Vom Schlager-Dschihad direkt ins Integrationsdesaster

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Ein starkes LOL-Team zum Abschluss der aktuellen Stand-Up-Comedy-Reihe.

Dass die Profis sprachlos sind, kommt bei der Stand-Up Comedy nicht allzu häufig vor. Das Publikum des studio theaters hat sich jedenfalls schon derartig „eingegrooved“, dass genau das in der letzten Folge der aktuellen LOL-Reihe passierte. Die Akteure waren stellenweise fassungslos über das, was ihnen da aus den vollbesetzten Stuhlreihen entgegenschwappte. Und es gab am Ende Applaus von der Bühne für die Schlagfertigkeiten vom „Rande des Ruhrgebiets“.

Scharfzüngiges gab es von Henning Schmidke auch gern mal am Flügel.

Durchaus verdient, denn die Bergkamener hatten auf alles eine Antwort. Auf die Reizüberflutungslieder kam aus dem Publikum die spontane Zweitstimme oder auch vom ein fröhlicher Pfeifchor. -Auch die Feuerwehrfrauen-Fraktion in der ersten Reihe machte sich gut als Jubelchor. Besonders bestechend waren aber die via Social Media gelieferten Argumente für geschenkte Karten. Die lieferten neben Fotos von Hamstern auf Skateboards und mitleiderregenden Schilderungen von Katzen, die ihr Geschäft chronisch hinter dem Auto der Chefin erledigen bis zur dringend nötigen Bergkamen-Auszeit für Neuzugezogene Erschreckendes.

Lennard Rosar war „nur“ Moderator, hatte aber schon gleich einige Date-Anfrage via Social Media.

Das Publikum war also der eigentliche Star. Aber auch die Comedians machten sich ganz gut auf der Bühne. Das wie immer bis zum ersten Vorhang unbekannte Ensemble sorgte durchgehend für Jubel, Lachanfälle und Begeisterung. Mit Lennard Rosar als gutgelauntem Wikingertyp war die Moderation ein eigenes Highlight, das von den fehlenden saufenden Polit-Charakterköpfen quer durch die lokalen VIP-Gärten die Brand-Anfälligkeit des Nordbergs entlarvte und am Ende in beim Bambus-Björn-Pandabären in Island strandete. Danach ging es nahtlos mit Henning Schmidke weiter zum Schlager-Dschihad mit religiösem Gegenprogramm Marke „nach deiner Kreuzigung geht’s weiter“.

Als „Böse Zunge“ tat sich Djavid mit abstrusen Integrations-Erfahrungen hervor.

Djavid hatte mit persischen Wurzeln „seit dem letzten Booster den schwarzen Peter“ und hielt fleißig den Integrations-Spiegel als „Moslem light mit Tendenz zum Moslem zero“ hoch – dem Mett zuliebe. Mit Hildegart Scholten ging es in die ganz andere Ecke der Selbsterkenntnis: Mit Mutter am Smartphone-Ohr wuchs ihr Selbstbewusstsein im Stretchrock in ungeahnte Dating-Dimensionen. Hauptsache raus aus dem „Phantasialand für Katholiken“ in „spacker Bluse“ mit Handy im Schritt.

Gab alles – vom Tanz bis zum Gesang und begeisterte nicht minder: Hildegard Scholten.

Nach der Pause fiel die Wahl zwar schwer, aber für eine der 80 Social Media-Nachrichten gab es dann doch die Gratis-Eintrittskarte. In umgekehrter Auftrittsreihenfolge nahm das Stand-Up-Feuerwerk sogar noch Fahrt, auf, ging rasant von der Hauptschule über den Stuhlkreis im Park zum Gerdi-Boy-Song in den Irrsinn der Arbeitsvermittlungsbehörde und mündete im Wettlauf mit DHL unter dem „Geilheitsradar“ beim Illuminat sowie dem Song fürs wiederum vom Publikum inspirierten Elektrikerhandwerk

Ein wieder einmal durchweg amüsanter LOL-Abend mit reichlich Überraschungen, Zwerchfell-Krämpfen und der unbändigen Lust auf die Fortsetzung.

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