Weiteres Denkmal für Bergkamener Bergbaugeschichte: Richtfest für den Lehrstollen am Stadtmuseum

image_pdfimage_print

Über zwei Jahren plante der Geschichtsarbeitskreis Haus Aden/Grimberg 3/4 den Aufbau seines Lehrstollens im Außengelände des Bergkamener Stadtmuseums. Zuletzt machten den ehemaligen Bergleuten der Bergkamener Schachtanlage das Wetter immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Am Mittwochmorgen konnten sie immerhin mit Bürgermeister Roland Schäfer und Kulturdezernent Holger Lachmann das Richtfest feiern. Ganz zünftig mit Bergmannsschnaps und dem Steigerlied.

Richtfest für den neuen Lehrstollen am Stadtmuseum.

Die ursprüngliche Aufgabe des 4,70 Meter hohen, 13 Meter langen und 7 Meter breiten Stahlgerüsts sollte es sein, die Bergleute unter Tage in der Strecke vor abbröckelndem Gestein zu Schützen. Doch zum Einsatz sei es nie gekommen, erklärt Peter Schedalke vom Geschichtsarbeitskreis. Hätte die RAG das Gerüst für den Einsatz am Stadtmuseum nicht zur Verfügung gestellt, wäre es als Schrott der Wiederverwertung zugeführt worden.

Noch mal zwei Jahre soll es nun bestimmt nicht mehr dauern, bis der neue Lehrstollen am Stadtmuseum fertiggestellt ist. „Spätestens am Barbaratag dieses Jahres, also am 4. Dezember 2017 wird es eingeweiht“, betont Schedalke. Der nächste Schritt ist nun, für das Gerüst eine geeignete Plane zu besorgen. Entsprechende Angebote werden zurzeit von der Stadt eingeholt.

Dabei muss die Plane absolut wetterfest sein, auch mal einen Sturm aushalten und lichtundurchlässig sein. Den künftigen Besuchern des Lehrstollens soll der Eindruck vermittelt werden, als befänden sie sich in einem Stollen mehrere 100 Meter unter der Erdoberfläche. Dies will der Geschichtsarbeitskreis durch weitere Bergbau-Utensilien noch verstärken.

Sowohl Volker Wagner vom Geschichtsarbeitskreis als auch Bürgermeister Roland Schäfer betonten, dass es wichtig sei, die Bergkamener Bergbaugeschichte durch solche Orte wie den neuen Lehrstollen für alle sichtbar zu machen. Der Bergbau habe diese Stadt entschieden geprägt. Nur wer die Vergangenheit verstehe, könne die Zukunft gestalten.

Für Volker Wagner wird die Erinnerung an die bergmännischen Traditionen deshalb wichtig, weil im kommenden Jahr 2018 mit der Aufgabe der Zeche Prosper-Haniel das letzte Kapitel des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet geschlossen werde.