Weniger Schüler in neuen 5. Klassen: Verliert das Bergkamener Gymnasium an Attraktivität?

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Die Anmeldungen für die neuen 5.Klassen der weiterführenden Schulen stehen am kommenden Dienstag auf der Tagesordnung des Ausschusses für Schule, Sport und Weiterbildung. Diskussionswürdig ist hier insbesondere das Anmeldeergebnis des Gymnasiums. Nach aktuellem Stand werden mit Beginn des neuen Schuljahres nur 78 Kinder von den Grundschulen zum Gymnasium wechseln. Im Jahr zuvor waren es noch 110.

gymnasiumEin Grund ist sicherlich der allgemeine Rückgang der Schülerzahlen und insbesondere der Rückgang von Bergkamener Schülerinnen und Schülern mit einer uneingeschränkten Gymnasialempfehlung. Waren es im vergangenen Jahr noch 95 Kindern mit solch einer Empfehlung, so sind es jetzt nur 80. Während 2015 noch 59 dieser Schüler zum Bergkamener Gymnasium wechselten, so werden es diesmal nur 35 sein.

Jeweils drei dieser Schüler gehen nach den Sommerferien zu den beiden Realschulen und zwei zur Willy-Brandt-Gesamtschule. Die übrigen 37 verteilen sich fast zu gleichen Teilen auf die drei Gymnasien in Kamen und Werne. Lünen spielt für den Besuch einer weiterführenden Schule für Bergkamener Kinder so gut wie keine Rolle. Interessant ist, dass sich die Zahl der Kinder, die die neuen 5. Klassen des Kamener Gymnasium besuchen werden, von 21 auf 8 mehr als halbiert hat.

Als eine Ursache für den angeblichen Attraktivitätsverlust des Bergkamener Gymnasiums hat inzwischen die CDU den baulichen Zustand ausgemacht. Fraktionschef Thomas Heinzel kritisierte unter anderem Anfang Mai heftig die schleppenden Planungen für den Einbau von 80 neuen Fenstern im 4. Bauabschnitt.

Auch Schulleiterin Bärbel Heidenreich führte Anfang Februar die gründliche Renovierung des Gebäudes ganz oben auf ihrer Wunschlist. In dieser Sitzung des Schulausschusses forderte sie aber auch eine bessere Ausstattung mit Personal.

Solche Schwankungen bei den Anmeldezahlen, von denen jetzt das Gymnasium besonders betroffen ist, hat es auch in den zurückliegenden Jahren immer wieder gegeben, ohne dass dafür eine schlüssige Erklärung gefunden wurde. Die Anmeldung eines Kindes zu einer weiterführenden Schule ist immer eine ganz individuelle Entscheidung der Eltern und die kann zu solchen Ergebnissen führen.

Leichte Rückgänge gab es auch bei den beiden Realschulen. An der Freiherr-vom-Stein-Realschule wurden 56 Kinder angemeldet und an der Oberadener Realschule 68. Die Willy-Brandt-Gesamtschule hatte mit 117 Anmeldungen ein leichtes Plus.

Hinzu kommen an allen Schulen noch die Schüler mit besonderem Förderbedarf, die ihnen vom Schulamt zugeteilt werden.