Titelverteidigung nach Chaos-Anreise: Deutscher Meister der Senioren im Speerwurf ist ein Polizeibeamter der Kreispolizeibehörde Unna

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Thomas Stoltefuß ist Erster Polizeihauptkommissar (EPHK) und Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde Unna. Foto: KPB Unna

Thomas Stoltefuß, Erster Polizeihauptkommissar (EPHK) und Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde Unna, ist am vergangenen Wochenende in der Altersklasse M60 Deutscher Meister im Speerwurf geworden. Mit 47,21 Metern im fünften und vorletzten Versuch sicherte sich der Sportler des VfL Kamen den sechsten Titel in Folge. „Nach dieser chaotischen Anreise hätte ich niemals mit diesem Ausgang gerechnet“, sagt Stoltefuß. Was war passiert?

Auf der Anreise zum Austragungsort Erfurt hatte sein Fahrzeug auf der Autobahn 4 plötzlich einen technischen Defekt – kurz vor der Anschlussstelle Hönebach ging der Motor aus. Mit letztem Schwung rollte der Wagen der Ausfahrt entgegen und blieb direkt vor der Autobahnmeisterei liegen. Mit einem Gabelstapler transportierten die hilfsbereiten Mitarbeiter das Gefährt von Thomas Stoltefuß auf einen Parkplatz. Dort stellte ein Pannendienst fest: Die Benzinpumpe ist beschädigt. Das Auto wurde abgeschleppt und in eine Fachwerkstatt nach Eisenach gebracht, wo es bis zum nächsten Tag repariert werden sollte. „Ich hatte einen großen Schutzengel, dass ich nicht mitten auf der Fahrbahn der Autobahn liegengeblieben bin. Das wäre sowohl für mich als auch für die anderen Verkehrsteilnehmer gefährlich gewesen“, sagt Stoltefuß, der 2016 im italienischen Ancona Vize-Europameister im Speerwurf seiner Altersklasse geworden ist.

Mit einem Leihwagen ging es weiter nach Erfurt, wo der 59-Jährige beim Warmwerfen am nächsten Tag, dem Tag der Entscheidung, schnell feststellte: „Es lief nichts zusammen. Ich war überhaupt nicht konzentriert.“ Hinzu kamen noch schlechte Wetterverhältnisse mit starkem Wind. Und doch war sein Versuch Nummer fünf ein Volltreffer, der ihm den insgesamt sechsten Deutschen Meistertitel bescherte.

Mit Medaille und Urkunde im Gepäck, aber ohne seinen Wagen ging es für Thomas Stoltefuß im Anschluss zurück nach Hause. Denn wie sich in der Fachwerkstatt in Eisenach herausstellte, hatte das Auto einen kapitalen Motorschaden. Der Polizeibeamte ließ das 18 Jahre alte Fahrzeug gleich dort, verkaufte es und wurde letztendlich von seinem Schwiegersohn abgeholt.

Bei den Sommerwettbewerben im Sommer in Zittau soll Titel Nummer sieben folgen – mit neuem Wagen, aber ohne Zwischenfälle auf der Anreise.