Unheimlich schöne Ausstellung: Dagmar Hugk mit „not on the map II“ in der Galerie sohle 1

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Dagmar Hugk in der städt. Galerie sohle 1. Fotos: Stadt Begkamen

Bis zum 9. April 2023 sind die sieben Stadtschilder „mapping Bergkamen“ der Kölner Künstlerin Dagmar Hugk noch im Bergkamener Stadtgebiet zu erkunden. Ab dem 23. Januar bis zum 19. Februar stellt die vielseitige Künstlerin darüber hinaus unter dem Titel „not on the map II“ eine Auswahl ihres Schaffens in der Galerie sohle 1 und im Neubau des Stadtmuseums aus. Ihre Rauminstallation besteht aus Fotografien, Fotocollagen und Scherenschnitten, darunter großformatige Bilder aus der Serie „ Invaders“ (Eindringlinge).

Ron rechts Dagmar Hugk, Künstlerin; Justus Tebbe, jüngstes Mitglied des Museumsfördervereins und Praktikant, Simone Schmidt-Apel, Kulturreferentin

Die  „Invaders“ zeigen auf den ersten flüchtigen Blick eine beindruckend schöne, faszinierende Blütenwelt mit Blättern, Zweigen und Blüten. Auf den zweiten Blick tauchen Zweifel auf, die schön vertrauten Pflanzenformen werden als künstlich–organische Gebilde erkennbar, die von der Künstlerin sorgsam arrangiert wurden. Die Besucher*innen erleben wie natürliche und künstlerische Natur miteinander verschmelzen. So erschließt sich die Kunst Dagmar Hugks erst bei längerem Betrachten, beim konzentrierten Anschauen ihrer teils irrealen, bizarren und teilweise unheimlich schönen Welten.

Die Auseinandersetzung mit Natur bestimmt seit ihrem Studium das Schaffen von Dagmar Hugk. Bereits während des Studiums der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig entwickelte sie ihre eigenwilligen Kompositionen aus ungewöhnlichen Materialien wie Kunststoffflaschen, Süßigkeiten und Latex. Seit den 90er Jahren kam die Fotografie mit dem Makroobjektiv hinzu. Die extreme Nahsicht auf ihre Objekte verwandeln diese in organisch anmutende Gebilde, die sich in ihre Umgebung einpassen. Das Zusammenspiel von Künstlichem mit Natürlichem ist der rote Faden im Schaffen der Künstlerin.

„Trotz einschneidender, dystopischer Veränderung unserer Lebensräume ist die Idee von Natur heute noch immer mit romantischen Utopien verknüpft: Unberührte Natur ist ein Topos, der sich in der digitalen Welt ebenso findet wie etwa in der Tourismusindustrie“, so die Künstlerin.

Die Werke von Dagmar Hugk lassen eine Romantisierung von Natur kaum zu, meint dazu Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel. „Die konstruierten Bildwelten Dagmar Hugs erzeugen vielschichtige und vielsinnige Wirklichkeiten, die irritieren, vielleicht sogar schockieren. Immer sind sie Verweis auf die Auseinandersetzung der Künstlerin mit den realen Entwicklungen in unserer Gesellschaft, sei es die zerstörte Umwelt und die damit einhergehenden Veränderungen oder die Möglichkeiten der Gentechnologie.“

Interessierte können die Ausstellung aufgrund des Umbaus während der Veranstaltungen und auf Anfrage besuchen.

23.01. bis 19.02.2023

Dagmar Hugk

 „not on the map II“

Galerie sohle 1

Tel.: 02306/3060 – 112 oder 113

Jahnstrasse 31

59192 Bergkamen