstagabend im Stadtentwicklungsausschuss einig: Der Schacht III solle veräußert werden, mit der Fakt AG, bzw. eines ihrer Tochterunternehmen der Rudimo AG, sei der richtige Käufer gefunden worden und mit dem Fitness-Unternehmen „Limitless“ sei für die obere Etage auch ein Mieter gefunden, von dem keine größeren Störungen für die Nachbarschaft ausgingen.
Trotzdem gab es Zoff am Dienstagabend, als Thomas Heinzel (CDU) ankündigte, seine Fraktion werde am Donnerstag im Stadtrat beantragen, die Abstimmung über die Schacht III-Verträge in nicht-öffentlicher Sitzung um mindestens einen Monat verschieben.
Der Grund: Vorher sollten die Rünther Bürgerinnen und Bürger über die Pläne der FAKT AG und Limitless informiert werden. Dies werde erst am 19. Oktober geschehen.
Diese Info-Veranstaltung wird übrigens vom Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen organisiert. Er hat bereits vor Wochen den Vorstandsvorsitzenden der FAKT AG Hubert Schulte-Kemper dazu eingeladen. Ein Gespräch vor der Ratssitzung am Donnerstag sei aus Termingründen nicht möglich, teilte Schulte-Kemper dem Aktionskreis mit.
Der Vorstoß von Thomas Heinzel, die Entscheidung des Stadtrats über den Verkauf des Schachts III zu verschieben, wurde vom Jochen Wehmann (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützt, stieß aber beim Ersten Beigeordneten Dr. Hans-Joachim Wehmann und bei der SPD-Fraktion auf völliges Unverständnis. Informiert werde üblicherweise nach erfolgtem Verkauf. Dass überhaupt im Stadtentwicklungsausschuss Rafael Rösner von der Rudimo AG und Mirko Kinzel von „Limitless“ ihre Pläne erläuterten, sei schon eine Ausnahme.
Dr. Peters wies unter anderem darauf hin, dass Hubert Schulte-Kemper bereits im Februar dieses Jahres im Haupt- und Finanzausschuss im nicht-öffentlichen Teil seine Pläne für Schacht III vorgestellt habe. Die danach formulierten Arbeitsaufträge für die Verkaufsverhandlungen habe er umgesetzt und dabei mehr erreicht, als eigentlich in solchen Verträgen üblich seien. So werde zum Beispiel explizit die Nutzung des Schacht III für Glückspiele ebenso ausgeschlossen wie für Hochzeiten oder Erotikmessen und Peepshows.
Die Diskussion über den Verkauf des Schachts III wird jetzt am Donnerstag im Stadtrat fortgesetzt – dies allerdings wieder im nicht-öffentlichen Teil.