Internationaler Frauentag 2021 mit Online-Veranstaltungen

Landrat Mario Löhr und Gleichstellungsbeauftragte Heidi Bierkämper-Braun. Foto: Anita Lehrke Kreis Unna

Am 8. März ist Internationaler Frauentag – und traditionell finden rund um dieses Datum im Kreis Unna Jahr für Jahr zahlreiche Veranstaltungen statt. „Dieses Jahr ist es schwierig, diesen Tag gebührend zu feiern, die Pandemie zwingt zu neuen Wegen“, sagt Heidi-Bierkämper-Braun, Gleichstellungsbeauftragte beim Kreis Unna.

So wird es in den Städten und Gemeinden unterschiedlichste (Online-)Veranstaltungen geben, um auf den Internationalen Frauentag hinzuweisen. Dieser wird jedes Jahr am 8. März gefeiert. Am Internationalen Frauentag demonstrieren Frauen weltweit für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen. Darauf macht Heidi Bierkämper-Braun aufmerksam und wird dabei von Landrat Mario Löhr unterstützt.
 
Für mehr Gleichheit
„Immer noch gibt es Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern, immer noch haben Frauen geringere Karrierechancen, immer noch ist der Frauenanteil in Führungspositionen zu gering, immer noch werden frauendominierte Berufe schlechter bezahlt und immer noch sind Frauen stärker von Altersarmut betroffen“, weiß Heidi Bierkämper-Braun. Und in der Pandemie treffe es vielfach die Frauen besonders hart.

So seien Frauen mit geringerem Einkommen von der Corona-Krise noch stärker betroffen. Häufig befänden sich Frauen in Minijobs. „Fallen diese durch die Corona-Krise weg, haben die Frauen keine Arbeit mehr und erhalten noch nicht einmal Arbeitslosengeld“, unterstreicht Bierkämper-Braun.

Corona-Krise
Durch die Schließung der Schulen und Kindergärten während des Lockdowns verringerten häufiger Frauen ihre Arbeitszeit, um die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen. Die Folge: geringere Rentenbeiträge und später eine geringere Rente für die Frauen. „Corona ist eine Belastung für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern“, stellt Bierkämper-Braun fest.

Außerdem beobachtet sie mit Sorge, dass sich Frauen heute wieder mit einem rückständigen Frauenbild konfrontiert sehen: „Der Rechtspopulismus will Frauen mit einer Familienvorstellung von gestern wieder in enge Schranken weisen. Das kann und darf nicht sein.“

Veranstaltung
Die Rollenverteilung innerhalb der Familie besonders zu Pandemiezeiten soll in einer Onlineveranstaltung „Rolle rückwärts“ am Dienstag, 23. März um 10 Uhr beleuchtet werden. Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Soziologin und Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, nimmt das Gespräch über Gleichberechtigung unter Corona-Bedingungen mit allen Interessierten und Beteiligten auf.

Dabei geht es auch um Konsequenzen bzw. Chancen und Risiken für die Erwerbsarbeit von Frauen und Männern. Außerdem sollen Lösungswege aufgezeigt werden: Welche Voraussetzungen müssten erfüllt sein – in Bezug auf Familien, Arbeitgebende, Politik, um die gleichberechtigte Aufteilung von Care-Arbeit und Erwerbsarbeit zu erreichen?

Das Bündnis für Familie bietet die Veranstaltung über Zoom in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Frau & Beruf im Kreis Unna an. Weitere Informationen gibt es bei Anke Jauer vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf (a.jauer@wfg-kreis-unna.de). PK | PKU




Kreis warnt vor Geflügelpest: Halter sollten aufmerksam sein

Die hoch ansteckende Geflügelpest (Aviäre Influenza) ist bei Wildvögeln am Niederrhein nachgewiesen worden. Jetzt gibt es bestätigte Fälle in den Kreisen Gütersloh (Geflügelbetrieb) und Paderborn (Hobbyhaltung). Deshalb rät die Kreis-Veterinärbehörde Geflügelhaltern, jetzt besonders aufmerksam zu sein.

Für den Kreis Unna und die Stadt Hamm gilt zum jetzigen Zeitpunkt keine Stallpflicht. „Wir empfehlen aber, dass sich Geflügelhalter Gedanken machen, wie sie ihre Tiere bei einer möglichen Stallpflicht unterbringen können“, sagt Dr. Anja Dirksen, Leiterin des Sachgebietes Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung beim Kreis.

Auf Krankheitszeichen achten
Außerdem sollten Geflügelhalter derzeit besonders gut auf Krankheitsanzeichen bei ihren Tieren achten, appelliert Dr. Anja Dirksen und gibt weitere Tipps: „Die Geflügelfütterung sollte bei Freilandhaltung nur noch in einem geschützten Bereich erfolgen, um Wildvögeln, die Träger des Virus sein könnten, keinen Zugang zu ermöglichen.“ Darüber hinaus gilt es, offene Wasserquellen in den Auslaufbereichen zu vermeiden, da sie Wildvögel anlocken.

Die Kreis-Veterinärbehörde erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass alle Geflügelhaltungen gemeldet werden müssen – und zwar unabhängig von der Anzahl der gehaltenen Tiere. Neben Schweinen, Rindern, Pferden, Ziegen und Schafen ist auch die Haltung von Geflügel beim zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse der Landwirtschaftskammer NRW anzuzeigen. Konkret betrifft das Hühner, Puten, Enten, Gänse, aber auch Tauben und alles sonstige Geflügel.

Bei dem Fall im Kreis Gütersloh handelt es sich um einen Mast-Enten-Betrieb, in dem über 20.000 Tiere gehalten werden. Sie zeigten bereits massive Krankheitssymptome. Im Kreis Paderborn betrifft der Ausbruch rund 50 Tiere verschiedener Geflügelarten eines Hobbyhalters.

Letzte Stallpflicht im Kreis Unna 2016/17
Im Kreis Unna wurde im Seuchenzug 2016/17 zum bisher letzten Mal eine Stallpflicht angeordnet. Weitere Informationen zur Geflügelpest und weiteren Tierseuchen gibt es auf der Internetseite des Friedrich-Löffler-Instituts: www.fli.bund.de. PK | PKU




FDP fordert „Hotline“ für herumstehende Einkaufswagen und notfalls Verhängung eines Ordnungsgeldes

In einem Antrag zur ersten Sitzung des neuen Ausschusses für Ordnung und Sicherheit am 16. März fordert die FDP-Fraktion im Bergkamener Stadtrat die Einrichtung einer Hotline, über die Bürgerinnen und Bürger der Stadtverwaltung herumstehende Einkaufswagen telefonisch oder per Mail melden können. „Die Verwaltung schreibt anschließend die betroffene Firma an und fordert diese auf, die Wagen im Stadtgebiet abzuholen. Es ist zu prüfen, ob mit einem Ordnungsgeld geahndet werden kann, wenn die Firmen dieser Aufforderung nicht nachkommen“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Angelika Lohmann-Begander.
Ein Problem mit Einkaufswagen hat übrigens nicht nur Bergkamen. In der Nachbarstadt Kamen und in Schwerte werden zurzeit ähnliche Diskussionen geführt. Um im Stadtbild herumstehende Einkaufswagen zu melden, kann bereits die WebApp  „Dein Bergkamen“ genutzt werden, die im Mai vergangenen Jahres eingeführt wurde. Zu finden ist diese WebApp hier: https://www.bergkamen.de/buergerservice-buergerportal/dein-bergkamen/
Versuchsweise sammelt in bestimmten Bereichen der EBB zurzeit ein: „Testmonat startet: EBB sammelt in bestimmten Wohnbereichen „wild“ abgestellte Einkaufswagen ein“. Das ist nach Auffassung der FDP nicht der richtige Weg, dieses Problem anzugehen. Angelika Lohmann-Begander: „Es ist nicht Aufgabe der Stadtverwaltung oder z. B. des EBB, herrenlose Einkaufswagen einzusammeln. Dies ist mit Zeit und Kosten verbunden, die im Zweifel auf den Gebührenzahler umgelegt werden. Die Einkaufswagen sind aber Eigentum der ortsansässigen Einzelhändler und stellen einen Wert dar. Daher muss es in deren eigenem Interesse sein, diese zurück zu holen. Da sie durch Reklame gekennzeichnet sind, sind sie einfach den Firmen zuzuordnen. Es bleibt zu hoffen, dass es zu einer positiven Entwicklung kommt, wenn nur noch selten herrenlose Einkaufswagen im Stadtgebiet zu sehen sind und dann der Einzelne mehr auffällt, wenn er sich mit einem Wagen vom Firmengelände entfernt.“




Nebenjob ab 16 Jahre: Kreis Unna sucht Verkehrszähler

Wie viel Verkehr ist auf Straßen im Kreis Unna? Das möchte die Kreisverwaltung wissen und sucht Verkehrszählerinnen und Verkehrszähler. Sie sollen Fahrzeuge auf den Straßen zählen – und in sechs Fahrzeugarten einsortieren. Vergütet wird der Einsatz mit 15 Euro pro Stunde. Wer sich für den Job interessiert sollte mindestens 16 Jahre alt sein.

Gezählt wird in der Zeit vom 13. April bis zum 14. Oktober an sechs Tagen. Vier Tage davon sind Werktage (zwei davon in den Schulferien) und zwei an Sonntagen. Die drei Einsatzstunden sind im Nachmittagsbereich. Einsatzorte sind die zehn Städte und Gemeinden im Kreis Unna: Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen, Lünen, Schwerte, Selm, Unna und Werne.

Wer sich bewerben möchte, kann das online erledigen. Die Ausschreibung ist ab sofort unter www.kreis-unna.de/stellenangebote zu finden. PK | PKU




Moderne Messfahrzeuge erfassen den Zustand des Bergkamener Straßennetzes

Solche Messfahrzeuge sind bald in Bergkamen unterwegs.

Das orange-silberne Messfahrzeug mit Kameras auf dem Dach, das im Frühjahr durch Bergkamen fahren wird, wird sicherlich vielen Bürgern auffallen. Denn diese Fahrzeuge sind mit entsprechendem Signal und als Vermessungsfahrzeuge gekennzeichnet. Bei der Befahrung werden im Auftrag der Stadt die Straßenbestands- und Zustandsdaten durch das Berliner Unternehmen eagle eye technologies genau aufgenommen und optisch erfasst. Anschließend werden die Daten für die Stadt aufbereitet und dokumentiert. Diese sollen als Grundlage für die Aktualisierung des Straßenkatasters und Fortschreibung des städtischen Anlagevermögens dienen. Mit Hilfe des erstellten „digitalen Zwillings“ von Bergkamen kann die Stadtverwaltung ihre Straßeninfrastruktur gezielt verwalten, planen sowie systematisch und effizient betreiben.

Um das Straßennetz funktionsfähig und sicher zu erhalten, sind Unterhaltungsmaßnahmen erforderlich. Damit die vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen möglichst optimal eingesetzt werden, will die Stadt Bergkamen diese Aufgaben auch zukünftig auf Basis der zu erfassenden Bestands- und Zustandsdaten planen. Dazu nimmt das eagle eye-Fahrzeug das rd. 210 km lange kommunale Straßen- und Wegenetz genau auf. Bislang erfolgte die Straßenzustandserfassung noch vorwiegend analog.

Mit den gewonnenen Befahrungsdaten haben die zuständigen Mitarbeiter des Amtes für Stadtplanung, Klimaschutz, Straßen und Grünflächen die Straßenerhaltung im Blick, können Vergleiche zu bereits vorhandenen Daten ziehen, Prognosen ermitteln und Maßnahmen sinnvoll planen. Bei Bedarf haben sie die Möglichkeit jeden Straßenabschnitt direkt am Rechner in Augenschein zu nehmen.

Die Erfassung geschieht, wie der Firmenname „eagle eye“ andeutet, buchstäblich mit Adleraugen: Die Fahrzeuge sind mit speziellen Sensoren ausgestattet, mit deren Hilfe die Straßenflächen während der Befahrung erfasst werden. Zahlreiche Kameras nehmen gleichzeitig den Straßenraum sowie die Fuß- und Radwege auf. Die so erfassten Daten werden ausschließlich zu internen Zwecken, also für die Dokumentation der kommunalen Verkehrsinfrastruktur, genutzt. Die Datenaufnahme ist witterungsabhängig und dauert nach Beginn wenige Wochen. Im Ergebnis erhält die Verwaltung exakte Zustandsdaten aller Straßenflächen.

„Mögliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes sind unbegründet. Sämtliches Bildmaterial wird lediglich im Rahmen der Straßenzustandserfassung kommunaler Infrastruktur erfasst und ausschließlich zu internen Zwecken verwendet. Kennzeichen von (parkenden) Fahrzeugen oder zufällig aufgenommene Gesichter werden noch vor der Datenübergabe geschwärzt und unkenntlich gemacht. Das beauftragte Unternehmen verpflichtet sich gegenüber der Stadt Bergkamen zur Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bergkamen.




MIT Kreis Unna fordert klare Öffnungsperspektive: „Wir brauchen einen neuen Strategieansatz“

Uta Leisentritt

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Kreis Unna (MIT) fordert die Ministerpräsidenten-Runde auf, bei ihrem nächsten Treffen am Mittwoch ein Öffnungskonzept zu präsentieren. „Wir brauchen dringend einen Stufenplan, der transparent abbildet, wer wann und unter welchen Auflagen wieder öffnen darf“, sagt Uta Leisentritt, Vorsitzende der MIT Kreis Unna. Die MIT im Kreis Unna unterstützt einen entsprechenden Beschluss des Bundesvorstands der MIT, wonach der Stufenplan mit passgenauen Testkonzepten und einer schnellen Impfkampagne begleitet werden soll.

Der Stufenplan dürfe sich nicht alleine auf Inzidenzwerte stützen, so Leisentritt. Vielmehr sollten auch Parameter wie der R-Wert, die Auslastung der Krankenhäuser und Intensivstationen sowie das konkrete Infektionsgeschehen einbezogen werden. Leisentritt: „Der Stufenplan muss bundesweit gelten, aber wichtig ist, dass er regional umgesetzt wird.“

Die MIT Kreis Unna fordert, vor allem auf Schnelltests und digitale Tools zu setzen, um das wirtschaftliche Leben auch in den stark betroffenen Bereichen wieder zu aktivieren. „Wer ein stichhaltiges Hygiene- und Abstandskonzept vorweisen kann und außerdem eine digitale Anmelde-App wie z.B. die Luca-App nutzt, der muss unter bestimmten Bedingungen auch öffnen dürfen“, sagt Leisentritt. Wichtig sei auf der anderen Seiten aber auch, dass die Einhaltung der Regeln kontrolliert und notfalls sanktioniert wird. „Das ist nicht nur ein Gebot
der Fairness gegenüber allen Unternehmen, die sich an die Regeln halten, sondern es ist auch nötig, um uns alle vor einer unkontrollierten Infektionsausbreitung zu schützen“, sagt Leisentritt. Zudem pocht die MIT Kreis Unna auf eine bessere Umsetzung der Impfstrategie.

Haus- und Betriebsärzte sollen verstärkt für eine flächendeckende Impfung eingesetzt werden. Dort müsse dann auch von der vorgesehenen Impfreihenfolge abgewichen werden können. Die MIT Kreis Unna begründet ihre Forderungen mit dem Schaden, der durch den Lockdown
entstehe: „Der Lockdown belastet unsere Gesellschaft in einer Dimension, wie wir es seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr erlebt haben“, sagt Leisentritt. Die Wirtschaft auch im Kreis Unna sei in schweres Fahrwasser geraten. „Ganze Branchen kämpfen ums Überleben, unsere Innenstädte drohen auszubluten.“ Gerade die Jüngsten in unserer Gesellschaft seien durch geschlossene Schulen und Kitas massiv betroffen. „Der Lockdown hat massive Spätfolgen. Umso dringender braucht es jetzt einen neuen Strategieansatz“, sagt Leisentritt.




Digitale Veranstaltung zum Thema „Geschlechterrollen in der Corona-Zeit: Tragen Frauen die größere Last“

Josephine Ortleb. Foto: SPD

Frauen leisten in der Pandemie den Großteil der Sorgearbeit. Damit die Krise nicht zu einer Renaissance überholter Rollenbilder führt, setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion u.a. weiter für einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung und mehr Frauen in Führungspositionen ein.

Unter dem Titel „Geschlechterrollen in der Corona-Zeit: Tragen Frauen die größere Last?“ veranstalten der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek und seine Fraktionskollegin Josephine Ortleb, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, am Sonntag, 7. März, um 10.30 Uhr einen digitalen Fraktion vor Ort-Dialog. Gemeinsam mit Anke Jauer von der Wirtschaftsförderung Kreis Unna diskutieren die beiden Politiker die Rolle der Frauen in der Corona-Krise und laden interessierte Teilnehmer*innen zu einem Meinungsaustausch ein.

Die SPD-Bundestagsfraktion nutzt für die Veranstaltung das Videokonferenzsystem Cisco Webex. Teilnehmen kann man per Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone. Auch eine telefonische Teilnahme ist möglich. Die Einwahlnummer erhalten Interessierte nach ihrer Anmeldung per E- Mail.
Anmeldungen unter dem folgenden Link: https://www.spdfraktion.de/termine/2021-03-07-geschlechterrollen-corona-zeit




Digitale Bürgersprechstunde des SPD-Ortsvereins Weddinghofen-Heil am Samstag

Am kommenden Samstag, den 5. März, in der Zeit von 10.30 Uhr bis 12 Uhr bietet der SPD-Ratsherr aus Weddinghofen, Knut Bommer, die zweite Digitale Bürgersprechstunde für Interessierte Bürgerinnen und Bürge  in diesem Jahr an.

Knut Bommer wird in der genannten Zeit unter 02306 3024469 bzw. +49 172 2440238 für Anregungen oder Kritik telefonisch zur Verfügung stehen. So lange das gewohnte Format der AnsprechBar vor Ort in Weddinghofen durch die CoVid 19 Pandemie nicht stattfinden kann, bietet die örtliche SPD den Weddinghofener Bürgerinnen und Bürgern diesen Service alle vier Wochen am ersten Samstag des Monats an, um auch in Pandemie Zeiten miteinander im Gespräch zu bleiben. 




Tarifvertrag in der Altenpflege gescheitert – Oliver Kaczmarek: „Chance zur Aufwertung von Pflegeberufen vertan“

Oliver Kaczmarek

Fehlende Pflegeplätze, prekäre Arbeitsbedingungen und eine schlechte Bezahlung – der Handlungsbedarf in der Pflege bleibt groß. Durch das Verhindern eines flächendeckenden und allgemeinverbindlichen Tarifvertrags durch die kirchlichen Arbeitgeber bleibt nun ein weiteres Problem bestehen. „Das ist ein herber Rückschlag für alle Beschäftigten in der Altenpflege“, kommentiert der SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek das Scheitern der Allgemeinverbindlichkeit, „es reicht nicht, Pflegekräften vom Balkon aus zu applaudieren. Die Arbeit in der Pflege ist wichtig und das muss sich auch am Ende des Monats für die Beschäftigten auszahlen.“

Um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern, wurden auf Drängen der SPD-Bundestagsfraktion unterschiedliche Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht. Schwerpunkt dieser Bemühungen war eine Verbesserung der Entlohnung, indem einerseits die Bezahlung nach Tarif gestärkt und andererseits ein Pflegemindestlohn dort eingeführt wurde, wo nicht nach Tarifverträgen bezahlt wird. Die Einführung eines flächendeckenden und allgemeinverbindlichen Tarifvertrages sollte ein weiterer Baustein sein, um die Beschäftigungsverhältnisse in der Pflege zu verbessern. Dieser Tarifvertrag wurde über mehrere Jahre vorbereitet. Doch am vergangenen Donnerstag hatte die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas den zwischen dem Bundesverband der Arbeitgeber in der Pflegebranche und der Gewerkschaft ver.di ausgehandelten Tarifvertrag überraschend abgelehnt und so die Einführung eines allgemeinverbindlichen Tarifvertrags für die Branche verhindert. „Löhne und Gehälter werden bis auf die Lohnuntergrenzen nicht vom Staat festgelegt, sondern von den Sozialpartnern vereinbart und in Tarifverträgen fixiert. Tarifverträge regeln aber noch mehr als Löhne, nämlich Urlaubstage, Arbeitszeiten und betriebliche Altersversorgung. Hier haben ausgerechnet die kirchlichen Arbeitgeber eine wichtige Chance vertan, die Pflegeberufe aufzuwerten.“, so Kaczmarek.

Der Bundestagsabgeordnete befürchtet, dass sich diese Entscheidung nun als Bumerang erweisen könnte. Kaczmarek: „Gerade hier im Kreis Unna ergibt sich im Hinblick auf den Personalmangel ein dringender Handlungsbedarf.“ Wie der Kreis Unna im Pflegebedarfsplan aus dem vergangenen Jahr schreibt, droht ein „chronischer Personalnotstand in der Altenpflege“. Bis zum Jahr 2030 müsse das Personal nach dem Pflegebedarfsplan um knapp 3.200 Personen ausgeweitet werden. „Ohne eine gerechte Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege werden wir diese Herausforderung aber nicht lösen können“, führt Kaczmarek weiter aus.




Kreis Unna erweitert E-Bike-Flotte in den Radstationen: 80 neue E-Bikes für Alltag und Freizeit

Landrat Mario Löhr übergibt die neuen Räder der Betreibergesellschaft DasDies, die mit Geschäftsführer Maciej Kozlowski (ganz rechts) vertreten ist. Mit dabei der bisherige Verkehrsplaner des Kreises Klaus-Peter Dürholt (3. v.r.) und seine langjährige Chefin Sabine Leiße (l). Für Klaus-Peter Dürholt stellt diese Übergabe die letzte Amtshandlung dar. Er geht zum Monatsende in den Ruhestand.

Fahrradfahren boomt. Vor allem Pedelecs, E-Bikes mit elektrischer Motorunterstützung bis 25 Stundenkilometer, sorgen dafür, dass immer mehr Menschen das Rad als Alternative auch für die alltäglichen Fahrten nutzen. Der Kreis Unna setzt auf diese Entwicklung bei seinen Planungen für einen klimafreundlichen Verkehrsmix. Ein Baustein: Die Mieträder an den zentralen Verkehrsknotenpunkten im Kreisgebiet.

Ab Ende März stehen in den Radstationen des Kreises durchgehend insgesamt 80 neue E-Bikes als Mietfahrräder zur Verfügung. Der Kreis finanziert die Aufstockung der Flotte für vier Jahre. Für 75 Cent pro Stunde können die Räder gemietet werden – nicht nur für Ausflüge, sondern vor allem auch für den Alltagsverkehr.

Das betont Landrat Mario Löhr, der in dem Mietrad-Angebot einen wichtigen Baustein im Mobilitätskonzept des Kreises sieht: „Das Rad ist neben Bus und Bahn und Carsharing ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, das wir insgesamt noch weiter stärken und vernetzen wollen.“ Die Nachfrage ist auf jeden Fall da, erklärte Maciej Kozlowski, Geschäftsführer der Radstationsbetreiberin DasDies Service GmbH: „Vor acht Jahren hatten wir jährlich noch knapp 300 Fahrradvermietungen pro Jahr. Im vergangenen Jahr waren es schon über 2.000. Ohne den Corona-Effekt, der uns zeitweise zur Schließung von Stationen und Radverleih zwang, wäre die Steigerung noch größer gewesen.“

Gerade die Pedelecs seien gefragt. Und da konnten die Radstationen schon im vergangenen Jahr an vielen Tagen die Nachfrage nicht mehr bedienen: „Unser Flotte mit nur 30 E-Bikes hatte nach sieben Jahren im Betrieb und teilweise über 40.000 Kilometern pro Rad die Lebensdauer überschritten“, sagt Stefan Rose, Leiter der Radstationen der DasDies.

Der Kreis unterstützt die Rundumerneuerung und damit verbunden den Ausbau des Angebots: Die neuen Pedelecs mit leistungsfähigen Motoren und gut dimensionierten 500 Wh- bzw. 625 Wh-Akku sind ab sofort an den Bahnhöfen in Kamen, Lünen, Schwerte, Unna und Werne und in der Lüner City zu mieten – Selm Beifang wird absehbar diese Standorte ergänzen.

Ob Räder verfügbar sind, darüber informiert bisher das Buchungsportal der Stationen unter www.radstation.ruhr. In Kürze sind die E-Bikes ebenso über die fahrtwind-App der VKU zu buchen. Zur Mietradflotte der Radstationen gehören neben den 80 E-Bikes zudem 40 moderne Tourenräder und zwei Top-Mountain-Bikes. Weitere Informationen: www.die-radstationen.de PK l PKU




Pflegebedarfsplan beschlossen: Notstand durch Corona spürbar

Die gute Nachricht zuerst: Mit knapp 56 Prozent sind die meisten Menschen im Kreis Unna, die über 80 sind, nicht pflegebedürftig oder dement. Doch auch im Kreis Unna steigt die Zahl pflegebedürftiger Menschen an. Gleichzeitig wird der Pflegepersonalnotstand spürbar. Besonders deutlich gemacht hat das die Corona-Pandemie.

Eigentlich reicht ein Blick in den Pflegebedarfsplan des Kreises Unna, um festzustellen, dass die Herausforderung immens ist: Es braucht nicht nur deutlich mehr Pflegeheimplätze und Pflege- oder Demenz-Wohngemeinschaften, sondern auch viel mehr Pflegepersonal. Und wenn das sozialpolitische Erfolgsmodell „Ambulant vor stationär“ im Kreis Unna weiter greifen soll, werden auch zahlreiche weitere Tages- und Kurzzeitpflegeplätze sowie Service-Wohnungen für Seniorinnen und Senioren benötigt.

Die beim Kreis angedockte Sozialplanung hat in dem 110-seitigen und vom Kreistag am 25. Februar verabschiedeten Pflegebedarfsplan eine umfangreiche Analyse vorgelegt.

Kernaussagen
Konkret besteht für den Kreis Unna insgesamt ein Bedarf an 336 zusätzlichen Pflegeheimplätzen verteilt auf sieben kreisangehörige Kommunen – und das zusätzlich zu den 195 Plätzen, die sich bereits in der Bauphase befinden bzw. geplant werden. Sie sollen ausgeschrieben werden. Der Bedarf an weiteren 372 Tagespflegeplätzen wird ebenfalls ausgeschrieben.

Klar ist auch: Viele Angehörige, die Pflegebedürftige zu Hause betreuen, wünschen sich mindestens einmal im Jahr eine sorgenfreie Auszeit. Dafür sind langfristig buchbare Kurzzeitpflegeplätze dringend erforderlich. Allerdings fehlt immer noch eine bundeseinheitliche Finanzierungsregelung.

Druck auf die häusliche Pflege
Hilfe und Entlastung wäre gerade in Corona-Zeiten wichtig. Doch das Gegenteil ist eingetreten: „Der Pflegepersonalnotstand ist jetzt mit dieser Pandemie besonders bitter spürbar, insbesondere in Pflegeheimen, aber auch bei ambulanten Diensten“, erklärt Sozialplaner Hans Zakel. „Wenn Tagespflegen mehr oder weniger sämtlich schließen müssen, erhöht auch dies den Druck auf die häusliche Pflegesituation.“ Die begonnene konzertierte Aktion im Kreis gegen den Pflegepersonalmangel müsse weitergeführt werden, so das Plädoyer.

Die Herausforderungen der demografischen Entwicklung mit kurzfristig stark steigenden Zuwächsen der Menschen im hohen Seniorenalter werden im Pflegebedarfsplan dargestellt und bilden die Grundlage für die gesetzliche verbindliche Pflegebedarfsplanung.

Jede Menge Service im Anhang
Der Pflegebedarfsplan ist übrigens nicht nur ein Zahlenwerk und Planungsinstrument für die Fachleute zur bedarfsgerechten nachhaltigen Steuerung und Weiterentwicklung. Er bietet auch jede Menge Service für Ältere und ihre Angehörigen: Im Anhang finden sie die komplette Kreis-Übersicht über alle Angebote, die Senioren im Fall des Falles weiterhelfen – wie z.B. Haushaltsnahe Dienstleistungen, Mahlzeiten-Lieferdienste, Fahrdienste, Tagespflege, Pflege-WGs, Pflegeheime und vieles mehr. Aufgeschlüsselt werden hier unter anderem auch durchschnittliche Pflegesätze, Eigenanteile und weitere Kosten.

Weitere detaillierte Informationen zur Situation im Pflegebereich finden sich im Pflegebedarfsplan Kreis Unna 2020. PK | PKU