Der Entwurf für die 3. Stufe des Lärmaktionsplans für die Stadt Bergkamen liegt jetzt vor und wird in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vorgestellt. Im Kern geht es um die Darstellung der Lärmbelästigungen, die von Autobahnen sowie Bundes- und Landstraßen nach Berechnungen des Landesumweltamts für die Anlieger ausgehen. Neu gegenüber der 2. Stufe des Lärmaktionsplans aus den Jahren 2014/15 ist, dass jetzt auch der Westenhellweg in Rünthe sowie die Kampstraße und Schulstraße in Weddinghofen in den Plan aufgenommen worden sind.
Warum der Westenhellweg nicht schon früher in den Aktionsplan aufgenommen worden ist, wird aus den Unterlagen nicht ganz klar. Schon vor neun Jahre lag die Verkehrsbelastung mit durchschnittlich 8805 Fahrzeugen pro Tag deutlich über der Schwelle 8219 Fahrzeugen, bei der gehandelt werden muss. Nach der jüngsten Verkehrszählung fahren täglich 9428 Fahrzeuge über den Westenhellweg.
Kamp- und Schulstraße sind in den Entwurf für die 3. Stufe wegen der erheblichen Zunahme der Verkehrsbelastung aufgenommen worden. 2010 wurden dort pro Tag lediglich 4990 Fahrzeuge gezählt, fünf Jahre später wurden 9114 Fahrzeuge gezählt.
Der große Vorteil der Weddinghofener ist, dass die Maßnahmen zur Lärmreduzierung recht Kostengünstig sind. Das Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr und die Tempodrosselung auf 30 km/h lässt sich nach der Einweihung der L 821n und der Abstufung zur Gemeindestraße durch das Aufstellen der entsprechenden Verkehrsschilder bewerkstelligen. Dahin gehen auch die Maßnahmevorschläge des Entwurfs für den neuen Lärmaktionsplan. Kostenintensiver wird des für die Jahnstraße, weil sie umgebaut werden muss. An diesen Kosten möchte die Stadt gern mit der Abstufung der L 821 gern das Land beteiligen.
Umbau der Jahnstraße kostenintensiver – die Stadt Bergkamen möchte gern das Land beteiligen.
Hört hört, da wird das Land bestimmt begeistert sein. Hiesige CDU-Politiker können dann abermals ihren guten Draht zu Ministerin Scharrenbach unter Beweis stellen und Frau Scharrenbach wiederum ihren Einfluss auf Ministerkollegen Herrn Wüst (Verkehrsministerium).
Bund und Land wissen ja auch nicht wohin mit unseren Steuergeldern. Da dürfen sich schon mal einige Verkehrsminister ob im Bund oder im Land irren. Die Steuergelder müssen raus und bei uns in Bergkamen sind die Straßen auch recht billig. Hier kostet z.B. die L821n seit Jahren 14,5 Mio. Euro. Da wird der Umbau der Jahnstraße für das Land sozusagen ein „Schnäppchen“, wenn sich das Land überhaupt an den Kosten beteiligt.
Ach ja, nicht billig sondern preisgünstig sagt man.
Billig ist, wenn einige Politiker unserer Stadt mit einem Lärmaktionsplan im Hinblick auf die Kommunalwahlen innovativ werden und den Erfolg der Abstufung von Schul-und Jahnstraße für sich reklamieren wollen.
Jeder der die Situation objektiv beurteilt muss zugeben, dass das einzig der Erfolg der BI L821n NEIN und deren andauernden Protest ist.
Und mal sehen vielleicht geht noch mehr.