Stadtmuseum Bergkamen zeigt Ausstellung zum 75. Jahrestag des Grubenunglücks auf Grimberg 3/4 in der Stadtbibliothek

image_pdfimage_print
Einweihungsfeier für das Denkmal auf dem alten Weddinghofer Waldfriedhof fünf Jahre nach den Grubenunglück am 20. Februar 1946.

Ab dem 20. Februar 2021 wird am Marktplatz in Bergkamen die Erinnerungsausstellung „20. Februar 1946, 12.05 Uhr“ im Anschluss an die Kranzniederlegung am Ehrendenkmal durch Bürgermeister Bernd Schäfer und dem Knappenverein Weddinghofen präsentiert. Die Plakat-Ausstellung findet in den Schaufenstern der Stadtbibliothek statt. So erhalten interessierte Bürger/innen trotzt coronabedingter Schließung des Museums die Möglichkeit die Ausstellung zu „besuchen“.

Neun Text- und Bildtafeln befassen sich mit dem Grubenunglück auf Zeche Grimberg 3/4 vor 75 Jahren. Sie zeigen die Ergebnisse zahlreicher Recherchen u.a. zu möglichen Unglücksursachen, zu den komplizierten und schwerfälligen Rettungsversuchen sowie das Leid und die Not der Familien verunglückter Kumpels. Originalbilder und Zitate von Zeitzeugen verdeutlichen die Tragik der Katastrophe.

Erweitert wird die Darstellung durch eine digitale Ausstellung. Auf der Homepage des Stadtmuseums Bergkamen (www.stadtmuseum-bergkamen.de) und auf Facebook werden ab dem 20. Februar 2021 zwei Kurzfilme bereitgestellt. Der erste Film zeigt anhand von zahlreichen Originalbildern und Erklärungen die Entstehung der Zeche Grimberg 3/4. Der Zweite beschäftigt sich mit dem Grubenunglück und dessen Folgen. Für die Dreharbeiten wurden wichtige historische Orte in Bergkamen aufgesucht.

Am 20. Februar 1946 führte eine Schlagwetterexplosion auf der Zeche Grimberg 3/4 in der Gemeinde Weddinghofen zum schwersten Grubenunglück in der deutschen Bergbaugeschichte. Gegen Mittag entzündete ein Funke ein explosives Luft-Methangas-Gemisch. Die darauffolgende Kohlenstaubexplosion und die gewaltige Druckwelle richteten verheerende Schäden an. 405 Bergleute verloren unter Tage ihr Leben. Nur 64 Kumpels überlebten die Katastrophe.

Bis heute gilt das Unglück als nicht abgeschlossen. Die Aufklärungsversuche blieben ergebnislos. Im Abschlussbericht vom 2. Oktober 1950 wird eine Schuldzuweisung für nicht möglich befunden. Aufgrund der Zerstörungen unter Tage war ein Vordringen bis zum Ursprungsort der Explosion nicht mehr möglich. Dadurch konnte die genaue Unglücksursache nie geklärt werden und wurde so in das Gedächtnis der Stadt Bergkamen aufgenommen.