Ein dicker Fang ist der Polizei bei ihrer groß angelegten Aktion gegen mobile Straftäter bis Mittwochmittag nicht ins Netz gegangen. Das erwartet sie auch nicht. Ihr geht es vor allem um die Aufdeckung der Bewegungsprofile jener südosteuropäischen Einbrecherbanden, die seit Wochen, nicht nur die Städte Bergkamen, Kamen und Unna, sondern im gesamten Land heimsuchen.
Um es klar vorweg zu sagen: Es geht nicht um die Kriminalisierung der Menschen aus diesem Raum, die hierhin gekommen sind, um Arbeit zu finden. „Im vergangenen Jahr sind rund 70.000 Rumänen eingewandert. Wir sprechen hier von 100 bis 200 Straftätern unter ihnen“, rückt der Sprecher der Kreispolizei Unna, Polizeihauptkommissar Ralf Hammerl, die Relationen zurecht.
Doch diese verschwindend kleine Minderheit hat es in sich. „Wir gehen inzwischen davon aus, dass viele dieser Banden nachts bei Firmen Buntmetalle stehlen, sie in Holland verkaufen, auf der Rückfahrt in Häuser einbrechen und dort mitnehmen, was sie gerade tragen können“, erklärt Hammerl. Diese Bewegungsprofile will die Polizei vor allem durch solche Großaktionen wie am Mittwoch feststellen. „Erfolge werden sich erst später einstellen“, so der Pressesprecher.
Folgerichtig kontrollierten die Beamten in der Morgenschicht von 6 Uhr früh bis Mittags an den Autobahnzufahrten an der Lünener Straße in Bergkamen und am Zollpost in Kamen. Nach der Mittagspause wurde unter anderem am Römerlager in Rünthe der aus der Stadt ausfließende nach möglichen Straftätern Ausschau gehalten.
Flankiert werden diese Kontrollen von Aufklärungsangebote in Bürgersprechstunden und durch die Bezirksbeamten in ihren Sprengeln. Dabei achten sie auch auf auf Kipp stehende Fenster. Treffen sie niemanden in den Häusern an, stecken sie Info-Material zum Thema Einbruchsicherung in die Briefkästen.
In diesem Zusammenhang äußert Hammerl an die Bürger: Sie mögen sich bitte nicht scheuen, sofort die 110 anzurufen, wenn sie in der Nachbarschaft verdächtige Personen oder Fahrzeuge sehen. Oft kämen die Hinweise viel zu spät. „Nach einer halben Stunde sind die Täter wieder unterwegs.“ Dies übrigens sehr gern und sehr oft mit Sprintern, die bekanntlich viel Platz für die Einbrecherbanden und ihre Beute bieten.