
Die Wanderausstellung des Kreises Unna „Abgestempelt – Das Schicksal der Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus“ wird vom 31. August bis zum 05. Oktober 2025 im Stadtmuseum Bergkamen ausgestellt.
Das Stadtarchiv Bergkamen lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich zu einer offenen Führung durch die Ausstellung „Abgestempelt“ ein! Die Führung markiert den Start der Ausstellung und findet am Sonntag, den 31. August, um 13 Uhr im Wolfgang-Fräger-Raum im Stadtmuseum Bergkamen statt.
„Abgestempelt“ beschäftigt sich mit den hunderttausenden Menschen, die während des Nationalsozialismus wegen geistiger oder körperlicher Behinderungen als „unwertes Leben“ abgestempelt wurden. Was die Nationalsozialisten als „Euthanasie“ auslegten, bedeutete für die Betroffenen in den meisten Fällen das Todesurteil und war ein als Sterbehilfe getarnter Massenmord.
Die Ausstellung besteht aus 15 Roll-Ups, die die Geschichte der Krankenmorde im Nationalsozialismus aufarbeiten. Am Ende der Ausstellung werden die Menschen aus Bergkamen vorgestellt, die Opfer der sogenannten NS-Euthanasie geworden sind. Das Schicksal der 14-jährigen Hilda Malcherek ist als exemplarischer Fall detailliert ausgearbeitet. An ihr Schicksal erinnert auch ein Gedenkstein vor dem Haus Stresemannstraße 2 in Bergkamen-Mitte, den der Aktionskünstler Gunter Demnig am 25. Januar 2023 verlegt hatte. Sie litt unter anderem an Epilepsie. Sie wurde in der Kinderfachabteilung der Heilanstalt Marsberg getötet. Demnig setzt an diesem Tag zwei weitere Stolpersteine in Bergkamen für zwei Kinder vor deren letzt bekannten Wohnadresse:
an der Schlägelstr. 36 in Rünthe für Christa Vertcheval, sechs Monate alt, ermordet in der Kinderfachabteilung der Heilanstalt Aplerbeck
und an der Taubenstr.4 in Rünthe, für Willi Domick, zwölf Jahre alt, ermordet in der Kinderfachabteilung der Heilanstalt Marsberg. Mehr Infos über die in Bergkamen von Gunter Demnig verlegten Stolpersteine gibt es hier: https://www.stolpersteine-bergkamen.de/
Eine Gruppe aus Ehrenamtlichen, Vereinen, Mitarbeitenden aus Archiven und Verwaltungen aus dem Kreis Unna hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Opfer im heutigen Kreisgebiet in Form einer Wanderausstellung aufmerksam zu machen. Diese Ausstellung wird unterstützt und finanziert durch das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Unna.
Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Museums von Mittwoch bis Sonntag, 10 – 17 Uhr, zu besichtigen.
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