Unerwartet viele Besucher steuerten am Sonntag beim deutschlandweiten „Tag des offenen Denkmals“ den Bergkamener Römerpark an. “Normalerweise kommen samstags oder sonntags rund 40 Interessierte zu uns. Jetzt waren es rund 120. Damit hatten wir nicht gerechnet wegen der vielen Veranstaltungen in der Nachbarschaft“, gestand Museumleiter Mark Schrader.
Er hatte insbesondere am Sonntagmorgen viel zu tun und zu erklären: von den Besonderheiten des Römerlagers in Bergkamen bis hin zur Kriegs- und Krisenpolitik der Römer, die sich seiner Auffassung nach nur wenig von der heutiger Großmächte unterscheidet.
Den Besuchern fällt natürlich sofort die große Holz-Erde-Mauer, die Rekonstruktion der Lagerbefestigung, ins Auges. Sie soll in Richtung Westen verlängert und durch den Nachbau des Nordtores ergänzt werden.
Es lohnt sich aber auch, auf die eher unscheinbaren Dinge zu achten. Dazu gehören zum Beispiel die beiden kleinen Beete mit Küchen- und Heilkräutern. Dort wächst beispielsweise auch der Schlafmohn, aus dem Opium hergestellt werden kann und der bei den betuchten Römern als Wohlstanddroge galt. Mit Mohn wurden aber auch Speisen verfeinert, etwa Flamingo-Zungen und Haselmäuse.
Dies alles kann man sich voraussichtlich nur noch bis Ende September ansehen. Dann endet die Saison im Bergkamener Römerlager.