Wo die kleinen Dinge im Kino-Open-Air den Regen wegwärmen

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Tolle Kino-Kulisse auf dem Gelände der Overberger Bogenschützen – auch im Regen.

Es sind tatsächlich die kleinen Dinge, die ein Kino-Open-Air unvergesslich machen. Die Bergkamener nahmen den Titel des Films, der am Samstag auf dem Gelände der Overberger Bogenschützen gezeigt wurde, wörtlich. Sie freuten sich über die regenfreien Phasen und sogar darüber, dass es manchmal zwischen den richtigen Schauern nur nieselte. Regenschirme und Capes erhielten eine ganz neue Wertschätzung. Und trockene Popcorn wurden ebenso hoch gehandelt wie noch nicht aufgequollene Nachos.

Noch konnten die Instrumente der Mobilband eine Pause auf dem trockenen Rasen machen.

Die S.O.S. Mobilband hatte noch Glück. Sie konnten ihre Instrumente bequem auf der Wiese oder vor der Riesenleinwand ablegen, denn da war alles noch trocken. Bereits um 18 Uhr hatte das Kino-Open-Air begonnen und die Bergkamener nutzten das Angebot für intensiven Austausch und familiäre Treffen in der Ferienzeit. Hier gab es leckere holländische Pommes, Pizza und einen Getränkewagen. Das Organisationsteam hatte da schon sorgenvoll den Regenradar im Blick, denn der verhieß nichts Gutes.

Der Rote Teppich war wieder für die Besucher ausgelegt.

Es war jedenfalls gut, dass die die Kinokarten für das Lichtspielhaus in Werne gleich zu Beginn unter den gut 300 Stühlen entdeckt werden mussten. Denn pünktlich zum Filmstart hatten sich beachtliche schwarze Wolkentürme über dem Gelände aufgebaut. Die Handlung rund um das winzige Dorf in der Bretagne im Kampf um eine eigene Bäckerei, Kneipe und den Erhalt der Schule hatte sich gerade voll entfaltet, da verwandelten sich die zunächst vereinzelten Tropfen in einen stattlichen Dauerguss. Einige Stühle wurden abrupt und dauerhaft verlassen. Andere richteten sich unter den Vordächern der Verpflegungsstände ein.

Schirme und Regencapes waren während des Films gefragt.

Viele waren aber auch gut vorbereitet, klappten die Regenschirme auf und packten sich in professionelle Regencapes ein. Die Capes der Stadt waren rasch ausverkauft. Die kostenlosen Decken sogen sich in ebenso flottem Tempo komplett voll und versagten ihren wärmenden Dienst. Warm ums Herz wurde den Zuschauern aber trotzdem. Denn inzwischen bereicherte auf der Leinwand ein schrulliger Rentner die kleine Grundschule des Dorfes. Nach dem Tod seines Bruders war er als Analphabet hilflos und wollte endlich den Buchstabensalat unter Kontrolle bekommen. Aus dem skurrilen Sonderling wurde am Ende der heißgeliebte Star der Schule, der wie ein Löwe mit der Bürgermeisterin und Lehrerin nicht nur um den Erhalt kämpfte. Er hatte auch ein Auge auf die kleinen Außenseiter und half ihnen durch die großen und kleinen Unsicherheiten.

Eben: „Es sind die kleinen Dinge“. Wie der Regen der pünktlich zum Abspann aufhörte. Und die Wärme fürs Herz, die alle mit nach Hause nahmen.