Austausch zu Gesundheitsthemen: Bundestags-Kandidat Hüppe besucht Bayer-Standort Bergkamen

Hubert Hüppe (2.v.r.) ließ sich in Begleitung von Kai Mornhinweg (l., Public Affairs Bayer) von Betriebsleiter Jörg Spliethoff (r.) und Standortleiter Dieter Heinz (2.v.l.) die pharmazeutische Wirkstoffproduktion in Bergkamen erläutern. Foto: Bayer AG

Hubert Hüppe, Kandidat der CDU für den Bundestag, besuchte am 1. September den Bayer-Standort Bergkamen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Gesundheitsthemen.

„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie leistungsfähig unser Gesundheitssystem ist, auch wenn wir insbesondere bei der Digitalisierung schneller vorankommen müssen“, sagt Hüppe, der für den Einzug in den Bundestag in Unna kandidiert. „Eine starke pharmazeutische Industrie ist eine tragende Säule dieses Gesundheitssystems und innovative Unternehmen wie Bayer sichern die Zukunft des Standorts Deutschland.“

„Wir freuen uns über den Besuch von Hubert Hüppe und den Austausch zur Bedeutung der Pharmaindustrie“, sagt Standortleiter Dr. Dieter Heinz. „Am Bayer-Standort Bergkamen produzieren wir pharmazeutische Wirkstoffe für Kontrastmittel, Kontrazeptiva und Produkte der Frauengesundheit sowie für innovative Therapeutika. Damit leisten unsere rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen konkreten Beitrag für ein besseres Leben von Patientinnen und Patienten.“




Stadt Bergkamen zieht Fazit der Hochwasser-Soforthilfe: Schnelle Hilfe nach der Flut

Mitte Juli herrschten in Bergkamen teilweise chaotische Zustände. Speziell in Heil und Oberaden hatte ein Unwetter viele private Haushalte hart getroffen. Wie viele genau, das zeigte sich in den Wochen danach. Fast 250 Anträge auf Soforthilfe hat die Stadt Bergkamen bis zum offiziellen Ende der Frist am 31. August bearbeitet. Für die Opfer der Flut erfüllte sich damit die Hoffnung auf schnelle finanzielle Hilfe –  insgesamt zahlte die Stadt Bergkamen mehr als 460.000 Euro an Landesmitteln aus.

„Mit vereinten Kräften ist es tatsächlich gelungen, erste finanzielle Belastungen infolge der entstandenen Schäden abzufedern“, zog Bürgermeister Bernd Schäfer ein positives Fazit der Hilfsaktion. Die Stadt hatte unmittelbar nach der Flut eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um die Soforthilfe zügig auszahlen zu können. Eine der wichtigsten war es, ein eigens dafür zuständiges dreiköpfiges Team zu benennen. „Diese Entscheidung hat sich sehr bezahlt gemacht und unterstreicht die Flexibilität der Verwaltung“, freut sich Schäfer über die professionelle und unbürokratische Vorgehensweise.

Schnelligkeit darf nicht zu Lasten der Gründlichkeit gehen. Trotz der Vielzahl an Anträgen prüften die zuständigen Mitarbeiter daher jeden Antrag gewissenhaft auf Plausibilität und machten sich im Zweifel vor Ort ein eigenes Bild von den gemeldeten Schadensstellen – mit dem Ergebnis, knapp 30 Anträge ablehnen zu müssen. In den meisten dieser Fälle war die vom Land geforderte Mindestschadensumme in Höhe von 5.000 Euro nicht erreicht worden. Diejenigen, die finanzielle Unterstützung erhielten – durchschnittlich mehr als 2.000 Euro – konnten damit die schlimmsten Folgen mildern. Denn das ist klar: Angesichts der massiven Schäden bleibt für die meisten Haushalte viel zu tun.




Antikriegstag im Wasserpark: BergAUF, MLPD und Umweltgewerkschaft fühlen sich ausgegrenzt

Am Mittwoch jährt sich zum 82. Mal der Beginn des 2. Weltkriegs durch den Überfall deutscher Truppen auf Polen. Aus diesem Anlass laden verschiedene Organisationen am 1. September um 17 Uhr zu einer Veranstaltung zum Antikriegstag im Wasserpark ein.

Im Vorfeld gab es aber offensichtlich Ärger. Drei Gruppierungen, BergAUF, die MLPD und Umweltgewerkschaft (Gruppe Ruhr Ost), fühlen sich ausgegrenzt, weil sie nicht als Mitveranstalter eingeladen wurden. Heute veröffentlicht BergAUF-Sprecher Werner Engelhardt einen „Offenen Brief“ an die Veranstalter des Antikriegstags im Wasserpark und lädt zu einer Kundgebung aus gleichem Anlass ebenfalls am Mittwoch ab 16 Uhr am Bergkamener Rathaus ein. Sie soll um 16.45 Uhr enden, sodass, wer möchte, jeder an beiden Veranstaltungen teilnehmen kann, heißt es in dem Offenen Brief.

Wir veröffentlichen diesen Offenen Brief. Zu den Veranstaltern des Antikriegstag m Wasserpark zählt übrigens keine Partei.

Offener Brief von BergAUF, MLPD und Umweltgewerkschaft (Gruppe Ruhr Ost) zum Antikriegstag 2021

„Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hat die gesamte Menschheit ein grundlegendes Interesse daran, im Frieden und in einer intakten Umwelt zu leben. Deshalb gehen weltweit Millionen friedliebender Menschen am 1. September auf die Straße. Das ist der Jahrestag des Beginns des 2. Weltkriegs mit dem Überfall der faschistischen deutschen Wehrmacht auf Polen im Jahr 1939. Aber auch wenn es seit 1945 außer einigen bewaffneten Konflikten sowie den Kriegen auf dem Balkan und in der Ukraine in Zentraleuropa relativ ruhig blieb, sind Kriege allgegenwärtig.

Die Zahl der bewaffneten Konflikte und Kriege ist 2020 weltweit von 15 auf 21 gestiegen, wie das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIK) in seinem neuesten Bericht feststellt. An 9 der Kriege und Konflikte sind deutsche Soldaten beteiligt. Freilich werden diese Kriegseinsätze als „Friedensmissionen“ verkauft, was sich derzeit in Afghanistan als Rohrkrepierer erweist, mit dramatischen Folgen für das afghanische Volk, besonders für Frauen und Mädchen. Wie dort steht auch in Mali die Gier nach wichtigen Bodenschätzen im Mittelpunkt der NATO-Interessen. Der Kampf um die Aufteilung der Macht- und Einflusssphären in der Welt spitzt sich zu und droht, gewaltsam ausgetragen zu werden. Es gibt eine allgemeine Tendenz der imperialistischen Kriegsvorbereitung. Die allgemeine Kriegsgefahr war seit dem II. Weltkrieg nie so groß wie heute!

Rüstungsausgaben / Militärausgaben 2019:

# NATO: 1035 Milliarden US-Dollar

# USA: 732 Milliarden US-Dollar

# China: 261 Milliarden US-Dollar

# Russland: 65 Milliarden US-Dollar

# Deutschland: 43 Milliarden US-Dollar

Quelle: ZDF, zitiert nach www.mitwelt.org

Die weltweiten Ausgaben für Militär und Rüstung betrugen 2019 über 2 Billionen US-Dollar. Mit einem Plus von 10% im Jahr 2019 und 5,8% in 2020, jeweils gegenüber dem Vorjahr, verzeichnet Deutschland die höchsten Steigerungsraten weltweit. Auch die EU insgesamt rüstet auf – bestimmt nicht zur „Sicherung des Friedens“. Mit deutscher Unterstützung führt die USA von Ramstein/Pfalz aus einen weltweiten Drohnenkrieg mit bisher vielen tausend zivilen Opfern – ohne Kriegserklärung und ohne jede rechtliche Grundlage. Nun plant auch die Bundesregierung die Bewaffnung der Bundeswehr mit solchen Mordwaffen. Und nach wie vor schwebt das alles vernichtende Damokles-Schwert „Atomkrieg“ über der gesamten Menschheit – alles bisherige Gefasel von Abrüstung erweist sich als Ablenkungsmanöver gegenüber einer friedliebenden Weltbevölkerung. Auch im Hinblick auf die Umwelt sind Kriege ein enorm zerstörender Faktor: Die vor allem im Balkankrieg angewendeten Uranmunition bewirkt auf lange Zeit schwerste Schädigungen der Menschen, die auf verseuchten Böden leben, ohne dies zu wissen. Ganze Städte und Dörfer werden zerstört, und mit ihnen die Böden und Ackerflächen. In Kriegsgebieten wie derzeit in Syrien wurden bewusst zur Schwächung des Gegners Ölfelder und Pipelines bombardiert, die Flüsse, Meere und Böden enorm belasten, vergiften. Auch der CO2-Ausstoß durch Kriegsschiffe, Flugzeuge, Panzer und Fahrzeuge ist enorm.

Es gibt also viele Gründe dafür, dass sich alle friedliebenden Menschen über weltanschauliche und parteipolitische Grenzen hinweg zusammenschließen und sich für eine Welt ohne derart räuberische Kriege einsetzen. Dabei gilt es aus der Geschichte zu lernen! Im Jahr 1932 hätte mit einer breiten Volksfront der Hitlerfaschismus und damit der 2. Weltkrieg vermutlich verhindert werden können. Aber vor allem ein aggressiver Antikommunismus, den die Nazis entfalteten und der bis in die Arbeiterbewegung hinein Wirkung zeigte, verhinderte eine breite Einheitsfront.

„Der Antikommunismus ist die Grundtorheit unserer Epoche“ schlussfolgerte deshalb der Literatur-Nobelpreisträger Thomas Mann. Dieser Erkenntnis folgend hat BergAUF in den letzten Jahren stets alle demokratischen und fortschrittlichen Parteien und Organisationen auf Augenhöhe zur Aktionseinheit am Antikriegstag, dem 1. September, aufgerufen.

2020 gab es eine Aktionseinheit von BergAUF, „BürgerInnen gegen Rechts“, DIE LINKE, MLPD, Umweltgewerkschaft und Einzelpersonen aus verschiedenen Gewerkschaften. In diesem Jahr kam eine solch breite Aktionseinheit nicht zustande. Unter Führung von „BürgerInnen gegen Rechts“ und Evangelischer Kirche wurde Bürgermeister Bernd Schäfer von der SPD, eine der „Kriegsparteien“, als Schirmherr gewonnen. Dafür wurden unter der Losung „keine Parteien“ andere demokratische Parteien gar nicht eingeladen bzw. gegen das überparteiliche Wahlbündnis BergAUF und gegen die MLPD, die seit jeher am 1. September aktiv waren, ein Redeverbot verhängt. Damit werden sozialistische Kräfte ausgegrenzt, die seit über hundert Jahren unverzichtbarer Teil der Friedensbewegung sind und Zielscheibe der Faschisten waren und sind.

Ob bewusst oder nicht – objektiv ist dies undemokratisch, antikommunistisch und spalterisch und kann im Interesse des gemeinsamen Kampfs gegen Krieg und Faschismus nicht akzeptiert werden. Es wiederholt geschichtliche Fehler, schlägt also die Lehren von Thomas Mann in den Wind. Es wird bei der Schaffung einer breiten Front gegen Imperialismus und Krieg darauf ankommen, mit dem Antikommunismus in seiner modernen, subtilen Art, fertig zu werden. Wir rufen dazu auf, in Zukunft zu einer offenen, demokratischen Kultur der gemeinsamen Aktion zurückzukehren! Für das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen! Keine deutschen Truppen ins Ausland! Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda! Für Frieden, Freiheit und eine Welt ohne Umweltzerstörung, Ausbeutung, Unterdrückung und Aggressionskriegen!

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen zur Kundgebung zum Antikriegstag

1.9.21, 16:00 -16:45

Rathausplatz / beim Busbahnhof

Nach kurzen Ansprachen kann sich Jede/r auf antifaschistischer Grundlage am „offenen Mikrofon“ zu Wort melden.“




60 Jahre Ruhrtangente: „Ein freundliches Prösterchen“ auf die A1

Eröffnung des letzten Teilstücks der Ruhrtangente durch Bundesverkehrsminister A1_Eröffnung 1961_Verkehrsminister Hans-Christoph Seebohm (r.) und Landesminister Peter Erkens (m.).

Minister in Anzügen und mit zurückgekämmten Haaren auf der Bühne, Bauarbeiter in weißen Unterhemden daneben. Dazu Familien mit Kindern, reichlich Blumen, das klassische Band zum Durchschneiden und das Deutsche Fernsehen, wie Das Erste damals hieß, mit einem kleinen Hubschrauber. „Großer Bahnhof“ würde man zu der Veranstaltung sagen, die am heißen Vormittag des 31. August 1961 auf der neuen A1 gefeiert wurde.

Am Dienstag vor 60 Jahren nämlich wurde die A1 als „Ruhrtangente“ zwischen Köln und dem Kamener Kreuz mit dem letzten Teilstück zwischen Hagen und Unna fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Durch den Lückenschluss der A1 war der Autobahnring um das Ruhrgebiet mit den schon vor dem Zweiten Weltkrieg fertiggestellten heutigen Autobahnen A2 (Oberhausen-Berlin) und A3 (Köln-Oberhausen) vollendet.

Der letzte Abschnitt reichte über 20 Kilometer von der Anschlussstelle Hagen-Nord bis zur damaligen Anschlussstelle Unna/Dortmund (heute Anschlussstelle Unna). Allein auf diesem Teilstück wurden 27 neue Brücken gebaut. Die Freigabe erteilten Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm und Peter Erkens, Landesminister für Landesplanung, Wohnungsbau und öffentliche Arbeiten. Am Ende des Richtspruchs gab es „ein freundliches Prösterchen“ auf den neuen Autobahnabschnitt.

Erste Arbeiten schon vor dem Krieg

Anschlussstelle Unna-Dortmund wurde vor 60 Jahren fertiggestellt.

Eine Ruhrtangente Kamen – Leverkusen war bereits in den 1930er Jahren geplant. Erste Bauarbeiten im Bereich Unna und Hagen fanden schon vor dem Zweiten Weltkrieg statt. Der Krieg unterbrach die Arbeiten und Planungen jedoch, die erst in den 1950er Jahren mit dem Wirtschaftsaufschwung wieder aufgenommen wurden.

1956 wurde die A1 von Köln nach Hagen eröffnet, ein Jahr später ein acht Kilometer langes Stück von der heutigen Anschlussstelle Kamen-Zentrum bis zu einer provisorischen Anbindung an die B1 bei Unna-Massen. Diese Anschlussstelle Unna/Dortmund war wie ein „klassisches“ Autobahnkreuz als Kleeblatt ausgeführt (Massener Kreuz) und bildete das östliche Ende des Ruhrschnellwegs/B1. Dazwischen fehlte noch das gut 20 Kilometer lange Teilstück zwischen Hagen und Unna.

Dieser Lückenschluss erfolgte am 31. August 1961 mit einem feierlichen Akt. Damit waren die Ruhrtangente und der Autobahnring um das Ruhrgebiet vollendet. Zudem war nun auch das bereits 1937 angelegte Kamener Kreuz als zweites Autobahnkreuz in Kleeblattform in Deutschland nach dem Schkeuditzer Kreuz (A9/A14, 1936) komplett funktionstüchtig.

Später sollte weniger Kilometer südlich noch das Autobahnkreuz Dortmund/Unna folgen, das 1972 gemeinsam mit der bis zur Anschlussstelle Soest-Ost gebauten A44 (damals A16) eröffnet wurde. Das Massener Kreuz wurde in diesem Zuge zurückgebaut zu der heutigen Anschlussstelle Unna auf der A1.

Für die offiziellen Gäste ging es am 31. August 1961 nach der Verkehrsfreigabe noch zu Mittagsmahl und Festakt ins „Freischütz“ nach Schwerte – natürlich stilecht mit schwarzen Mercedes-Limousinen. Ein kleines blondes Mädchen überreichte Verkehrsminister Seebohm einen Strauß Blumen. Es dürfte heute ihre verdiente Rente genießen.

Am 9. September 1965 wurde dann das Teilstück der A1 vom Kamener Kreuz nach Münster eingeweiht. Welche Rolle zwei Tage später die Rollingstones spielten, kann man hier nachlesen: https://bergkamen-infoblog.de/autobahnpolizei-rettet-am-kamener-kreuz-das-erste-konzert-der-rolling-stones-in-deutschland/




Programm der Veranstaltung zum Antikriegstag am 1. 9. im Wasserpark

Die BürgerInnen gegen Rechts Kamen/Bergkamen und die Friedenskirche Bergkamen veranstalten in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Bernd Schäfer eine Kundgebung zum Antikriegstag. Diese wird am 1. September um 17.00 Uhr starten.

Ablauf
● Bis 17.00 Musik
● 17.00 Begrüßung, Verlesung der polizeilichen Vorgaben, Kurze Information zum Antikriegstag
● 17.05 Kleines Schauspiel der Theatergruppe der ev. Friedenskirche
● 17.10 Musik
● 17.15 Geflüchtetenhelfer referieren über ihre Erlebnisse bei der Unterstützung Geflüchteter und deren Situation in Griechenland und wie Griechenland die Nazizeit erlebte
● 17.25 Musik
● 17.30 Rede des Bürgermeister Bernd Schäfer als Schirmherr der Veranstaltung
● 17.35 Livemusik von Antikriegsliedern
● 17.45 Zivilcourage Kamen berichtet über ihre Arbeit und ihre Erfolge
● 17.50 Musik
● 17.55 Redebeitrag der „BürgerInnen gegen Rechts“ Nationalismus stoppen
● 18.00 Musik
● 18.05 Pro Mensch, Kamen gibt eine Kurzinformation zur Arbeit von Pro Mensch und den Problemen Geflüchteter in Deutschland
● 18.10 Livemusik von Antikriegsliedern
● 18.25 Zum Abschluss gehen wir gemeinsam zum Ehrenfriedhof
● 18.35 Hier gibt es Informationen zur Zwangsarbeit und dem Leben als Zwangsarbeiter im Nationalsozialismus und auch in Bergkamen
● 18.50 Teilnehmer legen, zum Gedenken an die Opfer von Terror und Krieg, an den Gräbern der Zwangsarbeiter Blumen nieder
● 18.55 Ende der Veranstaltung

Liste der teilnehmenden Gruppen und Organisationen (alphabethisch):
BürgerInnen gegen Rechts Kamen und Bergkamen
Ev. Friedenskirchengemeinde in Bergkamen
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kamen/Bergkamen/Bönen
ProMensch Kamen e.V.
Theater “Ge(h)meinsam” – Theatergruppe der ev. Friedenskirche
Zivilcourage für Kamen




Info-Veranstaltung des Aktionskreises „Starkregenereignisse und Bergsenkungen“

Für Mittwoch, den 01. September 2021, lädt der Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e.V. alle interessierten Bürger und Bürgerinnen in Bergkamen und Umgebung ab 19.00 Uhr zur Veranstaltung                                           „Starkregenereignisse und Bergsenkungen“ ein.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Starkregenereignisse um den 14./15. Juli in der Region aufzuarbeiten. „Da der Bergbau in den letzten 120 Jahren vor Ort erhebliche Auswirkungen auf die Landschaft ausgeübt hat, u.a. die Schaffung von großflächigen Poldergebieten durch Bergsenkungen, stellt sich die Frage, inwieweit diese Ewigkeitslasten des Bergbaus auch die Gefahren für Menschen/Tiere und Gebäude bei zukünftig noch häufiger stattfindenden Starkregenereignissen erhöhen, so der Vorsitzende des Aktionskreises Karlheinz Röcher.
Für eine Expertenrunde zu Beginn der Veranstaltung waren eingeladen worden: RAG Deutsche Steinkohle, Lippeverband, Stadt Bergkamen und die Untere Wasserbehörde des Kreises Unna. Die Absagen wurden unterschiedlich begründet: Die RAG sieht „hierbei jedoch keine besondere Rolle des Bergbaus“ und bittet um Verständnis, „das wir die Einladung zu Ihrer Informationsveranstaltung nicht wahrnehmen werden“. Der Lippeverband schreibt „Gerne möchten wir Ihnen allgemeine Informationen zum Thema Hochwasserschutz geben… Sehr gerne bieten wir Ihnen eine Führung durch eines unserer Pumpwerke an..“. Die Stadt Bergkamen teilt mit „Vielen Dank für die Einladung, die ich jedoch ablehne. Die Teilnahme an privat veranstalteten Diskussionsrunden ist nicht Teil der Aufgaben des SEB (Stadtentwässerungsbetriebes) und bindet wertvolle Arbeitszeit“.“ Allein die Untere Wasserbehörde hat ihr Kommen zugesagt.
Nach Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung wird ein Vertreter der Unteren Wasserbehörde des Kreises Unna zum einen die Aufgabenstellung dieser Behörde erläutern und zum anderen darüber berichten, wie dieser als Mitglied des Krisenstabes am 14./15.07. das Starkregenereignis erlebt hat. Anschließend sollen betroffene Bürger zu Wort kommen. Danach erfolgt eine Sammlung erster Vorschläge, was kurzfristig bzw. mittelfristig durch die verantwortlichen Institutionen getan werden müsste, um die Gefahren von Starkregenereignissen abzumildern. Bei der Regulierung solcher Schäden muss auch der Bergbau in die Pflicht genommen werden.
Die Veranstaltung unterliegt den aktuellen Coronaschutzbestimmungen (u.a. 3-G-Regel, Maskenpflicht bei Eintritt)! Die Teilnehmerzahl ist für den Raum (Mensa der Regenbogenschule) auf 66 begrenzt.



PCB im Grubenwasser und der Klimaschutz bleiben Themen des des Aktionskreises Wohnen und Leben Bergkamen

Der Veranstaltungsort „Innenhof eines Zechenhauses in Rünthe“ für die Jahreshauptversammlung des Aktionskreises Wohnen und Leben Bergkamen  passte gut zu den strukturellen Problemen der Nachbergbau-Zeit. Diese sind der Grubenwasseranstieg/die PCB-Einleitung und die Verstärkung der Schäden, die durch Klima bedingte Starkregenereignisse besonders auch in den Bergsenkungsgebieten (Poldergebiete) zunehmen werden.
Der Vorsitzende Karlheinz Röcher konnte weitere 11 Vereinsmitglieder begrüßen. Zum 01.01.2021 hatte der Verein insgesamt 84 Mitglieder. Vor den obligatorischen Wahlen belegte der Bericht der Kassiererin Sabine Bieder die solide Finanzlage des Vereins und lässt auch weiterhin ausreichende Spielräume für Aktivitäten im Bereich „Durchführung von Bürgerversammlungen / Informationsveranstaltungen“, „Informationsmaterial“, „Individuelle Unterstützung bei Bergbauproblemen“ sowie im neuen Bereich „Kulturveranstaltungen“. Der Vorsitzende beließ es mit knappen Ausführungen zu den zahlreichen Aktivitäten des Vereins im Jahr 2020, weil aktuelle Fragen ausreichend Raum für Diskussion benötigten. Zunächst wurde der Antrag für das auch maßgeblich vom Aktionskreis mitangestoßene Erinnerungsprojekt „Stolpersteine in Bergkamen“ eine Spende zu entrichten, einstimmig positiv verabschiedet.
Beim Punkt „Aussprache/Wie geht’s weiter“ rückte die für den 01.09. geplante Veranstaltung „Starkregenereignisse und Bergsenkungen“ in der Mensa der Regenbogenschule in den Mittelpunkt. Der Vorsitzende betonte die Notwendigkeit einer weiteren Bekanntmachung der Veranstaltung in ganz Bergkamen durch weitere Plakate, Informationsflyer in besonders gefährdeten Bereichen von Bergkamen und Infostände im Stadtteil Rünthe. Das Thema „Gestaltung des Marktplatzes Rünthe mit Einbeziehung des Landwehrparktes als Stadtteilzentrum“ soll durch eine Unterschriftenaktion weiter voran gebracht werden. „Es ist zur Zeit nicht erkennbar, dass sich tatsächlich in dieser Frage etwas Positives bewegt“, erklärte Röcer.



CDU verlangt Aufarbeitung der Starkregenereignisse im Kreis Unna

Die CDU-Fraktion im Kreistag des Kreises Unna bringt das Thema „Starkregenereignisse und Hochwasser: Bericht und künftige Maßnahmen“ auf die
Tagesordnung des Ausschusses für Natur, Umwelt und Klimaschutz am 06.09.2021.

Marco Morten Pufke. Foto: Mira Hampel

Die Starkregenereignisse und das darauffolgende Hochwasser haben in Nordrhein-Westfalen Spuren der Verwüstung hinterlassen. Noch heute leiden viele Menschen unter den Folgen der Ereignisse. Dies gilt auch für Teile des Kreises Unna. „Eine Aufarbeitung der Ereignisse und das Aufzeigen möglicher künftiger Maßnahmen zur Prävention sind dringend erforderlich“, erläutert der CDU-Fraktionsvorsitzende Marco Morten Pufke die Initiative seiner Fraktion.

Die CDU-Kreistagsfraktion fordert die Kreisverwaltung deshalb auf, einen Bericht zu den Überflutungen im Kreis Unna abzugeben und dabei mögliche Verbesserungen des Hochwasserschutzes aufzuzeigen. Insbesondere soll dargestellt werden, ob es ggf. Umstände gegeben hat, die die Auswirkungen des Starkregens potenziert haben. „Wir wollen wissen, ob beispielsweise nicht hinreichend freigeschnittene oder verstopfte Düker bzw. Entwässerungsgräben
die Lage zusätzlich erschwert haben“, verdeutlicht der umweltpolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion Carl Schulz-Gahmen.

In diesem Zusammenhang will sich die CDU-Kreistagsfraktion auch den Lippeumbau noch einmal im Fachausschuss vorstellen lassen. In eine der nächsten Sitzungen soll ein Vertreter des Lippeverbandes eingeladen werden, der darüber informieren soll, inwieweit die jüngsten Starkregenereignisse in den bestehenden Planungen des Lippeverbandes berücksichtigt sind.




„Artgerechte Tierhaltung, Landwirtschaft  und Flächenverbrauch“ – eine Info-Veranstaltung von Bündnis 90 / Die Grünen am 31.08.2021 auf dem Biohof Ostendorff  

Nicht erst der Skandal um die Fleischerei Mecke zeigt nach Überzeugung von Bündnis 90 / Die Grünen zeigt deutlich, dass sich die Bedingungen in der Nutztierhaltung und Fleischverarbeitung zwingend ändern müssen. Es ist noch gar nicht lange her, da standen die unhaltbaren Zustände in den Zerlege-Betrieben von Tönnies im Zentrum der Aufmerksamkeit. Und so ließe sich ein Missstand nach dem anderen aufzählen.

Warum sich in diesem Bereich so wenig und langsam zum Positiven ändert und welche Alternativen es gibt, darüber wird Fridrich Ostendorff, Biolandwirt und agrarpolitischer Sprecher von Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestag informieren und zur Diskussion einladen.

Neben diesem Schwerpunkt werden weitere zentrale Themen der Landwirtschaft aufgegriffen – wie soll die Versorgung mit Lebensmitteln der Zukunft aussehen, welche Probleme bereitet die aktuell auf Größe und Masse ausgerichtete Agrarindustrie,  aber auch, welche Rahmenbedingungen erschweren es Landwirten, ökologisch und nachhaltig zu wirtschaften? Dabei sein und mitdiskutieren wird auch Michael Sacher, der örtliche Wahlkreiskandidat der Gründen für die kommende Bundestagswahl.

Die Veranstaltung des Ortsverbands der Grünen in Bergkamen, beginnt um 18:00 Uhr am 31.08.2021 auf dem Biolandhof Ostendorff, Hanenstraße 5.

Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Regeln; teilnehmen können alle, die vollständig geimpft, genesen oder aktuell getestet sind – bitte bringen Sie die entsprechenden Nachweise mit.




Neue Heimat der Aleviten in Weddinghofen bietet Platz für bis zu 500 Gäste

Für das interkulturelle Zentrum der Alevitischen Gemeinde im Kreis Unna gibt es durch verschiedene Gründe noch keinen konkreten Eröffnungstermin. Dies hielt die Vertreter des SPD-Ortsvereins Weddinghofen-Heil am vergangenen Donnerstag aber nicht davon ab, die neuen Räumlichkeiten an der Buchfinkenstraße in Weddinghofen im Rahmen einer Führung durch die Geschäftsführerin Silvana Horstmann zu besichtigen.
„Die Corona-Pandemie hat die Bauarbeiten verzögert und auch die starken Regenfälle vor einigen Wochen haben zu Schäden im Keller des neuen Gebäudes geführt“, so Horstmann. Vor Ort sollen in Zukunft Kultur- und Bildungsangebote sowie Kurs- und Seminarangeboten angeboten werden.  Der große Saal und die Seminarräume sollen aber auch für private Feiern oder für Veranstaltungen der örtlichen Vereine zur Verfügung stehen. Hier gibt es Platz für bis zu 500 Gäste. Die Besucher um den heimischen Bundestagsabgeordneten Kaczmarek lobten das generell große gesellschaftliche Engagement der Aleviten im Kreis Unna. „Dieses neugestaltete Begegnungszentrum ist ein unglaublicher Gewinn für die gesamte Stadt Bergkamen und darüber hinaus“, so der Ortsvorsteher Rüdiger Hoffmann. 



Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) 2027: Planungsauftrag für den Zukunftsgarten Bergkamen/Lünen vergeben

So könnten die Bergwelten auf dem Bergkamener Kanalband nach den Vorstellungen des Büros Greenbox aussehen. Grafik: Greenbox

Das Landschaftsarchitekturbüro Greenbox aus Köln wurde im März als Sieger des internationalen freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs für den interkommunalen Zukunftsgarten Bergkamen/Lünen im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 von der Jury als Sieger bestimmt. Nun steht fest: Greenbox wird auch die weitere Planung der Kernstandorte erarbeiten. Das ist das Ergebnis des Vergabeverfahrens, das die Städte Bergkamen und Lünen sowie die IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH im Anschluss an den Planungswettbewerb durchgeführt haben. „Wir begrüßen, dass wir dieses hervorragende Konzept für unseren Zukunftsgarten zur Ausführung bringen können. Die Wettbewerbsideen von Greenbox haben uns sehr überzeugt und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, so Arnold Reeker, technischer Beigeordneter der Stadt Lünen.

Die Metropole Ruhr wird 2027 die erste dezentrale IGA ausrichten. Die Säulen dieses vielschichtigen Großevents bilden die Zukunftsgärten, die an fünf Standorten das Publikum anlocken sollen. Unter dem Motto „Landschaft in Bewegung“ wird im nordöstlichen Ruhrgebiet einer von diesen Hauptstandorten entstehen. Die Besonderheit hierbei ist, dass er als interkommunaler Zukunftsstandort von den Städten Bergkamen und Lünen getragen wird. Als eintrittsfreier Standort wird er sowohl im Ausstellungsjahr als auch dauerhaft Aufmerksamkeit auf die beiden Nachbarstädte lenken.

Bis zum Veranstaltungsjahr der IGA 2027 werden als Kernstandorte des gemeinsamen Zukunftsgartens die „Haldenlandschaft am Kanal“ in Bergkamen und der Landschaftspark „Viktoria“ in Lünen entwickelt. Das Büro Greenbox hat seinen Wettbewerbsbeitrag unter den Arbeitstitel „Talwunder und Bergwelten“ gestellt. Während in Lünen die Angebote bewegt-entspannt als „Talwunder“ geplant werden, ziehen in Bergkamen die „Bergwelten“ mit hoch-aktiven Attraktionen Outdoor-Aktive an die neue Tourismusdestination.

Zu einem ersten Auftaktgespräch trafen sich nun die Projektbeteiligten aus Bergkamen und Lünen und von der IGA gGmbH sowie Planungsverantwortliche des Büros Greenbox in der Marina Rünthe, um sich über die Zielsetzung und den aktuellen Planungsstand auszutauschen. „Wir freuen uns sehr, dass wir auch in diesem Zukunftsgarten nun endlich mit der konkreten Planung beginnen können. Das Potenzial dieses Zukunftsgartens ist riesig und Greenbox hat es verstanden die Flächen in Ihrer Unterschiedlichkeit zu verbinden“, schwärmt Prof. Dr. Martina Oldengott, Projektleiterin bei der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH.

Bei der Planung der IGA steht auch die Einbindung der lokalen Akteure, Unternehmen und der Öffentlichkeit im Fokus. In den nächsten Wochen und Monaten wird, aufbauend auf dem Wettbewerbsergebnis, die Planung in einem Vorentwurf konkretisiert. „Bei dieser Planung können sich dann auch unsere Bürgerinnen und Bürger mit Ihren Vorstellungen und Ideen für den Zukunftsgarten einbringen“, betont Bergkamens Stadtkämmerer und Beigeordneter Marc Alexander Ulrich: „Die Stadt bekommt durch die IGA-Flächenentwicklung ein neues Erscheinungsbild und bietet für den Tourismus ein einzigartiges Ziel in der Region. Davon werden auch die Menschen hier vor Ort lange und stark profitieren.“

Vertreter: innen der beiden Städte Bergkamen und Lünen, des Kreises Unna und der IGA gGmbH sowie des Büro Greenbox, Köln, beim Auftaktgespräch in der Marina Rünthe.