Studentischer Ideenwettbewerb: Waldlabor, Landschaftspark oder Bebauung in der Marina Nord

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Ein Badesee mit Liegefläche: Das ist einer von mehreren Vorschlägen der Wettbewerbssieger Leonie Böhnke  und Lukas Michel für die Nutzung der ehemaligen Gärtnerei Storbeck und angrenzender Flächen in Rünthe.

Bekanntlich soll der Radschnellweg Ruhr (RS 1) zukünftig von Duisburg bis Hamm die zentrale Radfahrerachse im Ruhrgebiet bilden. Auf Bergkamener Stadtgebiet wird der RS 1 wischen Kamen und Hamm über die ehemalige Klöcknerbahntrasse geführt. Seine bevorstehende und im mittleren Ruhrgebiet bereits begonnene Realisierung rückt auch das städtebauliche Umfeld entlang der Route in den Fokus. Wie können Wohn- und Gewerbegebiete sowie Freiräume von der Innovationskraft des Radschnellwegs Ruhr profitieren? Geleitet von diesen Fragen haben sich kürzlich in einem interdisziplinären Projekt Studierende der Technischen Universität Dortmund, der Hochschule Bochum und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe mit den städtebaulichen Entwicklungspotenzialen entlang des RS 1 befasst. Vertreten waren angehende Stadtplaner, Architekten und Landschaftsarchitekten. Nun wurden von einer Fachjury die Sieger gekürt.

Insgesamt zehn Studierendengruppen haben im Rahmen des Ideenwettbewerbs den regionalen Korridor zwischen Unna, Kamen und Bergkamen näher untersucht und anschließend den Fokus auf einzelne Flächen in diesem Korridor in den drei Städten gelenkt. Vier Gruppen haben sich dabei mit der „Marina Nord“ am westlichen Siedlungsrand von Rünthe nördlich des Datteln-Hamm-Kanals beschäftigt. Diese Fläche sollte einerseits an den RS1 östlich der Werner Straße angebunden und zugleich in den Kontext der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 im Bergkamener Kanalband gesetzt werden.

Im Ergebnis sind vier sehr unterschiedliche Entwürfe entstanden, die konkrete Nutzungskonzepte für die Fläche vorschlagen: Eine Gruppe plädiert für eine eher bauliche Nutzung der Fläche mit Errichtung von Beherbergungsgebäuden, nachbarschaftlichen Gemeinschaftsräumen und Einrichtungen für berufliche Fort- und Weiterbildung. Zwei andere Gruppen stellen sich dort eher einen Stadt- bzw. Landschaftspark vor – einmal als Naherholungsbereich mit verschiedenen Wasserflächen, einmal als eine Art Sportpark mit Aussichtsturm. Die vierte Gruppe plant dort hingegen in einem „Waldlabor“ die Schaffung kleinerer, unterschiedlich gestalteter Waldflächen. Dieser Entwurf wurde von der Fachjury aus Hochschuldozenten sowie Vertretern des Verkehrs- und des Umweltministeriums NRW, des Regionalverbands Ruhr und des Deutschen Verbands für Wohnungswesen als Sieger gekürt und erhielt den ersten Preis in Höhe von 1.500,- €. Eine weitere Arbeit erhielt zudem einen Anerkennungspreis in Höhe von 750,- €. Alle Studierenden waren sich darin einig, dass der RS 1 große Chancen für die Stadt Bergkamen bietet sowohl für den Alltagsradverkehr als auch für den Tourismus.

Das Projekt wurde vom Regionalverband Ruhr (RVR) und von den beteiligten Städten unterstützt. Planungsamtsleiter Thomas Reichling hat das Projekt seitens der Stadt Bergkamen begleitet: „Wir freuen uns, dass durch solche Hochschulprojekte unsere Flächen mit einem ganz anderen und unvoreingenommen Blick betrachtet werden. Die Studierenden haben ganz neue Ideen für die Fläche entwickelt.“

Die Siegerentwürfe können auf der Internetseite der TU Dortmund unter http://www.staedtebauleitplanung.de/cms/de/LABs/SummerSchool_RS1_SoSe2020/index.html eingesehen werden.