Die Verkehrssituation in der ECA-Siedlung stand im Mittelpunkt eines Rundgangs, zu dem die SPD-Stadtverordnete Brigitte Matiak am Samstagmorgen Anlieger sowie Eltern und Lehrer der Pfalzschulze eingeladen hatte. Chaos durch Eltern-Taxis vor der Pfalzschule und Parkprobleme auf der Goethestraße: Die Sozialdemokraten wollen jetzt diese Probleme anpacken und mit der Verwaltung Lösungsmöglichkeiten erarbeiten.
Morgens vor Unterrichtsbeginn herrscht, wenn viele Eltern ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Grundschule bringen, Chaos auf der Pfalzstraße. „Am liebsten wäre es den Eltern, wenn wir hier eine Drive-in-Schule hätten, bei der die Kinder direkt bis zum Schuleingang gefahren werden könnte“, erklärte Bezirksbeamtin Beate Kohlhas mit einem Augenzwinkern. Sie versucht seit Jahren wie auch die Grundschule selbst Ordnung in dieses Chaos zu bringen.
So gibt es jeweils zum Schuljahrsbeginn zweiwöchige Aktionen, in den die Eltern bewegt werden sollen, aufs Auto zu verzichten und ihre Kinder zu Fuß zur Schule zu bringen. In diesen zwei Wochen sei die Lage auf der Pfalzstraße immer sehr entspannt, berichten Anlieger. Diese geordneten Verhältnisse dauerten aber auch nur diese zwei Wochen.
Zum Schutz anderer Verkehrsteilnehmer, etwa Schüler des Gymnasiums, die zur gleichen Zeit zum Schüler-Bring-Verkehr der Pfalzschuleltern mit dem Fahrrad unterwegs sind, sei auf der Westseite der Pfalzstraße ein eingeschränktes und auf der Ostseite ein absolutes Halteverbot eingeführt worden, erklärte die Bezirksbeamtin. Dieses absolute Halteverbot ist inzwischen auf die ersten rund 20 Meter der einmündenden Goethestraße ausgedehnt worden – und zwar werktags von 7 bis 16 Uhr.
Gegen diese jüngste Einschränkung auf der Goethestraße gab es bei dem Ortstermin von SPD-Ratsfrau Brigitte Matiak lauten Protest. Die Bewohner von zwei Hausreihen verfügen über keine eigene Stellplätze auf ihren Grundstücken und müssen deshalb ihre Autos auf der Straße parken. Für sie steht dann tagsüber außer sonntags noch weniger Platz auf der Goethestraße zur Verfügung.
Sie fordern jetzt, dass zumindest der Teil des Spielplatzes an der Wilhelm-Busch-Straße, der nicht mehr als Spielfläche vom Jugendamt genutzt wird, in einen Parkplatz umgewandelt wird.
Für diesen Vorschlag sieht Dirk Möcklinghoff aus dem Bereich Verkehr der Bergkamener Stadtverwaltung kaum Realisierungschancen. Einerseits glaubt er nicht, dass solch ein neuer Parkplatz den Anliegern der Goethestraße etwas bringen würde, da doch die Anlieger der Wilhelm-Busch-Straße unter ähnlichen Parkplatznöten litten. Andererseits könne die Stadt nicht auf ihrem Grund Geld in den Bau von Parkplätzen investieren, die dann von Privatleuten genutzt würden.
Letzte Station auf dem Rundgang war dann noch einmal die Goethestraße etwa 200 Meter weiter. Hier lautete die Klage, dass dort die parkenden Autos den Verkehr im Bereich von der Hermann-Löns-Straße bis zur Uhlandstraße gefährden würden. Hierzu sagte Möcklinghoff, dass die Feuerwehr mit ihren großen Fahrzeugen die Straßen befahren würden. „Wenn es hierbei zu Beeinträchtigungen kommt, dann schreiten wir ein – zum Bespiel mit absoluten Halteverboten.“
Sofortlösungen all dieser Probleme wurden bei diesem über einstündigen Rundgang zwar nicht gefunden. Doch die Stadtverordnete Brigitte Matiak und auch Ortsvereinsvorsitzender Jens Schmülling versprachen, dass der SPD-Ortsverein diese Probleme in Zusammenarbeit mit den Experten der Stadt Bergkamen intensiv beraten werden. Die Ergebnisse sollen laut Schmülling dann den Anliegern vorgestellt und mit ihnen diskutiert werden.