Wenn die Pfunde zur Last werden: Was tun bei Fettleibigkeit?

image_pdfimage_print

Wenn die Pfunde zur Last werden, Folgeerkrankungen drohen und das Thema Essen mehr Qual als Genuss ist, dann heißt es: Abnehmen. Schwer übergewichtige oder gar fettleibige (adipöse) Menschen können das aus eigener Kraft aber oft nicht bewältigen.

Im Rahmen der Vortragsreihe "Pulsschlag" stellte Chefarzt Dr. Andreas Ludwig das AdipositasZentrum Westfalen vor.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Pulsschlag“ stellte Chefarzt Dr. Andreas Ludwig das AdipositasZentrum Westfalen vor.

Für sie ist das AdipositasZentrum Westfalen die richtige Anlaufstelle. Dessen Leiter, Dr. Andreas Ludwig, stellte das Angebot jetzt in der Vortragsreihe Pulsschlag vor, die das Hellmig-Krankenhaus gemeinsam mit der VHS Kamen-Bönen durchführt.

Dr. Ludwig, in Kamen bekannt als neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Hellmig-Krankenhaus, leitet das AdipositasZentrum und bietet neuerdings auch in Kamen Sprechstunden an. Bei ihm und seinen Mitarbeitern stellen sich Patienten vor, die stark übergewichtig sind und teilweise mehr als 300 Kilogramm wiegen. In der Sprechstunde erfahren sie, wie sie dauerhaft Gewicht verlieren können und was sie selbst dazu tun müssen.

„Einfache Lösungen gibt es hier nicht“, erklärt Dr. Ludwig, dass weder Wunderpillen noch eine für alle passende Operation als goldene Lösung gelten können. „Wir suchen für jeden Patienten die passende Therapie aus“, setzt der Experte auf individuelle Hilfen, bei denen auch der Patient aktiv gefordert ist. Am Anfang steht immer die Multimodale Therapie. Mindestens sechs Monate lang muss eine Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie absolviert werden. Allein damit verlieren viele Patienten schon reichlich Kilos – und manchmal ist ein operativer Eingriff dann gar nicht mehr nötig. Wer anschließend immer noch einen Bodymass-Index von über 40 hat (bzw. bei schweren Begleiterkrankungen über einem BI von 35 liegt), für den kann eine Adipositas-Operation, deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel übernommen werden, die richtige Lösung sein. Gängig sind drei verschiedene OP-Methoden – das Anlegen eine Magenbandes, die so genannte Schlauchmagen-Operation und der Magenbypass.

„Im AdipositasZentrum des Klinikums Westfalen kommen alle drei Verfahren zum Einsatz. Alle haben Vor- und Nachteile, und die Auswahl erfolgt ganz individuell in enger Absprache mit dem Patienten“, so Dr. Ludwig, der auch betont, dass es keine Operation ohne Risiken gibt und die verschiedenen Verfahren in der Adipositas-Chirurgie durchaus auch negative Folgeerscheinungen haben. Bedenkt man aber, dass Adipositas nicht nur das Alltagsleben einschränkt, sondern das Sterblichkeitsrisiko drastisch erhöht und als Ursache für zahlreiche Krebserkrankungen gilt, macht eine Operation oftmals Sinn.

Info:
Adipositas-Sprechstunde im Hellmig-Krankenhaus Kamen
mittwochs und freitags nach Anmeldung unter Tel.: 02307 149-202